Regie: Andre de Toth
Hauptmann der Nordstaaten
Nicht nur Budd Boetticher hat erfolgreich mehrere Western (Ranown
Zyklus mit insgesamt 7 Filmen) mit Randolph Scott gemacht. Andre de Toth
drehte mit dem Westernhelden sechs Mal zusammen. Diese Filme heißen
"Mann im Sattel", "Der schweigsame Fremde", "Dieser Mann weiß zuviel",
"Carson City", "Bounty Hunter" und "Donnernde Hufe". Sie alle
entstanden in der Zeit zwischen 1951 und 1954, also einge Zeit vor den
Ranown Filmen.
"Donnernde Hufe" ist sicherlich einer der stärksten Filme des Duos
und spielt kurze Zeit nach dem Bürgerkrieg in Texas, das noch nicht in
die Union zurückgekehrt ist. Dort herrschen Gesetzlosigkeit und Wilkür.
Captain David Porter (Randolph Scott) sitzt als Südstaatler, der als
Hauptmann in der Nordstaaten-Armee dient, immer ein bisschen zwischen
zwei Stühlen. Seine Frau Nora (Phyllis Kirk) leidet unter diesem
Problem, denn das Paar wird von den eigenen Landsleuten kritisch beäugt.
Viele Texaner misstrauen "Verrätern" und stehen nach wie vor auf der
Seite der Konföderierten. Schuld an dieser Misere sind auch die vielen
Spekulanten und Kriegsgewinnler, die die Bevölkerung eiskalt ausbeuten.
In dieser Zeit hat sich Ben Westerman (Charles McGraw) entschieden gegen
diese Machenschaften aggressiv und Kämpferisch vorzugehen. Er gewinnt
viele Mitstreiter. Er und seine Männer gelten aber vor Gesetzt als
Outlaws und Banditen. Und David Porter hat von seinem Vorgesetzten
Lieutenant Colonel Chandler (Henry Hull) den Auftrag den Gesetzlosen zu
finden und ihn und seine Männer gefangen zu nehmen. Damit steckt Porter
in einem echten Gewissenskonflikt. Auf der einen Seite ist er mit Leib
und Seele Soldat, auf der anderen Seite weiß er aber auch, dass erst
solche rücksichtslosen Betrüger wie H. L. Balfour (Hugh Sanders) und
Joseph Standish (Elisa Cook jr), die vom Gesetz geschützt sind, die
Konflikte durch ihre miesen Geschäfte heraufbeschwören.
Mit dem jungen Captain Hodges (Lex Barker) tauchen weitere Probleme
auf. Der attraktive junge Captain hat ein Auge auf Porters Frau
geworfen und ist ein rücksichtsloser Karrieretyp. Alle Aktionen von
Porter stellt er in Frage und setzt sich gegen dessen Befehle hinweg.
Man erkennt auch kaum, ob das mit einer Unfähigkeit einhergeht.
Wahrscheinlicher ist aber das bewusste Sabotieren von Porters
Anweisungen. Jedenfalls erweist sich Hodges als arroganter, anmaßender
und skrupelloser Zeitgenosse...
Und beschert seinem Darsteller Lex Barker eine sehr denkwürdige
Rolle. Denn so dämlich seine Handlungsweisen auch sein mögen, seine
Figur gibt dem guten und soliden Western von Andre de Toth noch eine
zusätzliche Würze. Die Rolle ist auch für Lex Barker doch recht
ungewöhnlich, denn meistens präsentierte der sich dem Kinogänger als
Held - egal ob Tarzan, Lederstrumpf oder Old Shatterhand.
Randolph Scott dagegen glänzt einmal mehr als Held ohne Fehl und Tadel.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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