Freitag, 9. Oktober 2020

Ritter der Prärie


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Andre de Toth

Kopfgeldjäger...

Andre de Toths Western "Bounty Hunter" bekam in Deutschland den Namen "Ritter der Prärie". Ein sehr geschmeichelter Ausdruck für Randolph Scott, der den Jim Kipp spielt. Denn er ist nichts anderes als ein gefürchteter Kopfgeldjäger und steht damit in naher Verwandtschaft zu fiesen Filmgestalten wie Klaus Kinskis "Loco" in Corbuccis bekanntem Italowestern "Leichen pflastern seinen Weg" oder Marlon Brando als Robert E. Lee Clayton in Arthur Penns "Duell am Missouri".
Dennoch traten solche zwielichtigen Männer in den 50er Jahren noch etwas gesitteter auf, wenn ich da an Anthony Manns Westernfigur Howard Kemp denke, der in "Nackte Gewalt" von James Stewart gespielt, für Geld einen gesuchten Verbrecher sucht und findet.
Randolph Scott spielt in dem 1955 entstandenen Western die Titelrolle in Schwarz.
Schon in der ersten Szene trachtet ein gesuchter Verbrecher nach seinem Leben, denn er versucht seinen Verfolger aus dem Hinterhalt heraus zu erschießen. Doch Jim Kipp besiegt den Banditen und bringt seine Leiche in die Stadt, damit er seine Belohnung abholen kann. Ein Vertreter der Pinkerton Detective Agency nimmt Kontakt mit dem Ritter der Prärie auf und versucht ihn für eine ganz bestimmte Suche zu gewinnen. Zuerst ist Kipp nicht sonderlich daran interessiert, aber das Kopfgeld, das Pinkerton ausgesetzt hat, ist beträchtlich. Dabei muss er drei Verbrecher ausfindig machen, die einen Raubüberfall auf einen Zug verübten und dabei 100.000 Dollar erbeuten konnten. Bei diesem Überfall kamen viele Zivilisten ums Lben. Die Spur führt Kpp in die Kleinstadt Twin Forks. Er hat herausgefunden, dass einer der Männer verletzt wurde und sich sicherlich von einem Arzt behandeln lassen musste. Doch der Doktor des Städtchens (Harry Antrim) schweigt. Kipp glaubt jedoch, dass der Arzt ihm etwas verschweigt. Julie (Dolores Dorn), die Tochter des Arztes, passt jedoch ins erotische Beuteschema von Jim Kipp. Aber auch die Barfrau Alice Williams (Marie Windsor) scheint Interesse an ihm zu haben. Ein hinkender Mann names Bill Rachin (Ernest Borgine) der im Hotel arbeitet, zieht Kipps Verdacht auf sich. Auch der Kartenspieler George Williams (Robert Keys) macht sich irgendwie verdächtig. Der junge Vance Edwards (Tyler MacDuff) beobachtet Kipp ebenfalls sehr argwöhnisch und dem Sheriff des Ortes (Howard Petrie) ist die Schnüffelei des Kopfgeldjägers überhaupt nicht recht...


Nicht nur Budd Boetticher hat mit Randolph Scott mehrere Western (der legendäre Ranown-Zyklus) gedreht, auch mit Andre de Toth drehte der Westernheld mehrere Filme. "Ritter der Prärie" ist einer davon. Die anderen sind "Mann im Sattel", "Der schweigsame Fremde", "Carson City", "Donnernde Hufe" und "Dieser Mann weiß zuviel". Diese sechs Western sind zwar nicht so berühmt wie die Boetticher Reihe, aber sie können sich durchaus sehen lassen und "Ritter der Prärie" mit seinen kriminalistischen Anteilen ist sicherlich nicht der schwächste dieser Western. 



Bewertung: 7 von 10 Punkten.


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