Dienstag, 3. August 2021

Samson und Delilah


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Cecil B. DeMille

Größte Liebe, größter Hass...

Schon in den Kindertagen des Films entdeckten die Produzenten, dass man mit monumentalen Stoffen die Zuschauer in die Kinos locken konnten. Der Italiener Enrico Guazzoni drehte 1913 die erste Version von "Quo Vadis", Hollywood verfilmte in den 20er Jahren "Die zehn Gebote" (Cecil B. deMille) oder "Ben Hur" (Fred Niblo), während sich Fritz Lang in Deutschland an "Die Nibelungen"heranwagte. Fulminant war auch das französische Epos "Napoleon" von Abel Gance. "Vom Winde verweht" war der erfolgreichste Monumentalfilm überhaupt und danach riss die Erfolgskette für dieses Genre gar nicht mehr ab. Der erste Cinemascopestreifen war "Das Gewand" - es folgten die phänomenalen Kassenschlager der Remakes von "Die 10 Gebote" (wieder deMille) und "Ben Hur" (William Wyler).
Die biblische Geschichte von "Samson und Delilah" wurde 1922 zum ersten Mal in Österreich von Alexander Korda verfilmt. Eine Tonfilmversion in Farbe fehlte noch...aber auch da half Cecil B. DeMille wieder nach. 1949 war es soweit. Seine Version der Geschichte aus dem Buch der Richter des Alten Testaments stürmte Platz 1 der Jahreskinocharts 1950 und spielte 26 Millionen Dollar ein.
Die Technicolor-Kinematographie war damals natürlich extrem innovativ und der Kameramann George Barnes (Oscar für Hitchcocks "Rebecca") durfte sich bildgestalterisch ziemlich austoben. Für die Titelrolle brauchte es einen sehr stark aussehenden Mann und Victor Mature bekam den Zuschlag. Ein Akteur, der seine beiden besten Rollen (Doc Holliday in "Faustrecht der Prärie" und als Nick Bianco in "Der Todeskup") bereits hinter sich hatte und durch sein Samson Image in den späteren Jahren meistens auf einen ähnlichen Rollentypus festgelegt wurde.
Dieser Samson ist ein danitischer Hebräer, der von Geburt an von Gott ein übernatürliche Kraft geschenkt bekam. Er ist auch auserwählt sein Volk von der Besatzung der Philister zu befreien, die sein Volk bereits mehr als 40 Jahre unterjocht. Dennoch hat sich Samson in die schöne Semadar (Angela Lansbury), eine Philisterin verliebt. Er ist fest entschlossen diese Frau zu heiraten, obwohl Miriam (Olive Deering), eine Daniterin aus der Nachbarschaft, Samson von ganzem Herzen liebt. Als Samson im Beisein von Delilah (Hedy Lamarr), Semadars jüngere Schwester, einen Löwen mit seinen bloßen Händen tötet, ist für die Frau sofort klar: Sie will den starken Mann. Doch der lässt sie abblitzen und nimmt sich Semadar zur Frau. Das Hochzeitsfest endet allerdings blutig und fortan regiert bei der verschmähten Delilah nicht mehr die Liebe, sondern ein großer Hass. Der König von Gaza (George Sanders) will derweil Samson in Ketten sehen, aber auch sein bester Mann Prinz Athuro (Henry Wilcoxon) ist gegen die Kräfte des Samson machtlos. Woher hat dieser Mann seine Kraft ? Delilah ist fest entschlossen Samson das Geheimnis zu entlocken. Sie will ihn leiden sehen...





Die Geschichte des Mannes, der durch seine Haarpracht - ähnlich einer Löwenmähne - seine Kräfte bezieht und der kurzgeschoren diese von Gott verliehene Gabe sofort verliert, ist natürlich bestens bekannt. Es ist natürlich ein Studiofilm mit einer gewissen Künstlichkeit. Aber trotz dieser Eigenschaft ist gute Unterhaltung garantiert - auf dem Höhepunkt dieses biblischen Spektakels darf dann natürlich der Einsturz des Philisterpalastes von Dagon nicht fehlen. Für fünf Oscars wurde deMilles Film nominiert - von denen er die Kategorien Bestes Szenenbild in Farbe (Dreier, Tyler, Comer, Moyer)" und "Bestes Kostümdesign in Farbe" (Edith Head und ihre Crew)gewinnen konnte.






Bewertung: 7 von 10 Punkten. 
 

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