Regie: Jürgen Roland
Das Geheimnis des Abel Bellamy...
"Der grüne Bogenschütze" ist nach "Der Frosch mit der Maske", "Der rote
Kreis", "Der Rächer" und "Die Bande des Schreckens" der fünfte Edgar Wallace
Film der Nachkriegszeit und gleichzeitig auch der zweite Film, der von Jürgen
Roland inszeniert wurde. Mit dem Einspielergebnis dürfte er nicht ganz so
zufrieden gewesen sein, denn mit 1,7 Millionen Zuschauern lag er deutlich
gegenüber seinen Vorgängern zurück. Und dies trotz der Präsenz eines
Hochkaräters wie Gert Fröbe, der hier die Hauptrolle spielte. Insgesamt ist die
Story nicht ganz so spannend wie bei den Highlights der Reihe. Aber immerhin
dient auch wieder ein imposantes Anwesen als Kulisse für die Aktivitäten eines
Killers, der in einem grünen, historischen Gewand mit Pfeil und Bogen seine
Opfer traktiert. Und dieses Domizil ist Garre Castle, der Wohnsitz des
amerikanischen Millionärs Abel Bellamy (Gert Fröbe), der zwar irre reich und
einflussreich ist, aber nicht den besten Ruf genießt. Sein Sekretär Julius
Savini (Harry Wüstenhagen) bessert seinen Lohn etwas auf, indem er
verbotenerweise Führungen für Touristen durchs Schloß durchführt. Bei einer
dieser Führungen geschieht ein Mord, das Opfer wurde mit einem grünen Pfeil
durchbohrt, genauso wie es die Legende vom grünen Bogenschützen besagt. Am Flughafen wird Bellamy von der Presse belagert, was ihm gar nicht schmeckt.
Derweil hat auch das Nachbaranwesen Ladys Manor neue Besitzer bekommen. Mr.
Howett (Hans Epskamp) und Tochter Valerie (Karin Dor) . Beide sind seit vielen
Jahren auf der Spur der verschollenen Frau und Mutter. Als Ermittler fungiert
Inspektor James Lamotte Featherstone (Klausjürgen Wussow). Wie so oft bei Edgar
Wallace tauchen auch noch dubiose Nachclubbesitzer auf...
Gert Fröbe dominiert natürlich diesen Film und spielt alle anderen an die
Wand. Die Story selbst ist etwas kurios, aber Jürgen Roland inszeniert diesmal -
anders wie bei "Der rote Kreis" - weniger kühl, dafür mit viel Ironie und
schauriger Komik. Der Killer im historischen Outfit dürfte einer der eher
kuriosen Verbrecher im Edgar Wallace Kosmos sein, er ist weit weniger gruslig
als ein "Hai" aus dem Gasthaus an der Themse oder ein unheimlicher Mänch mit
einer Todespeitsche. So hat dieser Wallace Film eine gewisse leichte Heiterkeit,
die vielleicht etwas mit dem Spannungslevel kollidiert.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten
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