Regie: George Sherman
Gute Indianer, böse Siedler...
Das Filmjahr 1950 gilt als gewisser Wendepunkt im Genre des
Western. Denn mit den Uraufführungen der Filme "Broken Arrow" am 20.
Juli 1950 und "Devils Doorway", der etwas später am 15. September des
gleichen Jahres in den Kinos anlief, veränderte sich das Bild des
Indianers deutlich. Beide Filme bemühten sich endlich den Ureinwohnern
auch gerecht zu werden und sie nicht nur als Horde Wilder darzustellen,
die nur Mord und Todschlag kennen und unschuldige Siedler und Neubürger
dahinmetzeln.
Interessanterweise darf man aber den fleißigen B-Western Filmer
George Sherman in diesem Punkt der neuen Sichtweise nicht aussen vor
lassen, denn sein Western "Comanche Territory" startete im gleichen Jahr
- früher als die Referenzfilme - am 7. April 1950 hatte der
farbenprächtige Film seinen ersten Kinoeinsatz und auch bei ihm wird
deutlich Stellung für die Indianer bezogen. Natürlich weitaus weniger
dramatisch und offensichtlich, fast schon in einer konventionellen
Westerngeschichte versteckt als Art Nebenstrang, der nicht gleich seine
Innovation in diesem Punkt offenlegt. Aber sie ist da - die
Gerechtigkeit für Indianer , noch dazu mit einer Kritik an dem Verhalten
des weißen Mannes, der ins Land der Indianer einfällt und plötzlich
Besitzansprüche geltend macht, obwohl dieses Volk Jahrhundertelang das
"Comanche Territory" als ihr Land betrachteten.
Rein oberflächlich betrachtet ist "Comache Territory" ein Film über
den amerikanischen Helden Jim Bowie (MacDonald Carey), der als Western
Pionier in die Geschichte einging. Legendär auch sein von ihm
entworfenes Kampfmesser mit fester Klinge, das berühmt wurde durch
seinen Einsatz bei einem Duell namens Sandbar Fight.
In der ersten Szene trifft der amerikanische Held auf die
amerikanischen Ureinwohner und die Hilfe im letzten Augenblick kommt wie
gerufen. Es ist ein Schuß des seltsamen Dan´l Seeger (Will Geer), der
durch sein Outfit markant auffällt. Dieser Typus wurde später durch den
genialen Donald Pleasance in den beiden Spätwestern "Der Verwegene" (Tom
Gries, 1967) und "Das Wiegenlied vom Todschlag" (Ralph Nelson, 1970)
perfektioniert. In Shermans Film entpuppt sich der sonderbare Retter in
Letzter Not aber im Laufe der Geschichte als Sendbote der US-Regierung.
Die beiden Männer werden Freunde, sie sollen einen Vertrag ausarbeiten,
der es der Regierung erlaubt, Silber auf dem Gebiet der Indianer
abzubauen. Die Regierung hat auch vor die indianischer Belange mit zu
berücksichtigen, doch dies gefällt vielen Neubürgern in dieser Gegend
überhaupt nicht. Immerhin kann Bowie mit dem Häuptling Quisima (Pedro de
Cordoba) und dessen Sohn Pakanah (Rick Vallin) einen neuen Kontrakt
ausmachen, doch vor allem der missratene Bruder (Charles Drake) der
resoluten Salonbesitzerin Katie Howard (Maureen O´Hara) hat eine Gruppe
Banditen um sich geschahrt, die die Komanchen überfallen wollen...
Rotschopf Maureen O´Hara übt hier bereits ihre legendäre Rolle als
Kratzbürste und Biest Mary Kate Danaher in John Fords unvergesslichem
"The Quiet Man". Sie hat sofort einen gewissen Hass auf den Helden, aber
auch einen Narren an ihm gefressen. Das kann ja heiter werden. Maureen
darf bei George Sherman die Fäuste schwingen und ist bei einer
Schlägerei in der Bar mittendrin statt nur dabei oder daneben. Sie teilt
gehörig aus. Und darf in einer sehr witzigen Szene auf dem Pferd mit
schnellem Ritt den durstigen Cowboys volle Bierseidel reichen. Natürlich
verändert sich dieses unsagbar böse Mädchen durch das Wirken eines
richtigen Mannes...am Ende sind sie um Bowie ziemlich beste Freunde, mit
der Option sich wieder zu treffen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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