Regie: Lewis Allen
Der Staatsanwalt...
Gleich sein erster Spielfilm "Der unheimliche Gast" aus dem Jahr
1944 wurde für Regisseur Lewis Allen ein Erfolg. Er verstand es die
beiden Genres "Film Noir" und "Mystery" zu einer Einheit werden zu
lassen. Erwähnenswert ist auch sein drei Jahre später in Farbe gedrehter
Noir "Desert Fury" mit dem jungen Burt Lancaster und Lizabeth Scott.
Seine beste Arbeit in den 50er Jahren ist sicherlich "Schakale der
Unterwelt" mit einem wie gewohnt sehr gut aufspielenden Edward G.
Robinson in der Hauptrolle.
Ein bisschen sind die gefühlsmäßigen Konstellationen ähnlich
verteilt wie in dem Noir von John Farrow "Die Nacht hat 1000 Augen".
Auch dort spielt Robinson die Hauptrolle. Er verkörpert die Figur des
Wahrsagers John Triton, der in seine Assistentin verliebt ist. Doch als
er seine Gabe entdeckt, entscheidet er sich gegen die Liebe und so
heiratet seine große Liebe Tritons besten Freund.
So ähnlich beginnt "Illegal" - Robinson spielt hier einen
brillianten Staatsanwalt, der seiner altgedienten Assistentin Ellen
(Nina Foch) schon lange einen Heiratsantrag hätte machen sollen. Doch
dies hat er versäumt. Er hat sich in seiner gesamten Karriere immer auf
den Fall konzentriert und kann von sich stolz behaupten, dass er bisher
jeden Fall vor Gericht gewinnen konnte und dass die Angeklagten auch
ihrer gerechten Strafe nicht entgehen konnten. Doch im Fall des
angeklagten Edward Clary (DeForrest Kelley) unterläuft ihm ein
schwerwiegender Fehler. Er war doch so sicher von der Schuld dieses
Mannes am Mord von Gloria Benson überzeugt und diese Sicherheit übertrug
sich auf die 12 Geschworenen, die den Angeklagten schuldig sprachen und
zum Tode verurteilt haben. Noch beim Gang auf den elektrischen Stuhl
beteuert der verzweifelte Mann seine Unschuld - doch seine Entlastung
kommt einige Minuten zu spät. In einem Krankenhaus hat ein sterbender
Patient gestanden diesen Mord begangen zu haben. Obwohl Victor Scott
(E.G. Robinson) alle Hebel in Bewegung setzt, das Fehlurteil zu
verhindern, wurde die Strafe schon vollzogen. Damit stürzt Scott in eine
Krise und hinterfragt seine Tätigkeit als Staatsanwalt und kommt zum
Schluß, dass er nie wieder als Staatsanwalt tätig sein will. Ellen ist
enttäuscht, auch Ray Borden (Hugh Marlowe), der ebenfalls bei ihm als
Assistent tätig war. So finden - wie auch in Farrows Film - Ellen und
Ray als Paar zusammen. Doch damit fängt die eigentliche Geschichte erst
an. Scott eröffnet eine Privatkanzlei als Rechtsanwalt und sein erster
Klient ist ein Buchhalter einer Privatbank, der 90.000 Dollar
unterschlagen hat. Dieser Fall zieht Kreise und so macht Scott auch die
Bekanntschaft des skrupellosen Spielclubbesitzers Garland (Albert
Dekker)...
Als Garlands Geliebte ist Jayne Mansfield zu sehen, die leider viel
zu früh am 29. Juni 1967 im Alter von 34 Jahren bei einem Autounfall
starb. Der Film lebt natürlich vor allem durch die große Schauspielkunst
seines Hauptdarstellers E. G. Robinson, einer der ganz großen Hollywood
Legenden. Wer sich an ein paar logischen Lücken und einigen absurden
Tatsachen nicht stört, der kann sich auf einen sehr unterhaltsamen und
gut gespielten Film Noir aus der McCarthy Ära freuen.
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