Donnerstag, 29. November 2018

Drei waren Verräter

























Regie: Nathan Juran

Wirbelwind....

Als Szenenbildner war Nathan Juran noch erfolgreicher wie als späterer Regisseur. Für "So grün war mein Tal" erhielt er 1942 gemeinsam mit Richard Day und Thomas Little in dieser Kategorie den begehrten Oscar. Vier Jahre später wurde er für "Auf Messers Schneide" erneut nominiert, wandelt dies aber nicht in einem Sieg um. 
Seine bekannteste Regiearbeit ist sicherlich der 1958 entstandene Fantasy-Abenteuerfilm "Sindbads siebente Reise" - bei diesen Genrearbeiten setzte er sehr oft auf Ray Harryhausen, dem Meister der Spezialeffekte.
Mit seiner Westerntrilogie "Mündungsfeuer", "Adlerschwinge" und "Drei waren Verräter" befreite er seinen Hauptdarsteller Audie Murphy von dem damaligen Image als Outlaw-Kid und ließ den jungen Darsteller gereifter und auch positiver agieren.
"Tumbleweed", den Nathan Juran selbst als den besten seiner Audie Murphy Western bezeichnete, verdankt seinen Originaltitel dem Namen des liebenswerten und charakterstarken Pferd, der zwar nie im Leben einen Schönheitspreis hätte gewinnen können, aber "Wirbelwind", wie er in der deutschen Fassung heißt, wird mehr als einmal zum Lebensretter von Murphys Filmfigur Jim Harvey, der unschuldig bezichtigt sich beim Angriff der Indianer aus dem Staub gemacht zu haben und somit den Tod von drei Männern verschuldet zu haben. Diese drei Männer (u.a Ross Elliot als Seth Blandon), Mutter Sarah Blandon (Madge Meredith) mit Kleinkind und deren Schwester Laura (Lori Nelson) hatten den noch sehr jungen, aber recht erfahrenen Jim als Begleiter ihres kleinen Wagentrecks engagiert, weil es im Indianergebiet sehr gefärhlich werden kann. Jim kennt die Indianer und ist ihnen nicht feindlich gesinnt. Erst kürzlich hat er dem Häuptlingssohn Tigre (Eugene Iglesias) das Leben gerettet. Doch die Apachen greifen tatsächlich an. Die letzte Chance lebend aus der Falle herauszukommen ist Jims Idee mit einer weißen Fahne den Häuptling Aguila (Ralph Moody) zu überzeugen, dass er ein Freund von dessen Sohn ist. Doch diese Idee geht gründlich schief. Jim wird von den Indianern zusammengeschlagen und soll gefesselt in der Sonne sterben. Währenddessen machen sie den Treck platt. Alle Männer sterben, nur die Frauen überleben. In der Stadt hat der Mob bereits beschlossen, dass Jim ein Feigling war und flüchtete. Lam Blandon (Russell Johnson), der Bruder des von den Indianern getöteten Seth, heizt die Stimmung noch zusätzlich an. Er will Jim hängen sehen. Nur der besonnenen Sheriff (Chill Wills) kann in letzter Sekunde dem Lynchmob Einhalt gebieten. Doch die Menge kocht, es ist nur eine Frage der Zeit bis das Gefängnis gestürmt wird. Gut, dass Tigre kommt und Jim befreit. Doch damit ist die Sache nur noch schlimmer geworden. Auf der Flucht verletzt sich Jims Pferd, aber findet beim Rancher Nick Buckley (Roy Roberts) und dessen Frau Louella (K.T. Stevens) Unterschlupf. Von Buckley bekommt er zum Weiterreiten auch noch dessen bestes Pferd im Stall - Wirbelwind....


Dieses tolle Tier stiehlt sogar in einigen Szenen seinen menschlichen Mitspielern gekonnt die Schau und sorgt für Erstaunen und Beifall. Auch Audie Murphy macht als junger Mann, der unschuldig verdächtigt wird, eine gute Figur als Westernheld - ich tendiere sogar dazu, dass "Tumbleweed" einer von seinen besten Filmen ist. Der deutsche Titel "Drei waren Verräter" ist etwas sonderbar, denn auf der Suche nach seiner Unschuld kommt Jim zwar hinter einen Verrat, aber der wurde nur von einem Mann begangen. Kameramann war Russell Metty, der einige Jahre später für die Arbeit in Stanley Kubricks "Spartacus" den wohlverdienten Oscar bekam.



Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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