Donnerstag, 1. Oktober 2020

Die Folterkammer des Hexenjägers


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regie: Roger Corman
 
Gepflegter Grusel...

Obwohl "The Haunted Palace" (deutscher Titel: Die Folterkammer des Hexenjägers) aus dem Jahr 1963 zu Roger Cormans Edgar Allan Poe Filmserie gezählt wird, basiert die Geschichte auf einer Novelle von H. P. Lovecraft, der sich auf den Fall des Charles Dexter Ward bezieht. Vor "The Haunted Palace" drehte Corman "Die Verfluchten", "Das Pendel des Todes", "Lebendig begraben", "Schwarze Geschichten" und "Der Rabe".
Bei sämtlichen Filmen wurde sehr viel Wert auf eine erlesene Ausstattung, auf Kostüme und auf das Szenenbild gelegt. In vielen Filmen war Vincent Price der Hauptdarsteller - so auch in "Die Folterkammer des Hexenjägers". An seiner Seite spielt die attraktive Debra Paget und auch Lon Chaney jr. darf als Untoter Diener Simon noch einmal sein schauspielerisches Talent beweisen.
Die erste Szene spielt im Jahr 1756. In Neu Englands Städtchen Arkham lebt der Hexenmeister Joseph Curwen (Vincent Price) mit seiner Geliebten Hester Tillinghast (Cathie Merchant) in einen kleinen Schloß in der Nähe der kleinen Gemeinde. Die Bewohner haben Angst vor Curven, denn seit er dort lebt, verschwinden immer wieder junge Mädchen und das Gerücht geht um, dass diese Mädchen für teuflische Rituale benutzt und getötet werden. Der Zorn wird immer stärker, so dass sich ein Lynchmob bildet, der das Schloß stürmt und so wird der Hexenmeister auf dem Scheiterhaufen hingerichtet. Er verflucht vor seinem Tod aber das gesamte Städtchen und die Bewohner des Dorfes in alle Ewigkeit. Mehr als 100 Jahre vergehen. Im Dorf hat sich nicht viel verändert - die Henker von damals (u.a. Leo Gordon und Elisha Cook jr) leben zwar nicht mehr, aber ihre Enkel oder Urenkel sehen genauso aus wie sie und wie damals geht immer noch die Furcht vor dem Fluch um. Gründe dafür gibts genug, denn nach dem Lynchmord wurden immer wieder Kinder mit Deformationen geboren.
Und nun zieht auch noch ein gewisser Charles Dexter Ward (Vincent Price) mit seiner Frau Anne (Debra Paget) in das seit dieser Zeit leerstehende Schloß, denn er hat es geerbt. Es stellt sich heraus, dass Ward ein Nachkomme des Hexenmeisters ist und Ward sieht auch seinem Urgroßvater extrem ähnlich, wie das Gemälde über dem Kamin verrät. Im Haus leben allerdings ein alter Gehilfe (Lon Chaney) und der genauso alte Bedienstete Jabez (Milton Hutchinson). Sofort nach seinem Einzug verändert sich das Wesen von Mr. Ward erheblich. Er ist aggressiv gegen seine Frau und diese hat das Gefühl, dass eine fremde Macht versucht von ihrem Mann Besitz zu ergreifen. Damit hat sie ins Schwarze getroffen, denn der alte Hexenmeister kann nun endlich in der Gestalt eines Nachkommens seinen perfiden Racheplan vollenden...






Roger Corman setzt auf edle Schauwerte und daher kommen bei seinen Poe Verfilmungen auch immer wieder die guten alten Hammer Filme in Erinnerung. Der Grusel ist beschaulich, fast schon etwas träge inszeniert, aber weil die Bilder immer gut aussehen, macht diese Poe Reihe immer wieder Spass. Die beste Szene ist wahrscheinlich der nächtliche Abendspaziergang von Price und Paget durch das nebenverhangene Städtchen. Plötzlich tauchen dort aus einigen Häusern deformierte Kinder und junge Erwachsene auf, die das Ehepaar umkreisen. Nur durch die Hilfe des Dorfarztes Dr. Willet, gespielt von Frank Maxwell, kann die drohende Gefahr abgewendet werden. Ein Film mit guter Atmosphäre.





Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

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