Regie: Franz Josef Gottlieb
Ein Graf dreht durch...
"Der schwarze Abt" wurde 1963 von Franz Josef Gottlieb inszeniert und
erreichte die sehr gute Zuschauerzahl von 2,7 Millionen. Der Film ist ein sehr
typischer Vertreter der Edgar Wallace Reihe, denn er bietet beliebte Zutaten wie
Joachim Fuchsberger, eine alte Abtei im Nebel, ein fieser Kapuzenmann sowie
psychisch auffällige Verdächtige. Anders aber als erwartet tritt Fuchsberger als
smarter Gutsverwalter auf und ermitteln darf diesmal Charles Regnier als
Inspektor Puddler und sein Assistent Horatio W. Smith, der von Eddi Arent mit
den üblichen komödiantischen Einlagen dargestellt wird.
Nahe des Schlosses von Lord Harry Chelford (Dieter Borsche) liegt die Abtei
von Fossaway. Dort soll ein sagenumwobener Goldschatz der Familie versteckt
sein. Die Aussicht auf Gold lockt immer wieder Fremde - vor allem in der dunklen
Nacht - in das unheimliche Gemäuer. So auch der erst kürzlich ins Jagdhaus
gezogene Mr. Smooth, der die Suche allerdings mit dem Leben bezahlt. Gemeuchelt
wurde er von einem Mönch mit Kapuze und Kutte. Aber wer steckt hinter dieser
Verkleidung ? Vielleicht der zwielichtige Fabian Gilder (Werner Peters), ein
Bürovorsteher, der seinen Boss Rechtsanwalt Arthur Gine (Harry Wüstenhagen) mit
einem Wechsel erpresst. Aber auch der Lord selbst ist scharf auf das viele Gold.
Betreut wird der undurchsichtige Adlige von seinem Verwalter Dick Alford
(Joachim Fuchsberger), der sich innerhalb der Ermittlungen auch stark verdächtig
macht und noch ganz andere Sorgen hat, denn er liebt heimlich die Verlobte
Leslie (Grit Böttcher) des Lords. Ausserdem ist sie die Schwester des
erpressbaren Arthur Gine. Gemeinsam mit der geldgierigen Mary Wenner (Eva
Ingeborg Scholz) macht sich der gerissene Gilder auf die Ruinen zu durchsuchen.
Keine Frage, dass der schwarze Abt wieder reichlich Arbeit hat...
Ein netter Edgar Wallace Streifen, der gut unterhält und damals ganz gute
Kritiken erhielt, der als "werkgetreu" eingeschätzt wurde. Er liefert die
beliebten Zutaten, gehört aber im Vergleich mit allen anderen Verfilmungen nicht
zu den allerbesten Arbeiten, auch wenn Dieter Borsche als kranker Lord langsam
den Verstand verliert und am Ende noch für einige Höhepunkte sorgen kann. Immer
wieder schön anzusehen sind die nebelverhangenen Bilder, die eine
wohlig-gruslige Stimmung erzeugen können
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen