Freitag, 14. Dezember 2018

Hölle der Gefangenen

























Regie: Alfred L. Werker

Eine Frau allein unter bösen Männern....

Regisseur Alfred L Werker hatte 1948 seinen größten Erfolg mit dem Film Noir "Schritte in der Nacht", bei dem auch Anthony Mann enige Szenen drehte. Sein 1953 erschienener Western "Hölle der Gefangenen" wurde damals von der Kritik eher verschmäht, obwohl der Film in 3D ein echter Kinoerfolg werden sollte. Immerhin wurde damals eine Million US-Dollar an der Kinokasse eingespielt. Für einen B-Western gar nicht mal so schlecht.
Dabei geht "Hölle der Gefangenen" für einen Western eher ungewöhnliche Wege. Man könnte den Film auch "Eine Frau - Allein unter hunderten Männer" nennen, denn als Abby muss Hauptdarstellerin Virginia Mayo nach einem missglückten Postkutschenüberfall in den Knast. Und da es in Yuma nur ein Männergefängnis gibt, ist sie als einzige Insassin eine echte Attraktion und für die Gefängnisleitung eine echte Belastung. Aber nun zur Vorgeschichte:
Wir schreiben das Jahr 1897 und in Arizona herrscht noch immer Wilder Westen. So wollen die Banditen Bud und Cole Gorman den Anwalt Billy Reynolds (Dale Robertson) töten, weil sie noch eine alte Rechnung mit ihm offen haben. Die US-Regierung will aber diese Duelle entgültig hinter sich lassen und so muss jeder, der eine Waffe benutzt und einen anderen erschießt mit einer erheblichen Gefängnisstrafe rechnen. Und genauso kommt es auch. Da Abby Nixon (Virginia Mayo) Billy vor den zwei Gunmen gewarnt hat, kann er siegreich aus der Schießerei kommen. Doch er wird zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Knast wird ehrfürchtig "Devils Canyon" genannt und dort befindet sich auch mit Jesse (Stephen McNally) der übrig gebliebene Bruder von Bud und Cole. Jesse will natürlich Rache, aber dann checkt Abby ein. Damit sind nun alle drei Hauptfiguren am gleichen Ort. Erschwerend kommt hinzu, dass Abby das Liebchen von Jesse ist, obwohl sie heimlich auch für Billy schwärmt. Somit also noch mehr Sprengstoff. Natürlich gibts mit Captain Wells (Jay C. Flippen) einen fiesen Aufseher und mit Warden Morgan (Robert Keith) einen strengen Gefängnisleiter. Am schlimmsten wirkt sich aber die Gluthitze aus. Die Mauern scheinen unbezwingbar zu sein. Da gibt es nur ein Ziel: Ausbruch...



Ein Kritiker ettiketierte den Film sogar "nur gut für Vereinsabende von Virginia Mayo Fans" - die heute fast vergessene Schauspielerin galt zu ihrer Glanzzeit als eine der schönsten Hollywoodstars und mit ihren Rollen in "Vogelfrei" oder "Sprung in den Tod" konnte sie auch ihr Talent als gute Schauspielerin unter Beweis stellen.
"Hölle der Gefangenen" punktet interessanterweise durch seine eigenartige Zuchthaus-Atmosphäre, der den Western auch in eine Verwandtschaft mit dem Krimi stellt. Dennoch werden die beliebten Westernzutaten gut und gekonnt ausgespielt, auch wenn der weite Wilde Westen oder Indianer hinter den Knastmauern gar nicht zu sehen sind.



Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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