Regie: Harald Reinl
Der tödliche Meister der Peitsche...
Die letzte schwarz-weiß Verfilmung der Edgar Wallace Reihe war "Der
unheimliche Mönch" von Harald Reinl. Der Film wurde 1965 gedreht und kam auf 2,6
Millionen Zuschauer - eine Zahl, die in der Folgezeit nie mehr erreicht wurde.
Die Geschichte beginnt mit dem Ableben des Lords von Darkwood, der seine Tochter
Patricia (Ilse Steppat) als Erbin des Anwesens bestimmt. Diese führt
hier ein Mädchenpensionat. Ihre Brüder Sir William (Dieter Eppler) und Sir
Richard (Siegfried Lowitz) gehen leer aus, statdessen bekommt Enkelin Gwendoline
(Karin Dor) das restliche Vermögen und somit den Hauptteil. Nur dumm, dass
dieser letzte Wille in die Hände des raffinierten Richard gelangt ist, der auf
den größten Teil des Vermögens Anspruch erhebt, seinen Geschwistern sowie
Patricias missratenem Sohn Ronny (Hartmud Reck) je 10 % zubilligen will, wenn
diese zu Komplizen werden. Nach seinem Plan ginge Gwendoline völlig leer aus.
Einzig Patricia hat Skrupel bei dem Plan die junge Frau um das gerechte Erbe zu
bringen. Da sie sich Sorgen um die junge Frau macht, lädt sie diese ins
Mädchenpensionat ein. Dort leben hübsche junge Frauen wie Dolores (Dunja
Rajter), Lola (Ute Levka), Mary (Uschi Glas) und weitere attraktive Girls. Aber
auch eine vermummte Erscheinung in Mönchskutte, sonderbare Mieter wie Smittie
(Eddi Arent), der Taubenliebhaber Alfons Short (Rudolf Schündler) aber auch ein
geheimnisvoller neuer Französisch Pauker (Kurt Pieritz). Bald geschieht auch
schon der erste Mord, obwohl Scotland Yard schon zum Personenschutz für
Gwendolin im Schloß Darkwood abgestellt wurde. Inspektor Bratt (Harald
Leipnitz) ist zunächst ratlos....
Die Idee vom Mädchenkidnapping in "Der unheimliche Mönch" wird später in
einem weiteren Edgar Wallace noch einmal verwertet. Auch in "Der Mann mit dem
Glasauge" befasst sich mit einem internationalen Mädchenhändlerring. Natürlich
ist der Schlußplot wieder mal besonders überraschend und in "Der unheimliche
Mönch" auch kurios, exzellent getäuscht und daher sehr gut gelungen. Zusätzlich
sorgt die gelungene Location für das ultimative Edgar Wallace
Wohlfühlgrusel-Feeling. Ausserdem wartet der Film mit einem recht fiesen Killer
auf, der mit seiner Peitsche eine hervorragende Virtuosität erlangt hat - im Nu
hat er mit dieser perfiden Mordwaffe seinem Opfer das Genick gebrochen. Damit
ist er ähnlich horrormässig angelegt wie "der Hai" aus dem Gasthaus an der
Themse.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.
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