Regie: Budd Boetticher
Im Komantschenland...
Budd Boettichers bekanntesten Filme sind diese sieben kurzweiligen
und minimalistischen Western, in denen Randolph Scott die Hauptrolle des
einsamen Westerners spielte. Von drei dieser Filme (Auf eigene Faust,
Der Siebente ist dran, Um Kopf und Kragen) gab es bisher eine deutsche
DVD-Veröffentlichung, nun kommt als 4. Veröffentlichung der 1960
inszenierte "Comanche Station" (Deutscher Titel: Einer gibt nicht auf)
dazu. Vielleicht mit einer leisen Hoffnung, dass die drei restlichen
Filme vom "Ranown Zyklus" (Fahrkarte ins Jenseits, Sein Colt war
schneller, Das Messer an der Kehle) ebenfalls hierzulande noch DVD
Premiere feiern dürfen. "Comanche Station" ist der würdige Abschluß
dieser Reihe und ist im Grund ähnlich aufgebaut wie die anderen Filme.
Randolph Scott reitet einsam und allein durch den Wilden Westen, er ist
gezeichnet von einem Schicksalschlag und zelebriert seine allegorische
Odyssee durchs weite Land. In dieser noch unerschlossenen Wildnis lernt
er Menschen kennen, in der Regel ist immer eine Frau dabei, die es zu
beschützen gilt - aber auch einige Mitspieler, die nicht immer nur Gutes
im Sinn haben. Die Figuren in Boettichers Western reden nicht so viel
und legen auch nicht gleich alle Karten auf den Tisch. Dies macht diese
kleinen Genreperlen auch zunehmend interessant.
Gedreht
wurde im üppigen Cinemascope und in Eastman Color, am Fuße des Mount
Whitney. Überhaupt dominieren die Berge als Kulisse.
Dort hält
sich der Einzelgänger Jefferson Cody im Komanchengebiet auf. Er gilt
als Comanchero, da er immer wieder Weiße aus der Gewalt der Rothäute
freikauft. In Wahrheit sucht er sein 10 Jahren nach seiner verschleppten
Frau. In einem abgelegenen Indianerdorf findet er eine weiße Frau, die
sich als Mrs. Lowe (Nancy Gates) herausstellt. Deren Mann hat 5.000
Dollar demjenigen geboten, der seine Frau wieder zurückbringt. Zusammen
mit Mrs. Lowe macht er sich auf nach Lordsburg, wo die Familie lebt.
Unterwegs machen sie Halt in der Comanche Station, wo sie auf die
Banditen Ben Lane (Claude Atkins), Frank (Richard Rust) und Dobie (Skip
Homeier) trifft, die von den Indianern verfolgt werden. Jefferson Cody
hat keine gute Meinung von Ben Lane, den er von früher kennt. Und
tatsächlich hat Ben auch fiese Pläne. Er will selbst das Geld für die
Belohnung einstecken. Noch dazu weil wohl der Ehemann keinen Unterschied
ob "Tot oder lebendig" bei der Herbeischaffung seiner vermissten Frau
macht. Die Konflikte sind vorprogrammiert, die Auseinandersetzung
unausweichlich...
Alles ist wie gewohnt sehr minimalistisch,
aber aus einem Guß gemacht. Der kleine Western begeistert auch durch die
Ambivalenz seiner Figuren. Es gibt da keine Schwarz-Weiß Malerei in der
Figurenzeichnung, alle Protagonisten wirken durch ihre Stärken und
Schwächen sehr authentisch. Am Ende aber steht wieder der "Lonesome
Rider".
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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