Regie: George Marshall
Mit Petticoats gegen die Indianer...
Audie Murphy konnte aufgrund seiner Bekanntheit als gefeierter
Kriegsheld des zweiten Weltkriegs nach 1945 eine Karriere als
Schauspieler aufbauen. Dabei hatte er vor allem als Darsteller in
Abenteuerfilmen oder Western großen Erfolg. Viele seine Western wie "Auf
der Kugel stand kein Name", "Die gnadenlosen Vier", "Der weiße Teufel
von Arkansas" oder "Ritt in den Tod" wurden zu Kultfilmen des Genres.
Mit "Das Fort der mutigen Frauen" aus dem Jahr 1957, der von George
Marshall (Der große Bluff, Die blaue Dahlie) inszeniert wurde,
versuchten die Macher den Erfolg des großartigen Westernklassikers
"Karawane der Frauen" von William Wellmann zu wiederholen. Leider kann
das Drehbuch von Marshalls Film im Vergleich zum Vorbild nicht
mithalten, auch wenn sein Western routiniert und handwerklich gut
inszeniert wurde.
Es ist das Jahr 1864 - noch herrscht
Bürgerkrieg. Texas Lt. Frank Hewitt (Audie Murphy) ist eigentlich
Südstaatler, kämpft aber nicht für die Konföderierten, sondern für die
gute Sache auf der Seite der Nordstaaten-Armee unter dem Regiment von
Oberst John Chinvington (Ainsinle Prior). Als ein friedlicher
Indianerstamm auf Befehl seines Vorgesetzten sinnlos niedergemetzelt
wird und Frank sicher weiß, dass die Indianer diesen Angriff mit Rache
vergelten, beschließt er nachdem er durch seinen Protest unter Arrest
gestellt werden soll, zu desertieren und die wehr- und schutzlosen
Farmersfrauen im Süden zu warnen.
Doch diese
selbstauferlegte Mission ist extrem schwierig. Er hat bei den
Farmerfrauen, die er warnen will, als Nordstaatler und Verräter seiner
Heimat keine guten Karten. Auch die Begegnung mit seiner Ex-Verlobten
Stella (Patricia Tiernan), die inzwischen verheiratet ist und mit dem
kleinen Bruder ihres Mannes (Kim Charney) auf der Farm geblieben ist,
endet alles andere als erfreulich. Erst als er jedoch eine tote
Farmersfau findet und diese als Beweis auf seinem Pferd mitbringt,
glauben ihm Frauen wie die couragierte Hannah Lacey (Hope Emerson) und
auch die junge Ann Martin (Kathryn Grant), die noch kürzlich auf ihn -
den Yankee - geschossen hat. Hewitt beschließt, die wehr- und
schutzlosen Farmersfrauen der Gegend auf die Vergeltungsschläge
vorzubereiten und bildet sie militärisch aus. In einer alten
Missionsstation lehrt Hewitt die beherzten Damen den Umgang mit dem
Schießeisen. Als die Indianer dann schließlich angreifen, gelingt es
Hewitt und seinen tapferen Kämpferinnen, die Rothäute
zurückzuschlagen....
Aber es lauern noch weitere Gefahren als
die Indianer auf Kriegspfad. Ein Verräter lockt ein Banditentrio zur
Mission, die es auf Gold abgesehen haben und am Ende muss sich der brave
Soldat natürlich noch als Deserteur vor dem Kriegsgericht verantworten.
Keine guten Aussichten, aber immerhin haben die Frauen gelernt mit
Waffen umzugehen. Der Film kann durch die durchweg gelungene Kamerarbeit
punkten. Ray Rennhan war dafür verantwortlich, der Western sieht gut
aus. Leider bleibt die Spannung gelegentlich auf der Strecke.
Bewertung: 6 von 10 Punkten
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