Regie: Billy Wilder
Nobody is perfect...
Das Ende in "Some like it hot" markiert irgendwie den Sprung in eine neue Zeit. Trotz der rigorosen Demaskierung seiner "Daphne" in den Musiker Jerry "Aber Osgood, ich bin ein Mann" lässt sich der froschmäulige Millionär nicht von seiner Heiratsabsicht abbringen. Er wird "Nobody is perfect" als Kommentar dazu anbringen und diese Aussage wurde zu einem der berühmtesten Schlußsätze des Kinos - in der nach wie vor populärsten und beliebtesten Kinokomödie aller Zeiten. Ein liberales Zeitalter tut sich auf, dank der in Fummel agierenden Topschauspieler Jack Lemmon und Tony Curtis.
Die stecken als Männer in massiven Schwierigkeiten. Denn sie wurden unfreiwillig zu Zeugen des St. Valentins-Massakers durch den fiesen Gangsterboss Gamaschen-Colombo (George Raft), in dessen illegaler Bar sie spielten. Wir sind in Chicago, wir sind im Jahr 1929 und es ist Prohibition-Time. Während in diesen verschwiegenen Hinterzimmern der Alkohol in Strömen fließt, Girls für die Gäste tanzen und Jazzbands heiße Musik anbieten, tobt in den Straßen Chicagos ein echter Bandenkrieg. Dadurch, dass der Laden hochging sind Jerry (Jack Lemmon) und Joe (Tony Curtis) auf der Stelle arbeitslos. Es gäbe zwar eine Anstellung für Kontrabass und Saxophon - aber leider auch nur in einer Damenkapelle. Erst als die beiden Zeugen werden wie Zahnstocher-Charlie und seine Bande von Gamaschen-Colombo und Co. erschossen werden, hat die Option "Damenkapelle" eine reele Chance. Denn sie werden von den Gangstern gejagt - was also liegt näher als Damen verkleidet mit dem Zug nach Florida zu fahren und dort ein Engagement zu erfüllen. Als Daphne und Josephine schleusen sich die beiden Männer bei der Damenkapelle ein und schließen auch gleich Freundschaft mit der Ukulele-Spielerin Sugar Kane (Marilyn Monroe) Beide verlieben sich in Sugar. Allerdings hat "Josephine", die sich tagsüber in den etwas tolpatschigen und extrem verklemmten Milliardär verkleidet und mit dieser unverfrorenen Lüge Sugar Kane für sich gewinnen will, bald bessere Chancen als Daphne. Die ist aber auch begehrt - der Millionär Osgood E. Fielding III. (Joe E. Brown) hat ein Auge auf die Frau geworfen, die beim Tango immer führen möchte. Bevor nun Sugar und Joe ein Paar werden, tauchen natürlich auch noch die Gangster in Florida auf. Denn dort findet das Treffen der Freunde der italienischer Oper statt....
Ein brilliante Komödie, die jeder Filmfan wahrscheinlich schon mehr als fünf Mal begeistert angesehen hat und deren Wirkung vor allem auf das präzise Timing des Drehbuchs, der einfallsreichen Regie von Billy Wilder und der witzig aufgelegten Hauptdarsteller Monroe, Curtis und Lemmon zurückzuführen ist.
"Manche mögens heiß" wurde ein riesiger Publikumserfolg - Platz 3 der Kinojahrescharts 1959 hinter "Ben Hur" und "Dornröschen" und noch vor den beiden anderen sehr erfolgreichen Komödienhits "Unternehmen Petticoat" und "Bettgeflüster".
Kostümbildern Orry-Kelly bekam 1960 sogar den Oscar für die besten Kostüme in Schwarz-Weiß. Insgesamt erhielt der Billy Wilder Klassiker, den viele für seine beste Arbeit halten, insgesamt 6 Oscar-Nominierungen. Jack Lemmon war als bester Hauptdarsteller nominiert, ebenso beste Kamera, Beste Ausstattung, beste Regie und bestes adaptiertes Drehbuch.
Es ist schon eine Freude den Film immer mal wieder anzuschauen...was als knallharter Gangsterfilm beginnt, mündet in ein Fummel-Chaos und endet als Kultfilm für die Queer-Nation und alle anderen liberalen Geister.
Zwischendrin haucht Marilyn ihr "I wanna be loved by you" Das AFI wählte Wilders Film auch logischerweise zur besten Komödie aller Zeiten. Bei den besten amerikanischen Filmen aller Zeiten rangiert der Film auf Platz 22.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
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