Regie: Curtis Bernhard
Waffen für den Untergrund...
Der Name "Sirocco" leitet sich von einem starken Wind ab, der im
Mittelmeerraum weht und aus der Wüste Sahara kommt. Er ist heiß und
trocken und soll die Menschen reizbar machen. "Sirocco" heißt auch der
Film Noir von Curtis Bernhard aus dem Jahr 1951 in dem Humphrey Bogart
eine ähnliche Rolle wie im legendären Michael Curitz "Casablanca"
spielt. Seine Figur "Harry Smith" ist ein ähnlicher Zyniker wie Rick
Blaine. Bereits 1933 emigrierte der deutsche Regisseur in die USA, wo er
Filme wie "Die große Lüge", "Das Herz einer Mutter", "Hemmungslose
Liebe" oder "Beau Brummell" drehte. Mit Humphrey Bogart drehte er zwei
Filme - neben "Sirocco" inszenierte er auch den Kriminalfilm "Konflikt".
Beide Bogart Filme sind weniger bekannt. Tatsächlich hat "Sirocco -
zwischen Kairo und Damaskus" eine gewisse Ähnlichkeit mit "Casablanca".
Optisch ist auch ein expressionistischern Einschlag zu erkennen. Der
Schauplatz ist diesmal nicht Maroccco während des 2. Weltkriegs, sondern
die Geschichte spielt 1926 in Damaskus. Die französischen Besatzer
kämpfen gegen syrische aufständische Rebellen. Deren Anführer ist der
berüchtigte Emir Hassan (Onslow Stevens), der sich geschworen hat, den
Guerillakrieg immer mehr und intensiver auszuweiten.
Harry Smith (Humphrey Bogart) ist ein amerikanischer
Schwarzmarkthändler, der heimlich Waffen an die Guerilla verkauft. Als
sich die Lage zuspitzt, ordnet der französische General LaSalle (Everett
Sloane) an, dass für jeden getöteten Soldaten ein Sympathisant aus der
Zivilbevölkerung hingerichtet werden soll. Sein Mann des militärischen
Nachrichtendienstes, Colonel Feroud (Lee J. Cobb) sind diese Maßnahmen
aber zuwider. er kann La Salle überreden von der Exekution abzusehen -
stattdessen soll jemand versuchen mit dem Guerillaanführer über eine
Beendigung des Konflikts zu sprechen. Feround lässt fünf Profiteure der
Stadt, darunter auch Smith und der verschlagene Balukjiaan (Zero Mostel)
zur Vernehmung ins Präsidium kommen. Smith ist der einzige dieser
Geschäftsmänner, der zu einer Zusammenarbeit mit dem französischen
Militär bereit ist. Ferroud findet heraus, dass Smith im 1. Weltkrieg
ein Kriegsheld war. Zur Zeit als Smith sich mit seinem Freund Naisr
(Nick Dennis) in einem Nachtclub der Stadt trifft und am Nebentisch
Ferraud mit seiner attraktiven Freudin Violette (Marta Toren) Platz
genommen hat, explodiert eine Bombe. So lernt Smith Violette kennen, die
von ihrem Liebhaber Ferraud die Nase voll hat und von Damaskus nach
Kairo kommen will. Ein gefährliches Unternehmen, denn man muss durch die
französischen Kontrollen kommen. Bald hat Ferraud auch herausgefunden,
dass Smith der Waffenlieferant ist. Auch er will die Stadt fluchtartig
verlassen...
Die Geschichte um Geld, Verrat und Liebe ist sehr realistisch in
Szene gesetzt worden. Humphrey Bogart und Lee J. Cobb sind natürlich
verlässliche Garanten, dass der Film gute Momente beinhaltet. Die
Atmosphäre ist dunkel., vieles spielt sich in Hinterhöfen ab. Ein Film
auch über einen gewissen Wandel, den der Waffenhändler vollzieht, der
sich bereichert hat. Er lässt sich am Ende auf ein Himmelfahrtskommando
ein.
Bewertung:7 von 10 Punkten.
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