Dienstag, 13. November 2018

Sieben Wege ins Verderben

























Regie: Harry Keller

Junger Held und der schillernde Schurke...

"Sieben Wege ins Verderben" ist ein Audie Murphy Western aus dem Jahr 1960, der von Harry Keller inszeniert wurde - die Zahl "Sieben" nimmt dabei schon Bezug auf die Hauptfigur Siebenter Jones. Audie klärt in einer Szene seine angehende Freundin Joy Karrington (Venetia Stevensen) über die seltsame Namensgebung seiner Eltern auf. Als 7. Kind der Familie Jones bekam er den Vornamen "Siebenter bring Glück ins Heim". Bereits beim ersten Kind seiner Frau entschied sich der eigenwillige Dad die Kinder durchzunummerieren. So hieß Sohn Nr. 1 "Erster weil man mal anfangen muss" Jones. Der zweite Sohn wurde Texas Ranger und ihn seine Fußstapfen tritt nun sein jüngerer Bruder Siebener. Was Siebener nicht weiß ist wie sein Bruder umgekommen ist und wer dafür verantwortlich ist. Er will dies aber noch herausfinden. Vorerst ist er aber noch ein echter Youngster unter den Texas Rangers. Der ältere Sergeant Hennessey (John McIntire) nimmt sich ihm in väterlicher Weise an. Der erste Auftrag ist die Ergreifung des charismatischen, aber völlig skrupellosen Spielers Jim Flood (Barry Sullivan), der in einer Stadt nach einem Pokerspiel mehrere Menschen einfach erschossen hat und sich nun auf der Flucht befindet. Man sagt ihm nach, dass er zwar viele Feinde hat - aber noch mehr Freunde, die alle begeistert von ihm sind. An einem Fluß hat der Verfolgte seine erste große Szene. Dort trifft er auf den Jungen Jody (Teddy Rooney), der sofort auch eine gewisse Verbundenheit mit Flood spürt. Der Erwachsene nimmt ihn - den Jungen - sehr ernst und genau wie dem kleinen Jungen ergeht es auch vielen Erwachsenen. Flood ist ein Mensch, der andere Menschen stark für sich einnehmen kann. Ohne dass die bemerken, wie manipulativ er seine Mitmenschen um den Finger wickeln kann. In einer Stadt treffen Siebener und Hennessy auf Lucinda (Suzanne Lloyd), die mit großer Sehnsucht auf ihren Jim wartet. Der versucht alle Spuren zu verwischen, irgendwann wird er doch eingeholt. Aus einem Hinterhalt schießt Jim auf die beiden Reiter. Dabei wird Hennessy getroffen...


Damit erhält die Geschichte eine sehr dramatische Wendung und irgendwann wird der Zuschauer auch noch erfahren, dass Jim Flood Siebeners Bruder getötet hat. Aber auch der Ranger-Leutnant Herly, gespielt von Kenneth Tobey, trägt in diesem Fall eine moralische Mitschuld. Hennessy warnt Siebener eindringlich nicht auf den Charme von Flood hereinzufallen, der nie wirklich erwachsen wurde und keine Grenzen kennt. Das Herzstück des Films ist die Rückkehr in die Stadt - Siebener mit seinem Gefangenen, der alle Tricks kennt wie er sich befreien kann und der auch der viel bessere Schütze ist. Daher ist das Ende dieses äusserst unterhaltsamen Westerns auch umso interessanter und verblüffender. Barry Sullivan spielt diesen Gun Man, der wie ein wildes Tier agiert, ohne Verantwortungsgefühl, aber ausgestattet mit faszinierender Energie und Einfallsreichtum. Audie ist natürlich der aufrechte, sympathische Junge, der sich mit seiner Integrität und seiner Standhaftigkeit auch immer mehr Sympathien beim Gegner erspielt.



Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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