Regie: Edward Dmytryk
Falscher Priester...
Edward Dmytryks Film "Die linke Hand Gottes" entstand einige Monate
nach seinen Klassikern "Die Caine war ihr Schicksal" und "Die
gebrochene Lanze". Die Filmkritiker waren nicht alle begeistert und
bemägelten, dass man wenig über die Motive der Hauptfigur weiß, warum er
drei Jahre bei einem Banditenführer in Diensten war.
1947 mcht sich der Katholische Priester Pater O´Shea auf den Weg zu
einer abgelegenen Mission in China, um dort einen getöteten Priester zu
ersetzen. Die erste Szene zeigt ihn mit seinem Maultier. Als er eine
kleine Hängebrücke über einem Fluß überqueren will, kommt es zum Sturz
und er kann sich gerade noch rechtzeitig aus den reißenden Fluten ans
Ufer retten. Mit nasser Kleidung kommt er in der Mission an. Er lernt
den dortigen Arzt Dr. David Sigman (E.G. Marshall), Sigmans Frau Beryl
(Agnes Moorehead) und die Krankenschwester Anne Scott (Gene Tierney)
kennen. Die Leute im Dorf warten schon lange, dass hier ein Priester
seine Arbeit wieder aufnimmt. Doch der echte Pater O´Shea wurde von
einem Mann des brutalen General Mieh Yang (Lee J. Cobb) ermordet. Durch
dieses Verbrechen konnte es dem ehemaligen amerikanischen Kampfflieger
Jim Carmodi (Humphrey Bogart) gelingen eine Flucht zu wagen. Carmodi
stürzte vor 3 Jahren mit seiner Maschine ab, wurde vom General gerettet
und trat danach in dessen Dienste als rechte Hand und Adjudant ein. Dies
geschah alles andere als freiwillig, doch der General hat seinem
wichtigsten Mann sehr viel Annehmlichkeiten geboten, es fehlte an
nichts. Nur die Freiheit...er empfand sich als Gefangener. Durch den Tod
des Priesters kam die Idee zur Flucht. Mit dessen Priestergewand kam er
zu dieser kleinen Mission und segnet die Menschen dort, liest die
heilige Messe und wird von der Bevölkerung bald geliebt und sehr
respektiert. Die Krankenschwester verliebt sich in den unkonventionellen
Gottesmann. Beryl schlägt dem neuen Priester vor, dass er seinen
evangelischen Kollegen in einer anderen amerikanischen Mission aufsuchen
könnte. Dort legt der "falsche Priester" ein Geständnis ab. Im Dorf
zurück schreibt er eine ausführlichen Bericht an den katholischen
Bischof. General Yang hat aber durch einen seiner Männer ausfindig
gemacht, dass Carmody sich in der Mission als Priester aufhält. Anstatt
zu flüchten, versucht Carmody die Mission zu retten und schlägt dem
Kriegsherrn vor die Angelegenheit durch ein Würfelspiel zu regeln. Wenn
er verliert, dann müsse er 5 Jahren dem General loyalen Dienst tun,
verliert der General so verschont dieser die Mission und auch die
anderen Dörfer in der Umgebung....
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von William Edmund
Barrett. Die Geschichte spielt im Jahr 1947, zur Zeit des chinesischen
Bürgerkriegs. "Die linke Hand Gottes" ist optisch sehr gut gelungen. Ein
Teil davon ist dem Kameramann Franz Planer zu verdanken. Weitere
oscarprämierte Fachmänner wirkten mit: Art Director Lyle R. Wheeler
sowie der Set Decorateur Walter M. Scott und der Kostümdesigner
Travilla. Leider verpasste der Film den ultimativen Klassikerstatus, was
aber nicht heißt, dass Dmytryks Film misslungen ist. Das Würfelspiel
mit einem Despoten ist sogar originell und Humphrey Bogart bewies hier
auch einmal mehr seine Wandlungsfähigkeit. Gerade in den 50er Jahren
wählte er Rollen aus, die gänzlich anders waren als seine berühmten
Detektivrollen der 40er Jahre.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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