Regie: Joshua Logan
Schicksalshafte Begegnung...
Joshua Logan war in den 50er Jahren ein sehr erfolgreicher
Hollywood-Regisseur. Für sein 1955 inszeniertes Melodram "Picknick"
erhielt er gleich eine Oscarnominierung und gewann immerhin den Golden
Globe. Seine Nachfolgefilme "Bus Stop", "Sayonara", "South Pacific" und
"Fanny" fanden ebenfalls ein großes Publikum. Aus heutiger Sicht ist die
Handlung und auch die Denkweise dieser amerikanischen Kleinstadtbürger
aus den 50ern zwar veraltet, sie bietet aber dennoch viel Wissenswertes
über die damalige Lebensart und Lebensformen sowie Normen. Alles spielt
sich während eines Labor Days im Jahr 1955 ab.
An genau diesem Tag hält im Ort ein Güterzug an - aus einem der
Güterwaggons steigt der Rumtreiber und Landstreicher Hal Carter (Wiliam
Holden). Er hat diesen Halt nicht zufällig gewählt, denn er stammt aus
dieser Kleinstadt in Kansas. Er hat sich entschieden seinen ehemaligen
Collegefreund Alan Benson (Cliff Robertson). Er hat Alan seit den
Collegetagen nicht mehr gesehen. Danach wurde Hal ein hoffnungsvoller
Footballstar, entschied sich aber dafür lieber die Welt kennenzulernen.
Die Einwohner sind alle damit beschäftigt sich für das Picknick
vorzubereiten, dass am Nachmittag und Abend stattfinden soll. Er bietet
im Ort seine Arbeit an und die alte Mrs. Potts (Verna Velton) ist von
dem muskulösen Mann so sehr entzückt, dass sie ihm auch ein
reichhaltiges Frühstück anbietet. Bei ihr in der Nachbarschaft wohnt
Mrs. Owens (Betty Fields) mit ihren beiden sehr unterschiedlichen
Töchtern - die ältere Madge (Kim Novak) wird von allen als das schönste
Mädchen im Ort bezeichnet, die jüngere Millie (Susan Straßberg) ist eher
der intellektuelle und egozentrische Teil der Familie. Madge ist die
Freundin von Alan. Doch die Beziehung stockt etwas, weil Alan mehr will
als Madge. Auch die "jungfräuliche" Lehrerin Rosemary (Rosalind Russell)
wohnt dort und wartet schon Monate lang sehnsüchtig auf den
Heiratsantrag ihres nicht mehr ganz jungen Verehrers Howard Bevans
(Arthur O´Connell). Der Tag fängt für Hal ganz gut an denn Alan zeigt
ihm den weitläufigen Betrieb seines Vaters, einen Getreidesilo. Alan
verspricht seinem Jugendfreund einen Job und lädt ihn zum Picknick am
Tag der Arbeit ein. An diesem Fest wird die spontane Zuneigung zwischen
Lokalschönheit Madge und dem Herumtreiber bemerkt. Die kommende Nacht
wird zur Schicksalsnacht...
Am Ende fährt der Zug mit Hal nach Tulsa. Und der Zuschauer fragt
sich, ob sich Madge ihren Gefühlen nachgibt oder ob sie im Ort bleibt
und eine Ehe mit dem reichen Alan eingeht. Der Film wurde für sechs
Oscars nominiert und gewann die Trophäe in den Kategorien "Bestes
Szenenbild" und "bester Schnitt". In den Kategorien bester Film, beste
Regie, bester Nebendarsteller Arthur O´Connell und beste Filmmusik wurde
kein Sieg erzielt.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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