Mittwoch, 8. März 2023

Die Wildnis ruft



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Clarence Brown

Der Junge und sein Reh...

"The Yearling" von Regisseur Clarence Brown aus dem Jahr 1946 spielte an der Kinokasse 7,6 Millionen Dollar ein und wurde damit einer der 10 erfolgreichsten Filme des Jahres. Er ist bis heute einer der bekanntesten Filme des Regisseurs, der insgesamt sechsmal für den Oscar nominiert wurde, den Preis jedoch nie gewann. Weitere bekannte Filme von Brown sind die beiden Garbo Filme "Ann Christie" und "Maria Walewska" sowie "Der große Edison, "Schiff ohne Heimat", "Griff in den Staub" und "Kleines Mädchen, großes Herz".
In Deutschland lief "The Yearling" unter dem Titel "Die Wildnis ruft" und der Film lässt sich sowohl in der Kategorie "Naturfilm" als auch als "Coming of Age Film" einordnen. Er basiert auf dem mit dem Pulizer Preis ausgezeichneten Roman "Frühling des Lebens" von Marjorie Kinnan Rawlings und erzählt die Geschichte eines Jungen mit einem Reh. Als theamatisch verwandte Filme kommt der Disney Film "Old Yeller" in den Sinn, aber auch "Kes", der Klassiker des britischen Kinos von Ken Loach.
Dem Regisseur ist ein sehr schöner, aber auch extrem trauriger Film gelungen, der nicht nur diese Freundschaft beschreibt, sondern auch den täglichen Kampf ums Überleben von Pionieren im Jahr 1871 zeigt. Dabei spielt Claude Jarman Jr. den kleinen Jody Baxter, der im Laufe der Geschichte schöne Erlebnisse hat, aber auch mit Schicksalsschlägen fertig werden muss.
Dank der Darsteller - Gregory Peck und Jane Wyman spielen die Eltern des Jungen - ist der Film enorm kraftvoll und kann durch seine herzerwärmende Geschichte auch heute noch überzeugend.
Ezra "Penny" Baxter (Gregory Peck) war einst Soldat bei den Konföderierten. Nach dem Krieg lernte er seine Frau Ora (Jane Wyman) kennen. Beide ließen sich in der Nähe von Lake George in Florida nieder. Sohn Jody (Claude Jarman Jr) ist das einzige überlebende Kind. Die anderen drei Kinder sind in der Nähe des Hauses begraben. Die Mutter lässt seit dieser Zeit nur noch wenig Gefühle zu, meistens zeigt sie sich sehr streng, manchmal sogar sehr verhärtet. Daher hat sie Angst, wenn sie ihrem Jungen zuviel Liebe zeigt - sie befürchtet, dass sie einen weiteren Schicksalsschlag nicht mehr durchstehen kann. Vater Penny hat aber ein wunderbares Verhältnis zu seinem Jungen, der sich sehr einsam fühlt. Er wünscht sich so gerne einen tierischen Spielkameraden und beneidet seinen besten Freund, den gehbehinderten, etwa gleichaltrigen Fodderwing Forrester (Don Gift), der sehr viele Tiere hat. Die Forresters sind die nächsten Nachbarn der Baxters. Penny kann den Wunsch seines Jungen verstehen, die Mutter lehnt aber ein Haustier kategorisch ab. Eines Tages jagt Penny einen Bären, doch dabei wird er von einer Kobra gebissen. Penny tötet ein Reh, um mit den Innereien des Tieres das Gift aus der Wunde zu ziehen. Dabei entdeckt Jody ein Rehkitz, dass nun keine Mutter mehr hat und auf sich alleine gestellt nicht überleben kann. Dank der Hilfe der Forresters kann Penny gerettet werden und er gibt am Krankenbett grünes Licht dafür, dass Jody das kleine Reh suchen kann, um es aufzuziehen. Damit beginnen glückliche Tage für den tierlieben Jody. Doch Probleme entstehen als das Reh größer wird....





"The Yearling" wurde insgesamt siebenmal Nominiert (Bester Film, beste Regie, Gregory Peck, Jane Wyman, bester Schnitt, bester Kamera und bestes Szenenbild). In der Kategorie "Kamera" wurde das Trio Leonard Smith, Charles Roser und Arthur E. Arling tatsächlich mit dem Oscar geehrt. Auch Cedric Gibbons, Paul Groesse und Edwin B. Willis durften den Sieg fürs beste szenenbild feiern. Claude Jarman Jr. durfte einen Sonder-Oscar, den Academy Juvenile Award, für seine Leistung entgegennehmen. Ein weiser Film über den guten Umgang mit wilden Tieren und über das Leben selbst.






Bewertung: 9,5 von 10 Punkte. 
 

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