Regie: Compton Benett und Andrew Marton
Quatermain...
Bereits sechs Mal wurde die Novelle "König Salomons Diamanten" von
Henry Rider Haggart bisher verfilmt. 1937 mit Sir Cedric Hardwick, 1950
mit Stewart Grangr, 1958 mit George Montgomery, 1978 mit Patrick Macnee,
1985 mit Richard Chamberlain und 2004 mit Patrick Swayze. Als die
gelungendste Adaption gilt die Verfilmung von Compton Benett und Andrew
Marton aus dem Jahr 1950.
Beim Ansehen des Films kann man als Zuschauer sehen, dass
unterschiedliche Farbaufnahmen vorhanden sind, wie beispielsweise die
Szene mit einer enorm großen flüchtenden Tierherde oder die
Anfangssequenz, in der auf einen Elefanten geschossen wird. Das sind
Aufnahmen, die nicht beim Dreh entstanden sind, sondern es handelt sich
um Einspielungen aus der Konserve, die in den Film hineingeschnitten
wurden.
Dennoch ärgert die damalige ignorante Einstellung über die
Großwildjagd und auch das Abschießen der Tiere. Am Anfang werden zwei
Elefanten erschossen, im Laufe der Geschichte müssen auch zwei Krokodile
dran glauben und um die flüchtende Antilopen- und Zebraherde in eine
andere Richtung zu locken, wird munter auf die Tiere geschossen. Damals
hat man sich noch keine Gedanken darüber gemacht, dass einige Jahrzehnte
später durch das Raubtier Mensch viele dieser Tierarten bereits vom
Aussterben bedroht sind. Immerhin kommt nach der Großwildjagd beim Jäger
und Safariführer Allan Quatermain (Stewart Granger) der Anflug eines
schlechten Gewissens auf. Er wirkt ausgelaugt durch diese Jagd auf Tiere
und meint, dass diese Tiere ihm manchmal viel mehr bedeuten als die
Menschen. Die Geschichte spielt in Britisch-Ostafrika, in der Kolonie
Kenia, im Jahr 1897. Nach dieser Jagd wartet auch schon der nächste
Auftrag auf den Safariführer. Elizabeth Curtis (Deborah Kerr) und ihr
Bruder John (Richard Carlson) Haben den beschwerlichen Weg von England
nach Afrika auf sich genommen, um den seit Monaten vermissten Ehemann
von Elizabeth zu suchen. Elizabeth ist sich sicher, dass er auf der
Suche nach den legendären Goldminen im unerforschten afrikanischen
Hinterland verschwunden ist. Dieses Gebiet aus Dschungel und Wüste gilt
als weitestgehend unerforscht. Umso größer sind die Vorbehalte von Allan
Quatermain - doch die Bezahlung von 5.000 Pfund macht ihm die
gefährliche Reise etwas schmackhafter. So willigt er ein. Unterwegs
müssen natürlich viele Abenteuer bewältigt werden und aus der
anfänglichen Distanz, die zwischen Elizabeth und Allan herrscht, wird
später Zuneigung. Je gefährlicher die Reise wird, desto mehr minimieren
sich auch die Eingeborenen Helfer. Aber immerhin schließt sich ein
geheimnisvoller Krieger, der sich Umbopa (Siriaque) der
Reisegesellschaft an....
Ursprünglich wollte man Errol Flynn als Hauptdarsteller, doch
Stewart Granger ist sicherlich ein würdiger Ersatz. Gedreht wurde in
Uganda, dem ehemaligen Belgisch-Kongo und in Kenia. Als Regisseure
werden Compton Bennett und Andrew Marton genannt. Lezterer löste Bennett
ab, weil dieser nach offiziellen Angaben krank wurde. Man munkelte
jedoch, dass der wahre Grund seine Differenzen mit einigen Darstellern
war.
"König Salomons Diamanten" wurde mit einem Einspielergbnis von mehr
als 15 Milllionen Dollar ein riesiger Publikumserfolg. Im Filmjahr 1950
lief nur Cecil B. DeMilles Monumentalepos "Samson und Deliah" noch
besser. Zwei Oscars konnten geonnen werden. Robert Surtees gewann die
Trophäe für die besten Kameraführung in Farbe, während Ralph E. Winters
und Conrad A. Nervig für den besten Filmschnitt ausgezeichnet wurden.
Ausserdem gabs eine Nominierung als bester Film des Jahres. Die
landschaftliche Schönheit von Afrika macht natürlich einen Großteil der
Stärke dieses Abenteuerfilms aus. Der Spannungslevel ist gut dosiert und
der nostalgische Rückblick auf eine längst vergangene Zeit der
Entdeckung ist sicherlich auch aus historischer Perspektive nicht ganz
uninteressant.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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