Regie: Roy Huggins
Der Henkersknoten...
"Goldraub in Texas" ist vielleicht der beste Western von Randolph
Scott, der nicht von Budd Boetticher gedreht wurde. Regisseur war Roy
Huggins, der eher als Schriftsteller tätig war. 1948 erwarben die
Columbio Pictures die Filmrecht an seinem ersten Roman, den der Autor
selbst adaptierte und der unter dem Filmtitel "I love Trouble" in die
Kinos kam. Ab dieser Zeit arbeitete Huggins sehr oft als Studio Autor
für Columbia und auch für RKO. 1952 führte er Regie in "Goldraub in
Texas", der im Original "Hangmans Knot" heißt. Für den Western "Mit der
Waffe in der Hand" schrieb Huggins ebenfalls das Drehbuh. 1955 wechselte
er jedoch zum Fernsehen und schuf einige berühmte Fernsehserien wie "77
Sunset Strip" oder "Richard Kimble - Auf der Flucht". Es folgten
"Maverick", "Detektiv Rockford" und auch die "Leute von der Shiloh
Ranch" . Huggins starb 2002 im Alter von 88 Jahren.
Es ist bedauerlich, dass Huggins nicht mehr Filme selbst inszeniert
hat. Die Geschichte handelt von den letzten Tagen des katastrophalen
Bürgerkriegs, der nicht die die Nation, sondern auch Familien und
Freunde spaltete. Major Matt Stewart (Randolph Scott) befehligt eine
kleine Gruppe von Rebellensoldaten, deren Aufgabe es ist, eine
Goldlieferung der Nordstaaten im fernen Nevada zu entführen, dabei
sollen keine Gefangenen gemacht werden. Unter seiner Gruppe befindet
sich u.a. der sehr junge Jamie Groves (Claude Jarman jr), dessen Eltern
im Krieg getötet wurden. Auch der aggressive Rolph Bainter (Lee Marvin)
gehört dazu, er ist sehr schnell mit seinem Gewehr und kritisiert auch
gerne mal seinen besonnenen Vorgesetzten. Auch Cass Browne (Frank
Faylen) gehört zu dieser Handvoll Männer, die alle kriegsmüde sind.
Tatsächlich treffen sie auf diesen Transport und es gelingt ihnen die
feindlichen Soldaten zu töten. Einer der Opfer ist noch am Leben und
erzählt ihnen, dass der Krieg schon vor Wochen vorbei ist. General Lee
hatte kapituliert. Der Major und seine Männer beschließen das Gold zu
behalten und wollen später entscheiden, was sie damit machen. Stellen
können sie sich nicht mehr, denn man würde sie vermutlich zum Tode
verurteilen. Eine verzwickte Lage, denn auch eine Gruppe von Banditen
mit ihrem Anführer Quincy (Roy Teal) ist inzwischen hinter dem Gold her
und nun befinden sich Rebellen auf der Flucht. Sie
beschließen, eine Postkutsche anzuhalten und den Fahrer zu zwingen, sie
zu transportieren. Die hübsche Molly Hull (Donna Reed) - eine ehemalige
Krankenschwester der Union - und ihr Begleiter Lee Kemper (Richard
Denning) gehören zu den Insassen der Kutsche. Sie kommen zu einer
Postkutschenstation, die von dem alten Farmer Plunkett (Clem Bevans) und
Mrs. Harris (Jeanette Nolan) betrieben werden. Dort finden sie zuerst
mal eine Unterkunft, aber die Banditen werden bald das Haus umstellen...
Trotz des B-Western Charakters legt der Film sehr viel Wert auf eine feine Figurenzeichnung. So wirkt die aggressive Art bei Lee Marvins Filmfigur als Folge seiner schrecklichen Kriegserlebnisse. Zweifelsohne ist sein Gewaltpotential durch seine Erlebnisse gestiegen. Der junge Soldat fühlt sich verloren in einer Welt der vielen Verluste. Und Randolph Scott versucht den Männern noch irgendwie ein Vorbild zu sein, doch in einer Welt der mangelnden Kommunikation und der Gier muss er sich auch erst zurechtfinden. "Hangman's Knot" ist ein einfacher, aber effektiver Western in der Zeit nach dem amerikanischen Bürgerkrieg, der auch kameratechnisch durch Charles Lawton jr. effektiv und edel aussieht.
Trotz des B-Western Charakters legt der Film sehr viel Wert auf eine feine Figurenzeichnung. So wirkt die aggressive Art bei Lee Marvins Filmfigur als Folge seiner schrecklichen Kriegserlebnisse. Zweifelsohne ist sein Gewaltpotential durch seine Erlebnisse gestiegen. Der junge Soldat fühlt sich verloren in einer Welt der vielen Verluste. Und Randolph Scott versucht den Männern noch irgendwie ein Vorbild zu sein, doch in einer Welt der mangelnden Kommunikation und der Gier muss er sich auch erst zurechtfinden. "Hangman's Knot" ist ein einfacher, aber effektiver Western in der Zeit nach dem amerikanischen Bürgerkrieg, der auch kameratechnisch durch Charles Lawton jr. effektiv und edel aussieht.
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