Dienstag, 23. Januar 2018
Der längste Tag
Regie: Bernhard Wicki/Ken Annakin/Andrew Marton
D-Day...
Wenn man vom D-Day spricht, dann ist der 6. Juni 1944 gemeint - der Tag, an dem während des zweiten Weltkriegs allierte TRuppen in der Normandie landeten. Dieser Tag endete mit gut 12.000 Opfern - darunter 4.400 Tote bei den Alliierten, bei den Deutschen schätzt man etwas mehr, es sollen etwa 8.000 Männer gefallen sein.
An diesem Tag landeten mehr als 156.000 Soldaten der Allierten in der Normandie. Gut 3.100 Landungsboote brachten die Soldaten an die Strände. Neben den Amis kämpften auch Briten, Kanadier, Polen und Franzosen gegen die Deutschen. Die deutsche Führung war überrascht, denn sie rechneten mit einer Invasion weiter nördlich bei Calais. Dort hatten sie auch den Großteil der Divisionen stationiert. Die Alliierten landeten auf den Stränden, die sie mit Codenamen wie "Utah Beach", "Juno Beach" oder "Omaha Beach" betitelten. Darüberhinaus sprangen über 23.000 Soldaten mit Fallschirmen über dieser Gegend ab.
Es kam zu erbitterten Gefechten - die Wehrmacht war mit 50.000 Soldaten dort stationiert, in der gesamten Normandie hatten die Deutschen noch einmal doppelt soviel an Streitkräften. An den Stränden waren Festungen, Bunker, Geschützstellungen, Minen und Strandbarrikaden. And diesem geschichtsträchtigen Tag begann die lang ersehnte Eröffnung einer Westfront. Der D-Day war Beginn der Operation Overlord, die Landung selbst erhielt den Codenamen Operation Neptun.
"Der längste Tag" aus dem Jahre 1962 war der erste Kinofilm, der dieses Ereignis zum Thema hatte, später sollten noch weit bessere Verfilmungen dieses Tages folgen. Ich denke da an die dramatischen ersten 20 Minuten von Spielbergs "Der Soldat James Ryan" oder an die US-Fernsehserie "Band of Brothers", die sich diesem Ereignis ebenfalls gebührend widmet.
Bei seinem Erscheinen war "Der längste Tag" ein riesiger Erfolg - er wurde in Schwarz-Weiß gedreht und hatte ein Budget von 7,75 Millionen Dollar - er spielte aber über 50 Millionen Dollar ein und landete auf Platz 2 im Kino-Jahresranking gleich hinter "Lawrence von Arabien".
Für den Film wurden drei Regisseure beauftragt, so drehte Kenn Annakin die britischen Szenen. Andrew Marton war für die amerikanischen Sequenzen zuständig und Bernhard Wicki wurde für die deutschen Szenen verpflichtet. Um den Film erfolgreich werden zu lassen entschieden sich die Macher und Produzent Darryl F. Zanuck für ein Riesenaufgebot an Stars.
So wurden selbst die kleinsten Rollen mit attraktiven Namen besetzt. Als französische Bürger sieht man Arletty, Jean-Louis Barrault, Bourvil und Irina Demick. Bei den Deutschen spielen Curd Jürgens, Hans Christian Blech, Peter van Eyck, Hans Söhnker, Michael und Werner Hinz, Dietmar Schönherr, Ernst Schröder, Heinz Reincke, Wolfgang Luschky, Richard Münch, Wolfgang Preiss und Karl John mit. Auf britischer Seite kann man Richard Burton, Sean Connery, Leo Genn, Kenneth More, Peter Lawford, Frank Finlay, Richard Todd und Peter Lawford sehen. Und die Amis schicken John Wayne, Robert Mitchum, Henry Fonda, Eddie Albert, Paul Anka, Dewey Martin, Richard Beymer, Red Buttons, Mel Ferrer, Jeffrey Hunter, Rodney McDowall, Sal Mineo, Robert Wagner, Rod Steiger, George Segal, Tom Tryon, Edmund O´Brian, Robert Ryan, Stuart Wittman und den Popsänger Fabian ins Gefecht.
Am meisten sind aber John Wayne und Robert Mitchum zu sehen - sie dürfen als Brigadegeneral Norman Coda (Mitchum) und Lt. Colonel Benjamin H. Vandervoort (Wayne) ganz vorne mitmarschieren und ihren Untergebenen Befehle zum Siegen geben. Richtige Hollywood-Haudegen eben.
Insgesamt läuft "Der längste Tag" manchmal Gefahr, dass er von den vielen Topstars erdrückt werden könnte, doch dennoch bietet die Geschichte einen guten Überblick über die Vorbereitungen und die Landung. Detailgenauigkeit ist gegeben - dennoch bleibt der Film sehr nüchtern, es gibt wenig Identifikationspotential. Bei der Oscarverleihung wurde der Film mit 2 Oscars (Spezialeffekte sowie Kameraarbeit von Jean Bourgoin und Walter Wottitz) ausgezeichnet.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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