Donnerstag, 29. November 2018

Fahrkarte ins Jenseits

























Regie: Budd Boetticher

Misslungene Rache...

Zwei der sieben Drehbücher der Ranown Western des Gespanns Randolph Scott und Budd Boetticher gehen auf das Konto von Charles Lang. Er schrieb die Bücher für "Sein Colt war schneller"  (Buchanan rides alone) und "Fahrkarte ins Jenseits" (Descision at Sundown). Und unter Fankreisen herrscht die fast einhellige Meinung, dass die vier Western unter Mitwirkung dtzunes Drehbuchautors Burt Kennedy die Besten dieser sieben Filme sind. Kennedy war verantwortlich für das Screenplay von "Der siebente ist dran", "Um Kopf und Kragen", "Auf eigene Faust" und "Comanche Station - Einer gibt nicht auf". Wobei der von Berne Giler geschriebene "Messer an der Kehle" meistens als der schwächste im Zyklus genannt wird.
Tatsächlich ist die Story in "Fahrkarte ins Jenseits" etwas holprig - für den Zuschauer erschließt es sich nicht so ganz warum die Hauptfigur Bart Allison Rache an dem Mann nehmen will, der ihm seine Frau ausgespannt hat, während er als Soldat im Krieg kämpfte. Er kannte wohl die freiwilligen Anteile seiner Freundin, denn sein bester Freund sagt irgendwann im Lauf der Geschichte "sie war nicht gut und wenn ich gewusst hätte, dass es nur wegen deiner Frau ist, dann wäre ich dir nicht hierher gefolgt".
Der andere Grund wird nicht verraten, aber möglicherweise lässt es sich durch das Verhalten des Kontrahenten Tate Kimbrough, gespielt von John Carroll, ableiten. Denn der hat sich inzwischen in einem weiteren Ort, dem verschlafenen Örtchen Sundown, breit gemacht und sich innert kurzer Zeit zu einem mächtigen Mitglied der Gemeinschaft empor geschwungen. Also ein zwielichtiger Geschäftemacher und ein Mann ohne Moral. Denn im Lauf der Handlung lernt der Zuschauer noch dessen Geliebte, Bardame Ruby James (Valerie French), kennen und auch seine zukünftige Braut, die junge, rechtschaffene Lucy Summerton (Karen Steele), die einen reichen und einflussreichen Daddy (John Litel) hat.
Der Kampf der beiden Männer findet laut Drehbuch ausgerechnet am geplanten Hochzeitstag von Kimbrough und Lucy statt. Der potentielle Rächer platzt also mitten in die Zeremonie in der Kirche. Dort spricht Bart Allison nur ein paar Drohungen aus und sucht nicht gleich die ultimative Konfrontation. Was sich als Dummheit herausstellt - denn so ist er gezwungen sich gemeinsam mit seinem Begleiter Sam (Noah Berry) in einem Lagerhaus zu verschanzen. Damit sitzen die beiden Männer in der Falle, denn der Sheriff Swede Hansen (Andrew Duggan) sichert ihnen zwar irgendwann freies Geleit ohne Festnahme zu, wenn die beiden Störenfriede nur verschwinden. Doch der Gesetzeshüter ist natürlich von Tate Timbrough gekauft. Zumindest bekommen die Zwei ein bisschen Unterstützung vom Arzt der Stadt (John Archer). Doch statt der Hochzeit gibts einige Tote...



"Fahrkarte ins Jenseits" gehört zu den bekannteren Western von Randolph Scott und mit Burnett Guffey war ein anerkannter Oscargewinner für die Cinematographie zuständig. Optisch stimmt alles in "Fahrkarte ins Jenseits". Lediglich das Drehbuch schwächelt ein bisschen, aber Randolph Scott als gealteter Westernheld zeigt auch hier sein Können, auch wenn er diesmal den gehörnten Witwer zu spielen hat. Am Ende ist keiner Sieger und die Moral von der Geschicht "Reite nicht wider besseren Wissens mit deinem Freund ins Verderben" - denn die tragischste Figur an diesem Tag wird von Noah Berry gespielt.




Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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