Samstag, 3. November 2018

Die Schlacht am Apachen Pass

























Regie. George Sherman

Cochise im Krieg...

George Sherman sorgte dafür, dass in seinem "Die Schlacht am Apachen-Pass" die Indianer auch mal was anderes zu tun bekamen, als nur schreiend von ihrem Pferd zu fallen. Sein Film beruft sich personell auch auf den kurz vorher enstandenen Delmer Daves Klassiker "Der gebrochene Pfeil", einer der ersten Western, die das Bild der Ureinwohner positiv darstellten. In beiden Filmen spielt Jeff Chandler seine bekannteste Rolle des Häuptling Cochise, für die er sogar mit einer Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller belohnt wurde.
Ansonsten ist "Der gebrochene Pfeil" natürlich viel emotionaler, daher publikumswirksamer und am Ende sogar als Drama angelegt. Dennoch spielte Shermans Nachzügler gute 2 Millionen Dollar an der Kinokasse ein.
Erstaunlicherweise hatte der B-Picture Routinier auch in vielen seiner anderen 50s Western für diese Liberalisierung des Western gesorgt. Hinter dieses vordergründig unverfänglichen Unterhaltungswestern stand eine zunehmende Toleranz und im Rahmen der B-Filmgesetzte auch politischer. Es war so etwas wie eine kleine Vergangenheitsbewältiung bemerkbar, oft flossen dabei ganz nebensächliche Aussagen "wir haben ihnen ihr Land weggenommen" ein. Auch in "Die Schlacht am Apachen-Pass" fallen ein paar solcher Sätze. Darüberhinaus begeistert vor allem die wunderbare Fotografie dieses Films - auch die Aufnahmen von der Schlacht am Pass sind äusserst effektiv gestaltet.
Es gibt in "Die Schlacht am Apachen-Pass" auf beiden Seiten gute Menschen, die sich für den Friedensprozess zwischen Rot und Weiß enthusiastisch einsetzen. Cochise (Jeff Chandler) beispielsweise muss sich von seinem Stamm kritische Wort anhören. Der kleine Elch (Tommy Cook) ist der jüngere Bruder des Häuptling und der würde sich sogar liebend gerne dem rebellischen Geronimo (Jay Silverheels) anschließen, der sich mit seinen Anhängern von den Chiricahua Apachen abgespalten hat und eine Art Guerillakrieg mit den weißen Soldaten beginnt. Auf der Seite der Soldaten ist es vor allem Major Jim Colton (John Lund), der durch seine Freundschaft mit Cochise zu einem Freund der Indianer wurde. Er weiß, dass Cochise ein Mann des Vertrauens ist und sein Wort hält. Doch im Fort tauchen zwei dubiose Gestalten auf, die am Frieden überhaupt nicht interessiert sind. Ein von der Regierung eingesetzer Indianerbeauftragter names Neil Baylor (Bruce Cowling) und dessen rechte Hand Mescal Jack (Jack Elam), ein Scout mit schlechtem Ruf. Die beiden schaffen es sogar in der Abwesenheit des Majors den noch unerfahrenen Leutnant Bascom (John Hudson) zum Angriff gegen die Indianer zu bewegen. Dies ist der Auftakt, der im New Mexico Territorium für eine schreckliche Schlacht sorgt...


Weil Debra Paget den Daves Film "Der gebrochene Pfeil" durch ihre Schönheit zusätzlich veredelte, darf die attraktive Squaw auch in Shermans Nachfolger nicht fehlen. Suzan Cabot spielt Nono, die Frau von Cochise. Sie dürfen sich im Film auch zärtlich küssen - was damals für einen Indianer auch sehr selten war. Damit der treue und gute Soldat nicht ganz leer ausgeht, wurde auch eine zweite wichtige Frauenrolle eingebaut. Beverly Tyler spielt die weiße Mary Kearney, die von Geronimos Krieger entführt wird und die Cochise im Kampf rechtmässig als Geisel freikauft. Ein paar Minuten wird der Zuschauer Zeuge der Eifersucht von Cochises Frau. Shermans Film ist aber trotz der Verwandtschaft weder ein Sequel, noch ein Prequel - kein einziger Handlungsstrang weist auf den berühmten Vorgänger hin. Lediglich die Figur Cochise ist identisch und wird vom gleichen charismatischen Hauptdarsteller verkörpert.



Bewertung. 7 von 10 Punkten. 

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