Sonntag, 8. August 2021

Spuren im Sand


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: John Ford

Weihnachten im Wilden Westen...

Regisseur John Ford widmete seinem Freund, Schauspieler Harry Carey" seinen 1948 gedrehten Western "Spuren im Sand" (Originaltitel: Three Godfathers). Der Film markierte auch gleichzeitig die erste Hauptrolle für Careys Sohn Harry Carey jr., der bei den Dreharbeiten 27 Jahre alt war. Die Geschichte basiert auf der Novelle "Die drei Paten" von Peter B. Kyne und erzählt, eingebettet im Wilden Westen, eine Variante der Heiligen Drei Könige. Sozusagen ein echter Weihnachtsfilm, denn die Ereignisse, die im Film geschildert werden, passieren kurz vor dem Weihnachtsfest. Ford hatte bereits 1919 die Novelle adaptiert, doch es schwebte ihm ein prächtiger Western in Technicolor vor. Für Ford war "Spuren im Sand" vielleicht eher eine lockere Fingerübung, er gehört sicherlich nicht zu seinen großen Meisterwerken. Unterhaltsam ist die Story aber doch - neben dem jungen Harry Carey jr. spind John Wayne und Pedro Armendariz als glückloses Cowboy Trio zu sehen, die sich bislang durch Viehdiebstahl über Wasser hielten. Nun soll aber ein Banküberfall die finanzielle Misere beheben. Für alle drei Männer wäre dies der erste Bankraub in der bisherigen kriminellen Laufbahn. Im Grunde sind die drei Jungs aber nur etwas vom Wege abgekommen. Dennoch setzen sie in dem Städtchen Welcome in Arizona ihre Tat um, nachdem sie der hiesige Sheriff Perley Sweet (Ward Bond) mit seiner Frau (Mae Marsh) als "Durchreisende" sehr nett begrüßten und den drei Reiter sogar einen Kaffee angeboten haben. Minuten später sind die drei auf der Flucht und der Sheriff und seine Männer hinter ihnen her. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit den Räubern Robert Hightower (Wayne), Pedro Pedro Encarnación Escalante y Rocafuerte (Armendariz) und Abilene Kid (Carey jr), der auf der Flucht sogar angeschossen wird. Die Flucht durch das Wüstengebiet wird zur Qual, da das Wasser knapp ist und eine Wasserstelle von den Hilfsheriffs bewacht wird. Die nächste erreichbare Wasserstelle ist zerstört und ein Planwagen steht in der Nähe. Dort liegt eine Frau (Mildred Natwick), die ein Kind erwartet. Die drei Männer müssen Geburtshelfer spielen, doch die Frau liegt danach im Sterben und ernennt die Drei zu den Paten des Kindes, sie sollen fortan für den kleinen Mann sorgen bis er erwachsen ist...




Diese Sachlage bringt natürlich die weiche Seite der drei Männer zur Geltung und plötzlich steht das Leben des Kindes im Mittelpunkt der Überlegungen - die Flucht wird nur noch halbherzig betrieben. Zumal auch noch eine Bibel, die im Planwagen lag, dreimal den Männern den Weg weist - das Finale findet dann auch im Saloon des Städtchens New Jerusalem statt, wo der Anblick des Babys die dortige Weihnachtsfeier noch sentimentaler werden lässt. "Spuren im Sand" verkauft seine Weihnachtsgeschiche vielleicht einen Ticken zu aufgesetzt, man kann den Film vielleicht zu naiv empfinden. Aber er geht dann doch irgendwie zu Herzen und Ford ist auch in einem schwächeren Film meisterlich genug um die Geschichte humorvoll zu würzen. In Nebenrollen sind Jane Darwell (die Mutter in "Früchte des Zorns") und Ben Johnson zu sehen. An der Kinokasse spielte der Western 2,85 Millionen Dollar ein.




Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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