Donnerstag, 13. Februar 2014

Das Gasthaus an der Themse

























Regie: Alfred Vohrer

Der Hai im Mekka...

Mit 3,6 Millionen Kinogängern war "Das Gasthaus an der Themse", 1962 inszeniert von Alfred Vohrer, der erfolgreichste Edgar Wallace Filme der Rialto. Und das Szenario beginnt auch äusserst spannend mit einem leichten Horrortouch, denn "der Hai" tötet seine Opfer mit einer Harpune. Vohrer war ja bekannt für seine gut inszenierten Mordszenen und in diesem Film gibts schon in der Anfangsszene eine gelungene Kostprobe, als bei Nacht und Nebel ein Boot auf der Themse das Ziel des Mörders wird. Der Mann auf dem Boot überquert eine Brücke, dort lauert schon der gnadenlose Killer und tötet ihn von hinten mit einer Harpune. Das Opfer schreit in seiner letzten Sekunde, ehe er leblos zusammensackt. Keine leichte Aufgabe für Inspektor Wade (Joachim Fuchsberger) von Scotland Yard, aber immerhin hat er erste Anhaltspunkte und diese Spur führt ihn in die ominöse Hafenkneipe "Mekka", die von der undurchsichtigen Nelly Oaks (Elisabeth Flickenschildt) geführt wird. Bei dieser resoluten Wirtin, die nebenbei ihre Gäste aus der Unterwelt mit Liedern bei Laune hält, lebt auch deren junge Nichte Leila Smith (Brigitte Grothum). Natürlich erwacht bei der attraktiven jungen Dame auch gleich der Beschützerinstinkt von Wade, der sehr schnell warhnimmt, dass Leila irgendwie in Gefahr ist. Im "Mekka" treiben sich auch komische Gestalten herum, zum einen der Gewürzhändler Gregor Gubanov (Klaus Kinski) oder aber auch der zwielichtige Kaptän Josh Brown (Heinz Engelmann), der auch ein Auge auf die wesentlich jüngere Leila geworfen hat. Weitere Anhaltspunkte liefert der Sprotruderer Barnaby (Eddi Arent), der mehrmals Bekanntschaft auf  der Themse mit dem Hai hat. Dieser entkommt aber immer. Kein leichter Fall für Wade und für den ungeduldigen Sir John (Siegfried Schürenberg), der Erfolge sehen will....

Sehr gelungen ist die brüchige Atmosphäre des Hafens, dort ist man nicht nur in der Nacht seines Lebens nicht mehr sicher. Die Jagd nach diesem "Hai" über und unter dem Wasser wurde von Alfred Vohrer sehr gut und natürlich auch gewollt reißerisch in Szene gesetzt, Karl Löb hinter der Kamera bietet wieder eine sehr ansprechende Leistung und verstärkt die morbide Stimmung. Natürlich darf am Ende auch der Überraschungseffekt nicht fehlen. Sicherlich war auch der Holländer Dick Maas von diesem Klassiker inspiriert, als er 1988 seinen Grachtenthriller "Verfluchtes Amsterdam" drehte.


Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

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