Samstag, 31. Oktober 2015

Casablanca

























Regie: Michael Curtiz

Ricks Geschichte...

Ein großartiges Meisterwerk, einer dieser wenigen total perfekten Filme ist Michael Curtiz Film "Casablanca" aus dem Jahr 1942. Ein Kultfilm, auch heute noch, den seine Anhänger noch heute begeistert verehren. Aber auch ein Film der vollendeten Künstlichkeit. Die Stadt Casablanca wurde natürlich im Studio nachgebaut, die Figuren sind zwar markant, aber ohne sonderliche psychologische Differenzierung auf einen bestimmten Typus festgelegt. Die Handlung läuft wie ein Uhrwerk ab, sie ist mit wichtigen Nebenepisoden verbunden und wird am Ende ein Triumph jener Kultfigur die der große Humphrey Bogart so unnachahmlich verkörpern konnte. Am Ende ist "Casablanca" der Film dieses furchtlosen Einzelgängers, der seinen Zynismus durch eine heroische Tat besiegt hat.
In Deutschland wurde der Film bei seinem Kinostart erheblich gekürzt und die Figur des deutschen Nazi Major Strasser wurde vollständig herausgeschnitten, in dieser Fassung gab es auch keine Hinweise auf den 2. Weltkrieg und auch die Szene in Ricks Cafe, als die Deutschen "Die Wacht am Rhein" anstimmen und von den französischen Gästen mit ihrer "Marseillaise" übertönt und niedergesungen wurden, fehlte. Aus dem Untergrundkämpfer Viktor Laszlo wurde ein Victor Larsen,  ein obsurker Erfinder von Deltastrahlen. Erst am 5. Oktober 1975 strahlte die ARD erstmalig die ungekürzte und neu synchronisiierte Fassung aus.
In "Casablanca" tummeln sich im Jahr 1942 sehr viele politische Flüchtlinge, aber auch dort gestrandete Glücksritter und andere zwielichte Gestalten. Casablanca ist ein Ort des blühenden Schwarzmarktes, viele Menschen erhoffen sich dort ein gültiges Visum kaufen zu können, dass sie nach einer Zwischenstation in Lissabon am Ende in die USA bringen soll. Für viele endet aber auch dort die Hoffnung auf ein neues Leben in der neuen Welt, Verhaftungen sind hier an der Tagesordnung. Hier in dieser Ruheoase und Pulverfass zugleich betreibt der Amerikaner Rick Blaine (Humphrey Bogart) seinen Nachtclub "Ricks American Cafe". Der zweite Weltkrieg tobt, Frankreich ist zu dieser Zeit von der deutschen Wehrmacht erobert und teilweise besetzt. Das französische Protektorat Marokko ist noch nicht in deutscher Hand und wird durch das Vichy-Regime verwaltet. Der dortige Polizeichef Capitaine Louis Renault (Claude Rains) ist korrupt, erteilt schon auch mal Transit Visa für gute Bezahlung mit Geld oder Sex und arbeitet mit den Deutschen zusammen. Da die Deutschen vermuten, dass der aus einem deutschen KZ entfohene Widerstandskämpfer Viktor Laszlo (Paul Heinreid) nach Casablanca kommen wird ist auch der deutsche Major Strasser (Conrad Veidt) nicht weit. Laszlo ist die zentrale Figur des eurpäischen Widerstandes und ist mit seiner Frau Ilsa (Ingrid Bergman) unterwegs. Die Deutschen haben ein besonderes Interesse daran, dass Casablanca auch die Endstation von Laszlos Flucht wird. Tatsächlich taucht das Paar auf....Ricks Klavierspieler Sam erkennt die junge Frau sofort und spielt auf ihren Wunsch "As Times goes by". Ein Song, den der Besitzer des Clubs gar nicht hören kann. Er wird wütend und entdeckt dann die Frau, die sich dieses Lied gewünscht hat. Eine Rückblende enthüllt: Kurz vor dem Einmarsch der Deutschen in Paris haben Rick und Ilsa eine kurze, aber sehr intensive Liebegeschichte erlebt. Zum Treffpunkt auf dem Bahnhof ist Ilsa aber nciht wie vereinbart erschienen, nur ein Brief indem sie ihm ihre Liebe noch einmal gesteht, aber auch mitteilt, dass es das Glück zu Zweit niemals geben kann.
An diesem Abend taucht auch  der Italiener Ugarte (Peter Lorre) in Ricks Cafe auf. Dieser ist im Besitz von zwei Blanko-Visa, die ermordeten deutschen Kurieren gehörten. Ugarte bittet Rick, zu dem er Vertrauen hat, diese Papiere für ihn ein paar Stunden aufzubewahren. Doch Rick bleibt auf den gefährlichen Dokumenten sitzen, da Ugarte kurze Zeit später durch den Präfekten Renault verhaftet wird. Natürlich weiß am anderen Tag jeder von diesen verschwundenen Papieren. Und viele glauben, dass Rick diese Papiere hat. Diese Visa könnte Laszlo natürlich bestens gebrauchen - doch  die unglückliche Liebe zu Ilsa ist wieder aufgeflammt. 



Der Showdown des dramatischen Melodrams giepffelt sich in einer der ergreifendsten Filmszenen am nebligen Flughafen in der Nacht. "Ich schau dir in die Augen, Kleines" wird Bogey zu Ilsa in dem Moment sagen, als er ihrer Liebe wieder sicher ist und er wird für beide denken müssen, genauso wie sie es ihm kurz vorher ant sicgekündigt hatte. Die geliebte Frau setzt sich zu ihrem für den Widerstand unverzichtbaren Helden, während Rick mit dem überraschend agierenden Capitaine Reualt eine wunderbare Freundschaft beginnt. So ist "Casablanca" auch ein film darüber, wie Hitler die anständigen Menschen über all ihren Egoismus, über all ihre kleinen Konflikte und gegensätzlichen Interessen zu einer Einheit solidarisch vereinen kann.



Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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