Mittwoch, 9. Dezember 2015

Das Geheimnis der fünf Gräber

























Regie: John Sturges

Auf der Suche nach dem Vater...

Regisseur John Sturges ist für viele tolle Westernklassiker verantwortlich. Sein bekanntester Western dürfte auf jeden Fall "Die glorreichen Sieben" sein. Sehr populär sind auch "Der letzte Zug von Gun Hill" oder "Zwei reichnen ab". Ab den frühen 50er Jahren begründete er seinen guten Ruf im Genre mit Werken wie  "Verrat in Fort Bravo" oder "Der Schatz des Gehenkten". 1956 realisierte er mit Hauptdarsteller Richard Widmark einen weiteren ungewöhnlichen Western: "Das Geheimnis der fünf Gräber". Dieser Film ist ein eher ungewöhnlicher Western, denn er wartet mit psychologischer Tiefe auf. Die Suche des Helden ist zwar kein ungewöhnliches Motiv des Genres, aber Jim Slaters Suche nach dem Mörder seines Vaters erweist sich als Trip zu seinen familären Wurzeln. Die ersten 10 Minuten gestaltet Sturges sehr ruhig und die Atmosphäre nimmt fast schon ein bisschen den Italo Western vorweg, so weitscheifend ist diese Auftakt Szene in den Bergen von Arizona konzipiert. Ein Reiter ist zu sehen, er wird von einem Mann auf dem Berg beobachtet, der sein Gewehr in die Hand nimmt. Der Reiter entpuppt sich als schöne Lady. Karyl Orton (Donna Reed) steigt ab und trifft dort bei einer Hausruine auf einen weiteren Mann. Es ist Jim Slater (Richard Widmark), der dort gerade versucht ein Grab zu öffnen. Als er auf die Bitte der Frau zu deren Pferd läuft, wird er von oben beschossen. Hat ihn die Fremde in eine Falle gelockt ? Er erledigt den Schützen, wird aber nun etwas vorsichtig und misstrauisch sein, obwohl ihm Karyl sehr gut gefällt. Bei der Untersuchung des Toten entdeckt er den Stern des Deputys. Er bringt den Leichnam zurück nach Silver City und wird informiert, dass der Tote zwei schießwütige Brüder (Robert J. Wilke/Harry Morgan) hat. Der Sheriff fordert ihn auf die Gegend zu verlassen. Aber das kann Jim nicht. Denn er will nach Jahren Antworten auf seine Fragen. Besagtes Grab ist eines von fünf im Tal. Diese 5 Männer fielen alle einem Indianerangriff zum Opfer. Der 6. Mann entkam angeblich mit 60.000 Dollar in Gold. Diesen Mann muss Jim unbedingt finden. Denn er geht davon aus, dass dieser Bösewicht seinen Vater an die Indianer ausgeliefert hat. Er vermutet seinen toten Vater in einem dieser Gräber. Auch Karyl vermisst ihren Mann und auch er könnte unter den Toten sein. In der nächsten Zeit versucht Jim Informationen herauszubekommen, es können drei der Männer identifiziert werden. Weiterhin unklar ist der Verbleib von Jims Vater und Karyns Ehemann. Immer wird die Suche zu einer Odyssee. Und die beiden werden auch noch in den Krieg der verfeindete Rancher Major Carson (Roy Roberts) und Jim Bonniwell (John McIntire) hineingezogen..



Als ungezügelter Revolverheld wird Richard Widmark noch mit dem jungen William Campbell konfrontiert, der den Johnny Cool spielt. Die Geschichte war so effektiv, dass sie später in vielen anderen Western wieder auftaucht - diese Suche des Sohnes, der sich gewzungen sieht seinen Vater oder eine Vater-Figur zu töten. "Das Geheimnis der 5 Gräber" darf für sich aber in Anspruch nehmen einer der ersten und besten dieser Ödipus Western zu sein. Das Drehbuch ist ausgezeichnet gestaltet. Borden Chase hat es geschrieben. Er hat auch drei Meisterwerke von Anthony Mann verfasst: "Winchester 73", "Meuterei am Schlangenfluß" und "Über den Todespass" gehen auf sein Konto. Richard Widmark in einer seiner besten Westernrollen, aber auch John McIntire als übler Bösewicht spielt einen tollen Part.




Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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