Donnerstag, 5. Juli 2018

Spion in Spitzenhöschen

























Regie: Frank Tashlin

Der Weltraumforscher und die Meerjungfrau....

Durch sein erfolgreiches Drehbuch für die Westernkomödie "Sein Engel mit den zwei Pistolen" gelang es Frank Tashlin einige Monate später selbst Regie zu führen. Seine Zusammenarbeit mit Bob Hope in "Bleichgesicht Junior" wurde ein Erfolg und nach "Eine Nacht mit Susanne" bekam er einen Vertrag mit der Paramount. Dort gelang ihm mit "Der Agentenschreck" ein weiterer Hit mit dem Komikerduo Dean Martin und Jerry Lewis. Es folgten "Alles um Anita", " oder "Aschenblödel". Auch mit Sexbombe Jayne Mansfield drehte er mit "Sirene in Blond" und "The Girl can´t help it" (Schlagerpiraten) erfolgreiche Kinohits. In den 60er Jahren drehte er mit "Caprice" und "Spion in Spitzenhöschen" zwei Komödien mit Doris Day und auch sein Krimi "Die Morde des Herrn ABC" war sehr beliebt. 
Von einigen Kritikern von Cahiers du Cinema wurde er als hervorragender Genrespezialist gefeiert, vor allem Jean-Luc Godard sah ihn als verkannten Autorenfilmer.
Natürlich ist die Handlung von "Spion in Spitzenhöschen" auch ein bisschen naiv und der Humor wirkt im Heute und Hier etwas veraltet, aber als Sommerfilm strahlt so ein 60s Feel Good Movie doch einiges an gutem Flair aus und Doris Day hat ja die Sympathien immer auf ihrer Seite. So auch hier als Meerjungfrau in der Anfangsszene des Films. Seebär Axel Nordstrom (Arthur Godfrey) präsentiert Touristen in seinem Glasbodenboot nicht nur Fische, sondern eben auch als Gag seine Tochter Jennifer Nelson (Doris Day), die den Spaß unter Wasser in einer Plastikmeerjungfrauflosse mitmacht. Zufällig hält sich an der kalifornischen Küste auch der bekannte Weltraumforscher Bruce Tempelton (Rod Taylor) auf, der gerne in der Freizeit angelt. Plötzlich hat der nicht den Fisch, sondern eine Meerjungfrau an der Leine. Was er und sie nicht wissen: Beide arbeiten bei der NASA, er ist sozusagen ihr Boss und sie macht auf Öffentlichkeitsarbeit. Tempelton arbeitet zur Zeit an einem geheimen Projekt, dass sich "GISMO" nennt und die Schwerkraft überwinden könnte. Daher ist auch der Feind (die Russen natürlich) scharf auf die Formel. Jedenfalls findet Tempelton Gefallen an der Meerjungfrau und will sie unbedingt wiedersehen. Daher gibt er ihr einfach den etwas besser bezahlten Job als seine eigene private Biografin. Klar, dass man sich da näherkommt - doch die verantwortungsvollen Menschen (Edward Andrews, Eric Fleming) in Tempeltons Nähe sind misstrauisch. Denn Jennifer telefoniert oft mit einem gewissen "Vladimir" und sehr schnell gibts Spekulationen in Richtung Spionin. Wenn die wüssten, dass der gefährliche Vladimir am anderen Ende der Leitung Jennifers lauffauler Wauzi ist, den sie öfters am Tag durch das Klingeln zu mehr Bewegung animiert. Es gibt aber einen Spion, ein gewisser Mr. Prittle (Dom DeLuise) und der sucht auch schon - getarnt als Handwerker - in Tempeltons Villa nach der Formel. Natürlich ist er nur der Handlanger, denn der Mann vom FBI (Eric Fleming) ist ein "Roter"....



Als Höhepunkt hat Tashlin eine Party im Haus des Weltraumforschers vorgesehen, da darf dann auch ein Cop (Paul Lynde) in eine Frauenrolle schlüpfen. Als weiblicher Gast getarnt, wird versucht die böse Spionin zu überführen. Die muss einiges über sich ergehen lassen: Die maßlose Arroganz der Männer, Könige der Schöpfung und auch Tempeltons futuristischen Erfindungen für den Haushalt. So wird im Jahr 1966 durch Frank Tashlin auch schon der unschlagbare Staubsauger-Roboter für die Küche präsentiert. Eine der besten Szenen des Films, hier erinnert man sich genüsslich an die großartigen Sequenzen aus Chaplins "Moderne Zeiten" zu den Tücken beim Thema "Mensch und Maschine". Nicht jeder Gag sitzt, aber dennoch ist "Spion in Spitzenhöschen" nett gemachte Unterhaltung ohne Tiefgang. Muss auch nicht immer sein.




Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

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