Regie: Richard Thorpe
Der Ritter der Königin....
Nach dem Riesenerfolg seines Filmes "Ivanhoe, der schwarze Ritter"
drehte Richard Thorpe weitere Klassiker in diesem Genre. 1952 entstand
das Remake von "Der Gefangene von Zenda", bei dem böse Zungen
behaupteten, dass Thorpe einfach den Originalfilm von 1937, der von John
Cromwell mit dem Hauptdarsteller Ronald Colman inszeniert wurde. 1:1
kopierte. Thorpe war ja sowieso für seine Sparsamkeit in Sachen Budgets
bekannt. Er ließ jede Szene nur einmal drehen, sehr zur Freude der
Produzenten, aber zum Ärger seiner Schauspieler.
"Die Ritter der Tafelrunde" fährt das gleiche Erfolgsrezept von "Ivanhoe" und Robert Taylor macht als Lancelot eine gute Figur.
Insgesamt spielte der Film 8,1 Millionen Dollar ein, was ihm einen
Top10 Platz im Jahresranking der besten Filme sicherte. Gedreht wurde
der Cinemascopestreifen in England und Irland nach dem Drehbuch von
Talbot Jennings, Jan Lustig und Noel Langley, basierend auf den
Erzählungen "Le Morte de Arthur" von Thomas Malory, der von 1405 bis
1471 lebte.
Während das Land in Anarchie versinkt, treffen sich die
kriegsführenden Oberherren Arthur Pendragon (Mel Ferrer) und seine
Halbschwester Morgana LeFay (Anne Crawford) auf Veranlassung des
hochgeschätzten Zauberers Merlin (Felix Aylmer) zur Besprechung wie man
das ständige Blutvergießen im Land beenden könnte. Merlin führt sie zum
Schwert Excalibur, einem in einen Amboss eingelassenen Schwert. Der
Legende nach soll dieser Mann König von England werden, dem es gelingt,
das Schwert an sich zu nehmen. Morganas Verbündeter Mordred (Stanley
Kramer) will König werden und versucht als Erster das Schwert aus dem
Amboss zu ziehen. Doch dies misslingt. Arthur schafft es mit
Leichtigkeit. Damit hat Arthur Anspruch auf die Krone, doch Mordred
beschuldigt Merlin der Zauberei und so besteht weiterhin Krieg, den
Arthur aber einige Monate später gewinnen kann. Der französische Ritter
Sir Lancelot (Robert Taylor) hat vom König gehört und will diesem
Herrscher dienen und ihm die Treue schwören. Tatsächlich begegnen sich
die beiden Männer im Wald, als Männer von Mordred dem König auflauern
und ihn töten wollen. Doch zuerst treffen sie auf Lancelot, der die
Jungfrau Elaine (Maureen Swanson) nach Hause bringen will. So kämpft
Lancelot mit Mordreds Schergen und ein wenig später taucht Arthur auf,
der sich auf lancelots Seite stellt und mitkämpft. Als die Angreifer
besiegt sind, geht das Duell jedoch weiter und beide Männer merken, dass
sie ebenbürtige Schwertkämpfer sind. So werden sie nach dem Remis
Freunde. Wenig später kann Sir Lancelot die Entführung der schönen
Guinevere (Ava Gardner) verhindern. Er verliebt sich in die Frau, er
weiß jedoch nicht, dass Guinevere mit seinem König Arthur verlobt
ist....
Aus dieser unheilvollen Dreierkontellation erhält der Film von
Richard Thorpe eine spannende Dynamik. Wenn man diese Verfilmung mit
John Boormans Version "Excalibur" vergleicht, dann fällt schon auf, dass
es in den 80er Jahren viel leichter war diese verbotene Liebe
realistisch darzustellen. In "Ritter der Tafelrunde" musste ja der Hays
Code beachtet werden. So bleibt hier die Liebe zwischen Lancelot und der
Königsgattin reine Theorie. Dennoch hat der Filme alle Zutaten, die ein
solches Ritterspektakel braucht. Es gibt viel Romantik, viel Konflikte
und viel Kampf. Und mittendrin sucht Ritter Parsival (Gabriel Woolf)
sogar noch den heiligen Gral. Zwei Oscarnominierungen (für den Ton und
für die Ausstattung) sprangen dabei heraus.
Bewertung. 7 von 10 Punkten.
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