Donnerstag, 29. November 2018

Der Todesverächter

























Regie: Leslie Fenton

Der Eisenbahndetektiv...

"Whispering Smith" bekam in Deutschland den Titel "Der Todesverächter". Der Western wurde 1948 von Leslie Fenton inszeniert und wurde durch den aufsteigenden Starruhm seines Hauptdarstellers Alan Ladd zum überrashcungserfolg an der Kinokasse. Er spielte 2,8 Millionen Dollar ein und machte Ladd, der vor allem mit den beiden Noirs "Die blaue Dahlie", "Der gläserne Schlüssel" und "Die Narbenhand" begeisterte, noch ein Stück weit populärer. Seine Rolle als "Whispering Smith" soll auch dafür ausschlaggebend gewesen sein, dass er einige Jahre später den "Shane" spielen durfte und damit zur Kinolegende wurde.
Leslie Fenton war in den 30er Jahren Schauspieler, bekannt durch die Rolle des eleganten Gangsters Nails Nathan in dem Cagney Klassiker "Der öffentliche Feind". Nach dem Krieg wechselte er ins Regiefach und obwohl er meistens B-Movies drehte, war er bei den Kritikern recht beliebt.
Neben "Der Todesverächter" ist auch noch "Todesreiter von Laredo" sehr gut bekannt und beide Filme zählen zu den Perlen des B-Western.
"Der Todesverächter" setzt auf eine beliebte Geschichte des Genres: Freunde, die zu Gegnern werden - unterbewusst ist die Liebe zur gleichen Frau vielleicht aussaggebend für die Entfremdung.
Dabei hat der beliebte Luke Smith (Alan Ladd), den alle "Whispering Smith" nennen einen ausgezeichneten Ruf als Fänger von bösen Buben, die die Eisenbahn schädigen. Damit sind die bösen Barton Jungs - Blake, Leroy und Gabby - gemeint, die aber bereits informiert wurden von dem Eintreffen Smiths. Der kommt angeritten, mal durch den Schnee, dann durch den Fluss, dann über Wiesen, immer auf die Betrachter zu. Für den Zuschauer wirkt diese erste Szene wie reinste Westernidylle, die Musik von Adolph Deutsch suggeriert dies in positiver Weise. Doch die Ruhe ist trügerisch - im Hinterhalt warten die Bartons und schießen aus dem Hinterhalt auf Smith. Der wird verletzt, doch er bleibt regungslos liegen. Die Banditen glauben ihn erledigt zu haben. Als sie verschwunden sind, muss Smith dem verletzten Pferd den Gnadenschuß geben.
In der zweiten Szene fährt ein Zug durch die Nacht. Murray Sinclair (Robert Preston), ein Vorarbeiter bei der Eisenbahn, begleitet den Zug. Er erzählt den Anderen von den Abenteuern des Eisenbahndetektivs Smith, seinem besten Freund. Der lässt überraschenderweise nicht lange auf sich warten - durch ein Feuer macht er den Zugführer auf sich aufmerksam und steigt in den Zug. Die Wiedersehensfreude ist groß und beim nächsten Halt kann Smith zwei der Bartons erledigen. Einer kann flüchten. Seine Verletzung kuriert er auf der Farm seines Freundes Murray aus. Dort trifft er auch wieder auf Marian (Brenda Marshall), Murrays Frau. Und irgendwie merkt man, dass zwischen den beiden eine heimliche Liebe besteht, ganz tief im Innern. Und nur subtil lassen sich die beiden in ihre wahren Gefühle schauen. Smith findet bald heraus, dass der Großrancher Barney Rebstock (Donald Crisp) der Drahtzieher ist. Der wird aber beschützt von dem berüchtigten Revolverhelden Whitey duSang (Frank Faylen). Leider bemerkt Smith auch bald, dass sein bester Freund irgendwie in diese Überfälle verwickelt sein könnte. Der wird durch ein Vergehen von der Eisenbahn gekündigt. Damit ist auch sein Schicksal besiegelt, denn er schließt sich sofort der Bande von Rebstock an und versucht sich immer mehr zu bereichern. Irgendwann ist er so sehr in die Verbrechen verwickelt, dass selbst sein Freund ihn nicht mehr heraushalten kann. Es kommt zum Bruch. Und Marian sitzt zwischen zwei Stühlen...




Leslie Fenton hat einen geradlinigen Western gemacht, der in sich geschlossen wirkt und durch die Schauspielerleistungen der Routiniers Donald Crisp und Robert Preston aufgewertet wird. Alan Ladd wirkt zwar etwas ungewöhnlich als harter Mann, der immer als Sieger vom Platz geht - aber es ist sein Verdienst, dass man sich sehr schnell überzeugen lässt. Brenda Marshall als Marian ist der ruhende Pol der Story, die hin- und hergerissen ist zwischen ihrer heimlichen Liebe zu Smith und ihrem jähzornigen Mann, für den sie ebenfalls Gefühle hegt. Dieser wird zum Opfer seiner großen Gier und seinem Wissen, dass die Frau, die er liebt, noch einen zweiten Mann liebt.




Bewertung: 6,5 von 10 Punkten. 

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