Dienstag, 27. Oktober 2020

Lebendig begraben


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Roger Corman

Wenn du tot bist, kann Dich keiner hören...

 Eine der legendären Edgar Allen Poe Adaptionen...Die ultimative gotisch angehauchte Atmosphäre: Wabender Bodennebel in Überdosis, aufs Gemüt drückende Moorlandschaft, typisch britischer Landsitz mit obligatorischer Familiengruft gegen Ende des 19 Jahrhundert.Hammer Studios ? Nein, es sieht zwar alles etwas ähnlich aus, aber bei "Lebendig begraben" (Originaltitel: Premature Burial) aus dem Jahr 1962 handelt es sich um einen der 7 Edgar Allen Poe Verfilmungen des US Directors Roger Corman. Alle sieben Filme haben inzwischen zu Recht Kultstatus und dürften wohl zu den britischsten US-Filmen aller Zeiten zählen, weil diese Filmreihe sich sehr in der Hammer Optik suhlt, das legendäre Studio hatte ja ebenfalls zeitgleich mit dem Entstehen dieser Poe-Adaptionen seine grosse Zeit.Der Film erzählt die Geschichte des britischen Aristokraten Guy Carrell (Ray Milland), der von der Angst verzehrt wird, lebendig begraben zu werden. Seine Angst begann bereits in Kindertagen, denn als Junge habe er seinen Vater nach der Beerdigung aus seinem Grab schreien hören, obwohl seine Schwester Kate (Heather Angel) dass dies alles nur auf Einbildung beruht. Sogar mit seiner Verlobten Emily Gault (Hazel Court) hat Guy Schluß gemacht, weil er an dieser unheilbaren kataleptische Krankheit leidet, die einen tot erscheinen lassen kann, obwohl man lebt. Trotz alledem will Emily ihn nicht verlassen und so findet die Hochzeit doch noch statt.Nach der Hochzeit verschlechtert sich aber der Gemütszustand des Mannes, der plötzlich ausser sich vor Wut gerät, weil Emily auf dem Klavier die Melodie von "Molly Malone" spielt oder der Hund vom Blitz getroffen wird, wo es zuerst aussieht als wäre das leblos wirkende Tier tot. Dann steht der Hund auf und dies verstärkt das Krankenbild von Guy zunehmend. Emily bittet den gemeinsamen Freund Miles Archer (Richard Ney) um Rat, doch auch er hat wenig Einfluss auf Guy. Der baut bald ein kunstvolles Gewölbe, das im Falle seiner vorzeitigen Beerdigung mit mehreren Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet wird, wenn Guy im Sarg merkt, dass er noch lebt und sich aus seiner Totenstätte befreien will. Für kurze Zeit scheint dann wieder eine Besserung einzutreten, doch dann verschlechtert sich durch ein kleines Kätzchen sein Gemütszustand wieder....






Was auffällt: Vincent Price fehlt hier, weil er nicht abkömmlich war und wurde durch Ray Milland ersetzt, der eine gute schauspielerische Leistung liefert als eingebildeter? Kataleptiker. Höhepunkt der Gruselmär ist dann seine eigene Beerdigung, weil die Hinterbliebenen ihn für tot halten. Dabei erlebt er alles mitWer  diese altmodischen Horrorschinken mag (ich liebe sie), die wohligen Grusel auslösen, tolle Szenenbilder beinhalten, erlesen ausgestattes und irre toll fotografiert sind, dem seien die naiven Poe-Verfilmungen von Corman ans Herz gelegt. "Premature Burial" bietet 81 Minuten exquisit gestaltete künstliche Dekors und eine pralle Farbdramaturgie, die das Vergnügen noch zusätzlich erhöhen.



 
Bewertung: 8 von 10 Punkten

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