Regie: Harald Reinl
Die Rache der Galgenhand...
"Die Bande des Schreckens" ist einer der ersten Filme der Edgar Wallace
Reihe und war mit mit 3,2 Millionen Zuschauer genauso erfolgreich wie der
Erstling "Der Frosch mit der Maske" - somit aus heutiger Sicht einer der 6 Filme
der Reihe, die die 3 Millionen Zuschauer Marke knacken konnten. Von der Story
her ist "Die Bande des Schreckens" auch eine Art Vorläufer zu "Das indische
Tuch", denn in beiden Werken finden sich Anleihen aus Agatha Christies
Welterfolg "And then they were none" - eine Geschichte, die ja auch schon oft
verfilmt wurde. Womit wir dann auch schon bei der Story wären, denn laut dem
Gangster Clay Shelton (Otto Collin), der endlich von Scotland Yard in einer Bank
gefasst wurde, müssen nun 7 Personen mit seiner Rache rechnen: Der Staatsanwalt,
Der Richter, Der Henker von London (Josef Dahmen), der Bankdirektor Montford
(Karl George Saebisch), Inspektor Long (Joachim Fuchsberger) sowie mit Mrs.
Revelstoke (Elisabeth Flickenschildt) und Crayley (Dieter Eppler), die den
Schurken an der Flucht hinderten. Allerdings dürfte die Rache doch recht
unwahrscheinlich sein, denn diese Prophezeiung äusssert Shelton kurz vor seiner
Hinrichtung am Galgen. In der Folgezeit stirbt aber der Staatsanwalt an einem
Autounfall, der Richter erleidet einen mysteriösen Unfall im eigenen Haus -
Resultat: Genickbruch. Also scheinbar hat es ein Unbekannter auf diese 7
Menschen abgesehen. Manche Leute glauben auch, dass sie den Geist von Clay
Shelton gesehen haben könnten. Allerdings glaubt Insepktor Long nicht an
Geister. Bei einem Besuch bei Mrs. Revelstoke lernt er die Vollwaise Nora
Sanders (Karin Dor) kennen, in die er sich verguckt. Und es kommt seinem Werben
vielleicht zugute, dass er die hübsche junge Frau im Laufe der Ermittlungen noch
vor dem Verbrecher schützen muss. Bei der Öffnung des Sarges vpm Shelton kommt
statt eines Leichnams jedoch nur ein Haufen Backsteine zum Vorschein. Konnte der
fiese Gangster sich der Hinrichtung entziehen oder vollstreckt jemand in seinem
Namen die Todesurteile?
Wieder einmal gibt es viele dubiose Gestalten, so zum Beispiel ein
Rechtsanwalt (Ulrich Beiger), ein Hotelier (Alf Marholm, dessen Schwester (Karin
Kernke), ja sogar Inspektor Longs Vater (Fritz Rasp) könnte in den Fall
verwickelt sein. Dies alles hat Harald Reinl mit einem guten Gespür für Spannung
und einer guten Portion Grusel inszeniert. Einige Szenen sind großartig. So zum
Beispiel wenn "Blacky" Fuchsberger auf der Themse in einen Zweikampf per Boot
verwickelt wird, auf dem Angreiferboot ist die Leiche von Shelton zu sehen, die
sehr bedrohlich wirkt, ähnlich gruslig wie die Vaterleiche in dem genialen
Hammer-Classic "Ein Toter spielt Klavier". Und zusätzlich bietet der Film am
Ende auch noch eine kuriose, aber sehr gelungene Auflösung. Neben Fuchsberger
prägt vor allem die großartige Elisabeth Flickenschildt das Geschehen und hat
eine ähnlich gute Rolle wie in "Das indische Tuch".
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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