Regie: Frank Tashlin
Der Weltraumforscher und die Meerjungfrau....
Durch sein erfolgreiches Drehbuch für die Westernkomödie "Sein
Engel mit den zwei Pistolen" gelang es Frank Tashlin einige Monate
später selbst Regie zu führen. Seine Zusammenarbeit mit Bob Hope in
"Bleichgesicht Junior" wurde ein Erfolg und nach "Eine Nacht mit
Susanne" bekam er einen Vertrag mit der Paramount. Dort gelang ihm mit
"Der Agentenschreck" ein weiterer Hit mit dem Komikerduo Dean Martin und
Jerry Lewis. Es folgten "Alles um Anita", " oder "Aschenblödel". Auch
mit Sexbombe Jayne Mansfield drehte er mit "Sirene in Blond" und "The
Girl can´t help it" (Schlagerpiraten) erfolgreiche Kinohits. In den 60er
Jahren drehte er mit "Caprice" und "Spion in Spitzenhöschen" zwei
Komödien mit Doris Day und auch sein Krimi "Die Morde des Herrn ABC" war
sehr beliebt.
Von einigen Kritikern von Cahiers du Cinema wurde er als
hervorragender Genrespezialist gefeiert, vor allem Jean-Luc Godard sah
ihn als verkannten Autorenfilmer.
Natürlich ist die Handlung von "Spion in Spitzenhöschen" auch ein
bisschen naiv und der Humor wirkt im Heute und Hier etwas veraltet, aber
als Sommerfilm strahlt so ein 60s Feel Good Movie doch einiges an gutem
Flair aus und Doris Day hat ja die Sympathien immer auf ihrer Seite. So
auch hier als Meerjungfrau in der Anfangsszene des Films. Seebär Axel
Nordstrom (Arthur Godfrey) präsentiert Touristen in seinem Glasbodenboot
nicht nur Fische, sondern eben auch als Gag seine Tochter Jennifer
Nelson (Doris Day), die den Spaß unter Wasser in einer
Plastikmeerjungfrauflosse mitmacht. Zufällig hält sich an der
kalifornischen Küste auch der bekannte Weltraumforscher Bruce Tempelton
(Rod Taylor) auf, der gerne in der Freizeit angelt. Plötzlich hat der
nicht den Fisch, sondern eine Meerjungfrau an der Leine. Was er und sie
nicht wissen: Beide arbeiten bei der NASA, er ist sozusagen ihr Boss und
sie macht auf Öffentlichkeitsarbeit. Tempelton arbeitet zur Zeit an
einem geheimen Projekt, dass sich "GISMO" nennt und die Schwerkraft
überwinden könnte. Daher ist auch der Feind (die Russen natürlich)
scharf auf die Formel. Jedenfalls findet Tempelton Gefallen an der
Meerjungfrau und will sie unbedingt wiedersehen. Daher gibt er ihr
einfach den etwas besser bezahlten Job als seine eigene private
Biografin. Klar, dass man sich da näherkommt - doch die
verantwortungsvollen Menschen (Edward Andrews, Eric Fleming) in
Tempeltons Nähe sind misstrauisch. Denn Jennifer telefoniert oft mit
einem gewissen "Vladimir" und sehr schnell gibts Spekulationen in
Richtung Spionin. Wenn die wüssten, dass der gefährliche Vladimir am
anderen Ende der Leitung Jennifers lauffauler Wauzi ist, den sie öfters
am Tag durch das Klingeln zu mehr Bewegung animiert. Es gibt aber einen
Spion, ein gewisser Mr. Prittle (Dom DeLuise) und der sucht auch schon -
getarnt als Handwerker - in Tempeltons Villa nach der Formel. Natürlich
ist er nur der Handlanger, denn der Mann vom FBI (Eric Fleming) ist ein
"Roter"....
Als Höhepunkt hat Tashlin eine Party im Haus des Weltraumforschers
vorgesehen, da darf dann auch ein Cop (Paul Lynde) in eine Frauenrolle
schlüpfen. Als weiblicher Gast getarnt, wird versucht die böse Spionin
zu überführen. Die muss einiges über sich ergehen lassen: Die maßlose
Arroganz der Männer, Könige der Schöpfung und auch Tempeltons
futuristischen Erfindungen für den Haushalt. So wird im Jahr 1966 durch
Frank Tashlin auch schon der unschlagbare Staubsauger-Roboter für die
Küche präsentiert. Eine der besten Szenen des Films, hier erinnert man
sich genüsslich an die großartigen Sequenzen aus Chaplins "Moderne
Zeiten" zu den Tücken beim Thema "Mensch und Maschine". Nicht jeder Gag
sitzt, aber dennoch ist "Spion in Spitzenhöschen" nett gemachte
Unterhaltung ohne Tiefgang. Muss auch nicht immer sein.
Bewertung: 6 von 10 Punkten.
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