Regie: Raoul Walsh
Verfolgt...
"Mit der Waffe in der Hand" aus dem Jahr 1953 gehört sicherlich
nicht zu den stärksten Western von Raoul Walsh, der das Genre mit
Klassikern wie "Der große Treck" (1930), "Sein letztes Kommando" (1941)
oder "Verfolgt" (1947) bereichert hat. Der Film heißt im Original "Gun
Fury" und wurde ursprünglich in 3-D gedreht. Er basiert auf dem Roman
"Ten against Caesar" von Kathleen B. George und Robert A. Grange.
Optisch kann der Film aufgrund toller Location (Red Rocks, Arizona)
einiges bieten.
Die Geschichte spielt kurz nach dem
Bürgerkrieg. Eine Postkutsche reist nach Westen. Die Südstaatenschönheit
Jennifer Ballard (Donna Reed) ist auf dem Weg zu ihrem Verlobten Ben
Warren (Rock Hudson). Auf der Fahrt lernt sie die zwei Mitreisenden
Frank Slayton (Philip Carey) und Jess Burgess (Leo Gordon) kennen. Vor
allem Frank macht der hübschen Frau charmant den Hof. Als sie Halt
machen ist die Überraschung perfekt, denn Ben ist seiner großen Liebe
schon entgegengekommen und das Wiedersehen ist dementsprechend groß.
Beide wollen nach Kalifornien ein neues Leben anfangen. Am Abend wird
noch getanzt, dabei rät Jess Burgess den beiden Verliebten lieber nicht
mit der Postkutsche weiterzufahren und stattdessen einen attraktiven
Umweg zu machen. Hätte das Liebespaar mal besser auf diesen gutgemeinten
Rat gehört, denn was sie nicht wissen: Frank und Jess sind die Köpfe
einer berüchtigen Gangsterbande, die es auf das Geld, dass befördert
wird, abgesehen haben. Als sich Ben beim Überfall gegen die Gangster
stellt, wird er über den Haufen geschossen. Die Bande glaubt er wäre tot
und man lässt ihn liegen. Frank verschleppt die attraktive Jennifer und
will sie nach Mexiko mitnehmen. Dies passt Jess nicht, der offen
dagegen rebelliert, dass Frank mit der entführten Jennifer ein
beträchtliches Risiko auf sich nimmt. Es kommt zum Bruch und Jess wird
geschlagen und gefesselt in der Sonne liegengelassen. Die Geier warten
schon. Doch Ben Warren kann ihn in letzter Sekunde retten. Er hat damit
einen Verbündeten in der Verfolgung gefunden. Zwei weitere Helfeshelfer
werden sich im Laufe des Ritts noch dazugesellen. Der Indianer Johash
(Pat Hogan) will den Mord an seiner Schwester rächen und Slaytons
ehemalige Geliebte Estelle Morales (Roberta Haynes), die von ihm
verlassen wurde, will sich rächen. Bald kommt es zur ultimativen
Konfrontation...
Ein Film über den Wandel eines Mannes, der
sich geschworen hat, sich nie mehr zu schlagen oder nie mehr zu kämpfen.
Die Entführung seiner Freundin macht ihn zu einer begeisternden
Kämpfernatur. Rock Hudson macht optisch eine gute Figur, er bleibt aber
als Persönlichkeit etwas blass. Die Gangster, gespielt von Phil Carey
und Leo Gordon, wirken da schon etwas charismatischer. In Nebenrollen
sind sogar Lee Marvin und Neville Brand zu sehen. Im Film selbst wird
durchgehend geritten. Es wird ständig verfolgt. Dass der Film dennoch
ein bisschen gute Westernatmosphäre aufbauen kann, liegt an der guten
Kameraarbeit von Lester White und natürlich auch an Walshs routinierter
Regiearbeit.
Bewertung: 6 von 10 Punkten.
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