Regie: Gordon Douglas
Von den Cheyenne entführt...
In seinem 1953 entstandenen Film "Der brennende Pfeil" behandelt
Regisseur Gordon Douglas ein Thema, das später auch die John Ford
Klassiker "Der schwarze Falke" oder "Zwei ritten zusammen" behandelten.
Die Suche nach von Indianern verschleppten Weißen und in allen drei
Fällen sind es Frauen, die entführt sind oder vielleicht auch tot.
Bereits sein Vorgängerwestern "Bis zum letzten Atemzug" mit Gregory
Peck in der Hauptrolle war ein überzeugender Genrebeitrag und der in 3D
konzipierte "Der brennende Pfeil" ist ebenso eine kleine Perle des
B-Western.
Leider ist das Bild der DVD tatsächlich sehr schwach, aber es wirkt
in vielen Szenen - wenn Pfeile, Lanzen oder andere Waffen zum Einsatz
kommen und in Richtung Gegner geworfen werden - dass die Waffen direkt
aufs Publikum fliegen. Und die Musik von Max Steiner steigert das
ultimative Western Feeling natürlich noch zusätzlich. Zur seiner Zeit
spielte "The Charge of the Feather River" gute 3,65 Millionen Dollar
ein.
Westernfans wird vielleicht auch die ähnliche Grundkonstellation zu
Sam Peckinpahs "Major Dundee" auffallen, denn der Anführer der
Befreiungsaktion rekrutiert seine Männer aus einem Trupp von straffällig
gewordenen Soldaten.
Miles Archer, gespielt von Guy Madison, war mal früher Captain der
Armee, hat aber seinen Dienst quittiert und ist nun Zivilist. Allerdings
auch der einzige Mann, der diese Aktion erfolgreich ausführen kann.
Zuerst lehnt er ab als die Armee auf ihn zukommt. Doch als er
erfährt, dass die beiden Frauen Anne (Helen Westcott) und Jennie (Vera
Miles) die Schwestern seines treuen Untergebenen Johnny McKeever (Ron Hagerthy) aus dem Bürgerkrieg sind, ändert er seine Meinung über das
Himmelfahrtskommando und rekrutiert eine Schar von straffälligen
Soldaten, die sich als Büffeljäger getarnt ins Land der Indianer begeben
müssen. Die Rettungsaktion steht unter keinem guten Stern - Sergeant
Charlie Baker (Frank Lovejoy) will mit Private Ryan (Steve Brodie)
abrechnen, da er davon überzeugt ist, dass der Untergebene ein
Verhältnis mit seiner Frau (Vivian Mason) hat.
Als die Truppe das Indianerdorf erreicht und es tatsächlich gelingt
die beiden Frauen zu befreien, gibts die große Überraschung. Die beiden
Schwestern wollen aus ganz unterschiedlichen Gründen bei den Cheyenne
bleiben. Die ältere Anne fürchtet den Klatsch und die Diskriminierung
durch die Weißen und die jüngere Jennie ist inzwischen eine Indianerin
geworden und soll in Kürze den Häuptling Chief Thunder Hawk (Fred
Carson) heiraten. Damit ist auch sicher, dass die Indianer die
Verfolgung aufnehmen werden...
Ein Erfinder in der Truppe sorgt immer mal wieder für humorige
Einlagen, wenn er den Whisky seines Kameraden trinken will und der ihm
partout einen Korb gibt. Ein lungenkranker Journalist ist ebenfalls
dabei - er malt gerne und fertigt auf der abenteuerlichen und
gefährliche Reise zahlreiche Skizzen über den Wilden Westen an. Obwohl
Guy Madison gar nicht besonders hervorsticht, lässt er zu keiner Zeit
Zweifel aufkommen, dass er der Chef der Truppe und auch Chef dieses
waghalsingen Unternehmens ist. Er ist der Mann, der Vertrauen ausstrahlt
und auch der Zuschauer legt das Schicksal vertrauensvoll in die Hände
des gutaussehenden Westernhelden. Natürlich wird er bemerken, dass eine
der Schwestern immer mehr gefällt. Ein sehr interessante Frauenfigur
spielt auch Vera Miles als Indianerin Jennie. Sie spielt natürlich auch
in "Der schwarze Falke" mit - dort allerdings ist sie eine
Farmerstochter, die auf ihren Angebeteten wartet. Den Part des von den
Indianern entführten Mädchens übernahm Natalie Wood. Ähnliche Rollen,
aber dennoch unterschiedlich: Beide Frauenfiguren wollen bei den
Indianern bleiben. Natalie Wood entscheidet sich am Ende - wie auch
Helen Westcott - für die weiße Zivilisation. Dagegen setzt Vera Miles
ihr Leben aufs Spiel um wieder zu ihrem Volk - den Cheyenne -
zurückzukehren.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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