Dienstag, 4. Dezember 2018

Im Land der Comanchen

























Regie: George Sherman

Gute Indianer, böse Siedler...

Das Filmjahr 1950 gilt als gewisser Wendepunkt im Genre des Western. Denn mit den Uraufführungen der Filme "Broken Arrow" am 20. Juli 1950 und "Devils Doorway", der etwas später am 15. September des gleichen Jahres in den Kinos anlief, veränderte sich das Bild des Indianers deutlich. Beide Filme bemühten sich endlich den Ureinwohnern auch gerecht zu werden und sie nicht nur als Horde Wilder darzustellen, die nur Mord und Todschlag kennen und unschuldige Siedler und Neubürger dahinmetzeln. 
Interessanterweise darf man aber den fleißigen B-Western Filmer George Sherman in diesem Punkt der neuen Sichtweise nicht aussen vor lassen, denn sein Western "Comanche Territory" startete im gleichen Jahr - früher als die Referenzfilme - am 7. April 1950 hatte der farbenprächtige Film seinen ersten Kinoeinsatz und auch bei ihm wird deutlich Stellung für die Indianer bezogen. Natürlich weitaus weniger dramatisch und offensichtlich, fast schon in einer konventionellen Westerngeschichte versteckt als Art Nebenstrang, der nicht gleich seine Innovation in diesem Punkt offenlegt. Aber sie ist da -  die Gerechtigkeit für Indianer , noch dazu mit einer Kritik an dem Verhalten des weißen Mannes, der ins Land der Indianer einfällt und plötzlich Besitzansprüche geltend macht, obwohl dieses Volk Jahrhundertelang das "Comanche Territory" als ihr Land betrachteten.
Rein oberflächlich betrachtet ist "Comache Territory" ein Film über den amerikanischen Helden Jim Bowie (MacDonald Carey), der als Western Pionier in die Geschichte einging. Legendär auch sein von ihm entworfenes Kampfmesser mit fester Klinge, das berühmt wurde durch seinen Einsatz bei einem Duell namens Sandbar Fight.
In der ersten Szene trifft der amerikanische Held auf die amerikanischen Ureinwohner und die Hilfe im letzten Augenblick kommt wie gerufen. Es ist ein Schuß des seltsamen Dan´l Seeger (Will Geer), der durch sein Outfit markant auffällt. Dieser Typus wurde später durch den genialen Donald Pleasance in den beiden Spätwestern "Der Verwegene" (Tom Gries, 1967) und "Das Wiegenlied vom Todschlag" (Ralph Nelson, 1970) perfektioniert. In Shermans Film entpuppt sich der sonderbare Retter in Letzter Not aber im Laufe der Geschichte als Sendbote der US-Regierung. Die beiden Männer werden Freunde, sie sollen einen Vertrag ausarbeiten, der es der Regierung erlaubt, Silber auf dem Gebiet der Indianer abzubauen. Die Regierung hat auch vor die indianischer Belange mit zu berücksichtigen, doch dies gefällt vielen Neubürgern in dieser Gegend überhaupt nicht. Immerhin kann Bowie mit dem Häuptling Quisima (Pedro de Cordoba) und dessen Sohn Pakanah (Rick Vallin) einen neuen Kontrakt ausmachen, doch vor allem der missratene Bruder (Charles Drake) der resoluten Salonbesitzerin Katie Howard (Maureen O´Hara) hat eine Gruppe Banditen um sich geschahrt, die die Komanchen überfallen wollen...


Rotschopf Maureen O´Hara übt hier bereits ihre legendäre Rolle als Kratzbürste und Biest Mary Kate Danaher in John Fords unvergesslichem "The Quiet Man". Sie hat sofort einen gewissen Hass auf den Helden, aber auch einen Narren an ihm gefressen. Das kann ja heiter werden. Maureen darf bei George Sherman die Fäuste schwingen und ist bei einer Schlägerei in der Bar mittendrin statt nur dabei oder daneben. Sie teilt gehörig aus. Und darf in einer sehr witzigen Szene auf dem Pferd mit schnellem Ritt den durstigen Cowboys volle Bierseidel reichen. Natürlich verändert sich dieses unsagbar böse Mädchen durch das Wirken eines richtigen Mannes...am Ende sind sie um Bowie ziemlich beste Freunde, mit der Option sich wieder zu treffen.



Bewertung: 7 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen