Montag, 7. Dezember 2015

Fort der mutigen Frauen

























Regie: George Marshall

Mit Petticoats gegen die Indianer...

Audie Murphy konnte aufgrund seiner Bekanntheit als gefeierter Kriegsheld des zweiten Weltkriegs nach 1945 eine Karriere als Schauspieler aufbauen. Dabei hatte er vor allem als Darsteller in Abenteuerfilmen oder Western großen Erfolg. Viele seine Western wie "Auf der Kugel stand kein Name", "Die gnadenlosen Vier", "Der weiße Teufel von Arkansas" oder "Ritt in den Tod" wurden zu Kultfilmen des Genres. Mit "Das Fort der mutigen Frauen" aus dem Jahr 1957, der von George Marshall (Der große Bluff, Die blaue Dahlie) inszeniert wurde, versuchten die Macher den Erfolg des großartigen Westernklassikers "Karawane der Frauen" von William Wellmann zu wiederholen. Leider kann das Drehbuch von Marshalls Film im Vergleich zum Vorbild nicht mithalten, auch wenn sein Western routiniert und handwerklich gut inszeniert wurde.
Es ist das Jahr 1864 - noch herrscht Bürgerkrieg. Texas Lt. Frank Hewitt (Audie Murphy) ist eigentlich Südstaatler, kämpft aber nicht für die Konföderierten, sondern für die gute Sache auf der Seite der Nordstaaten-Armee unter dem Regiment von Oberst John Chinvington (Ainsinle Prior). Als ein friedlicher Indianerstamm auf Befehl seines Vorgesetzten sinnlos niedergemetzelt wird und Frank sicher weiß, dass die Indianer diesen Angriff mit Rache vergelten, beschließt er nachdem er durch seinen Protest unter Arrest gestellt werden soll, zu desertieren und die wehr- und schutzlosen Farmersfrauen im Süden zu warnen.
Doch diese selbstauferlegte Mission ist extrem schwierig. Er hat bei den Farmerfrauen, die er warnen will, als Nordstaatler und Verräter seiner Heimat keine guten Karten. Auch die Begegnung mit seiner Ex-Verlobten Stella (Patricia Tiernan), die inzwischen verheiratet ist und mit dem kleinen Bruder ihres Mannes (Kim Charney) auf der Farm geblieben ist, endet alles andere als erfreulich. Erst als er jedoch eine tote Farmersfau findet und diese als Beweis auf seinem Pferd mitbringt, glauben ihm Frauen wie die couragierte Hannah Lacey (Hope Emerson) und auch die junge Ann Martin (Kathryn Grant), die noch kürzlich auf ihn - den Yankee - geschossen hat. Hewitt beschließt, die wehr- und schutzlosen Farmersfrauen der Gegend auf die Vergeltungsschläge vorzubereiten und bildet sie militärisch aus. In einer alten Missionsstation lehrt Hewitt die beherzten Damen den Umgang mit dem Schießeisen. Als die Indianer dann schließlich angreifen, gelingt es Hewitt und seinen tapferen Kämpferinnen, die Rothäute zurückzuschlagen....


 Aber es lauern noch weitere Gefahren als die Indianer auf Kriegspfad. Ein Verräter lockt ein Banditentrio zur Mission, die es auf Gold abgesehen haben und am Ende muss sich der brave Soldat natürlich noch als Deserteur vor dem Kriegsgericht verantworten. Keine guten Aussichten, aber immerhin haben die Frauen gelernt mit Waffen umzugehen. Der Film kann durch die durchweg gelungene Kamerarbeit punkten. Ray Rennhan war dafür verantwortlich, der Western sieht gut aus. Leider bleibt die Spannung gelegentlich auf der Strecke.

Bewertung: 6 von 10 Punkten

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