Montag, 5. November 2018

Fanfan, der Husar

























Regie: Christian-Jacque

Soldier of Love....

"Fanfan, der Husar" wurde von Christian-Jaque im Jahr 1951 gedreht und ist sicherlich einer der populärsten Mantel- und Degenfilme des Kinos. Beim Filmfestival in Cannes 1952 bekam er dafür den Regiepreis und bei den Berliner Filmfestspielen in Berlin konnte das Abenteuerspektakel den Silbernen Bären gewinnen. Im Kino war der Film sowieso ein Riesenerfolg vor allem auch für den damals 29jährigen Hauptdarsteller Gerard Philippe, der auf dem Weg zu einem der beliebtesten französischen Kinostars war und für die italienische Schauspielerin Gina Lollobrigida bedeutete die Rolle der Adeline der internationale Durchbruch.
Die Szene, in der sie zum ersten Mal zu sehen ist, sich als "Zigeunerin" verkleidet hat und von Gerard Philippe und der Dorfbevölkerung entdeckt wird - sie taucht oben auf dem Weg auf und die Kamera folgt ihren Schritten - ist sicherlich einer der Magic Moments dieses turbulenten Filmspaßes der zur Zeit von König Ludwig XV. (1710 bis 1774)spielt.
Der spielt in der Geschichte auch eine wichtige Nebenrolle. Der König, der zuerst "der Vielgeliebte" und später "Der Ungeliebte" genannt wurde, ist auch im Film ein Schwerenöter und der fleischlichen Lust nie abgeneigt. Marcel Herrand spielt den Herrscher und sein erster Kammerdiener Dominique Guillaume Lebel (Jean-Marc Tennberg) sucht oft die Mätressen für seine Majestät aus. Es ist belegt, dass er wie sein Vorgänger zahlreiche illegitime Kinder hatte - die genaue Zahl ist nicht bekannt, es waren aber mindestens Acht. Dies ist insofern für die Geschichte interessant, weil am Ende einer seiner Fehltritte bekannt wird.
Fanfan, der Husar (Gerard Philippe) ist ein junger Mann während der Siebenjährige Krieg unzählige Opfer fordert. Der junge Mann ist äusserst charmant und hat daher total gute Karten bei den Mädchen. Mit einem Bauernmädchen vergnügt er sich an einem schönen Sommertag in einem Heuballen. Dort wird er von dem aufgebrachten Vater des Mädels entdeckt, der die Hochzeit erzwingen will. Sie führen Fanfan zurück ins Dorf, dort soll sofort die Ehe vollzogen werden. Eine schöne Zigeunerin (Gina Lollobrigida) liest dem angehenden Bräutigam auf dem Weg zurück aus den Händen und sie prophezeit ihm, dass er noch nicht heiraten wird, sondern als Soldat eine Karriere hinlegt und nach dem Ruhm auf dem Schlachtfeld die Hand der Königstochter gewinnt.
Nur gut, dass im Dorf gerade Soldaten fürs Militär angeworben werden - Fanfan unterschreibt natürlich und merkt erst danach, dass die Wahrsagerin in Wirklichkeit die Tochter des Werbers La Francise (Nerio Bernardi) ist und mit Tricks arbeitet um junge Männer fürs Militär zu verpflichten. Auf dem Weg zum Bataillon kann Fanfan aber die Reisegesellschaft in einer Kutsche vor gemeinen Wegelagerern retten. Die beiden Damen, die er rettet sind Madame de Pompadour (Genevieve Page) und Prinzessin Henriette (Sylvie Pelayo). Von der Pompadour bekommt er eine tulpenförmige Brosche geschenkt, sie nennt ihn "Fanfan la Tulipe". Diese königliche Begegnung lässt Fanfan wieder hoffen, dass die Prophezeiung doch der Wahrheit entspricht. Er glaubt immer mehr daran und sieht dadurch auch nicht, dass Adeline sich längst in ihn verliebt hat, obwohl die von Offizier Fier A Bras (Noel Roquevert) begehrt wird. Der sieht in Fanfan natürlich sofort einen gefährlichen Konkurrenten und fängt an ihn zu schikanieren. Fanfan freundet sich derweil mit dem achtfachen Vater Tranche Montagne (Olivier Hussenot) an, der ebenfalls Soldat des Königs ist. Als sich Fanfan in die Gemächer der Prinzessin schleicht, wird er zum Tod verurteilt...



Die Geschichte ist so locker und turbulent erzählt, dass man als Zuschauer auch keine Sorge um den unverbesserlichen Helden haben muss, dem ein Husarenstück nach dem Anderen gelingt. Im Showdown gerät Fanfan auch noch hinter feindliche Linien bis er am Ende die Frau seiner Träume "seine Prinzessin" in den Armen halten kann. Kameramann Christian Matras hat diese Zeit sehr authentisch eingefangen. So gut, dass er für den besten Fanfan Nachahmer "Cartouche, der Bandit" ebenfalls als Chefkameramann verpflichtet wurde. Für Regisseur Christian-Jacque wurde "Fanfan" vielleicht sein größer Erfolg. Er hatte aber schon vorher mit "Die Kartause von Parma" und später mit "Die schwarze Tulpe" weitere Erfolge mit historischen Stoffe. Seinen letzten Erfolg verbuchte er 1971 mit dem Frauenprügeleien-Western "Petroleum Miezen" mit den Stars Brigitte Bardot und Claudia Cardinale.



Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen