Sonntag, 8. Mai 2022

Der Krieg ist vorbei


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Alain Resnais

Gefährliche Reise....

Alain Resnais drehte zunächst Kurzfilme. Die ersten Werke befassten sich mit "Van Gogh" und "Gauguin". Danach fiel er mit drei sehr ungewöhnlichen Kurzfilmen wie "Guernica", "Auch Statuen sterben" und "Nacht und Nebel" auf, in denen er sich als engagierter Zeitkritiker erwies. Den ersten Spielfilm drehte er mit "Hiroshima, mon amour" im Jahr 1959, der gleich ein Welterfolg wurde. Auch "Letztes Jahr in Marienbad" wurde zu einem Klassiker der Nouvelle Vague. Seine Filmen handeln sehr oft vom Problem der Zeit, mit dem Zusammenklang von Traum und Realität. Er zeigt Figuren, die ihre Vergangenheit suchen bzw. von Erinnerungen bedrängt werden. Meistens im politischen Kontext - so auch der 1965 entstandene Film "Der Krieg ist vorbei", der 1966 mit dem Grand Prix des Etoile de Cristal (Vorläufer vom Cesar) als bester Film des Jahres ausgzeichnet wurde. Auch Hauptdarsteller Yves Montand wurde damit geehrt.
In "Der Krieg ist vorbei" spielt er Diego Mora, einen Aktivisten der Kommunistischen Partei Spaniens, der sich im Exil in Paris aufhält. Regelmässig überquert er unter falschen Identitäten die Grenze, um als Verbindungsmann zwischen den Aktivisten im Exil und denen, die in Spanien geblieben sind, zu fungieren. Scheinbar wurde ein Verbindungsmann verhaftet und er hat beschlossen seine Kameraden vor unüberlegten Aktionen zu warnen. Mit seinem Fahrer Jude (Dominique Rozan) konnte er unbehelligt die Grenze passieren, doch Diego hat den Verdacht, dass er beschattet wird. In Paris angekommen trifft er seine Frau Marianne (Ingrid Thulin) und auch die junge Nadine (Genevieve Bujold), deren Geistesgegenwart verhindert aht, dass man bei der Grenzkontrolle durch eine Rückfrage den gefälschten Pass von Diego erkannte. Er besucht sie und sie gibt ihm zu verstehen, dass sie ebenfalls einer Gruppe von jungen Revolutionären angehört. Er schläft mit Nadine und trifft deren Genossen, die ihn als Revolutionär bewundern, die aber noch drastischere Mittel, wie beispielweise Bombenattentate im Kampf anwenden wollen. Er versucht ihnen dies auszureden, aber seine Mahnung wird nicht ernst genommen. Genauso wird er von seinen Kampfeskameraden wegen seiner Eigenmächtigkeit getadelt, er solle doch schnellstens wieder zurück nach Madrid...




"Der Krieg ist vorbei" ist politisch ambitioniert und zeigt eine Zeit vor den großen Umwälzungen der 68er Bewegung. Aber die Voraussetzungen sind bereits angelegt. Gegen das Franco Regime soll vorgegangen werden. Resnais entwirft ein Bild dieser Zeit und wählt einen fast schon dokumentarischen Stil. Der Film war damals den Zensoren ein Dorn im Auge wegen den beiden Sexszenen, die ästhetisch raffiniert in Szene gesetz wurden. Beim Sex mit Nadine sieht man lediglich Körperpartien  on Nadine, viel Haut und Beine die sich auseinander bewegen. Für 1965 sehr gewagt - ebenso die Szene mit Ingrid Thulin, von der meistens nur das gesicht zu sehen ist, man spürt aber die Lust, der sie sich hingibt. Yves Montand ist die perfekte Besetzung für einen Mann, der mit der Wirklichkeit in Konflikt geraten ist und für den diese 3 Tage in Paris vermutlich das Leben verändern wird.




Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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