Montag, 23. Mai 2022

Spielfieber


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Michael Gordon

 Süchtig in Las Vegas..

Zwei Filme von Regisseur Michael Gordon (1909-1983) wurden zu richtigen Hollywood-Klassikern. 1951 drehte er "Der letzte Musketier" - ein Film, der seinem Hauptdarsteller Jose Ferrer als langnasiger Cyrano de Bergerac zum Oscar-Ruhm verhalf und acht Jahre später der Komödien-Evergreen "Bettgeflüster" mit Doris Day und Rock Hudson. Sein 1949 inszeniertes Noir Drama "Spielfieber" (Originaltitel: The Lady Gambles) ist weniger bekannt, obwohl Barbara Stanwyk die Hauptrolle spielt, die das American Film Institute auf Platz 11 der wichtigsten weiblichen Filmstars setzte. Natürlich lebt auch Michael Gordons Film von der Präsenz und der starken Leistung der Schauspielerin, die als spielsüchtige Frau immer weiter den Boden unter den Füßen verliert.
Der Film beginnt mit einer Szene, die in einem dunklen Hinterhof stattfindet. Dort haben sich einige Spieler zum Würfelspiel verabredet. Eine Frau (Stanwyk) feuert ihren Partner an, der scheinbar mehr Glück als alle anderen hat. Seine Mitspieler entdecken aber, dass er mit falschen Würfeln sein Geld gewonnen hat. Er wird verfolgt und verprügelt. Auch seine Partnerin bekommt die Wut der aggressiven Männer zu spüren, sie schlagen ihr ins Gesicht und verletzten sie so stark, dass sie in ein Krankenhaus eingeliefert wird. Nach der Genesung drohen der Frau einige Monate Gefängnis. Bald trifft David Boothe (Robert Preston) im Krankenhaus auf und behauptet, dass die Verletzte seine Frau ist, die er seit gut einem Jahr nicht mehr gesehen hat. In einer Rückblende erzählt er dem zuerst sehr gelangweilten Dr. Rojak (John Hoyd) die Geschichte ihrer Spielsucht. Boothe ist Reporter und hat einen Auftrag am Boulder-Staudamm. Daher übernachtet das Ehepaar in einem Hotel in Las Vegas. Joan hat eine sehr innige Beziehung zu ihrer wesentlich älteren Schwester Ruth (Edith Barrett) und kann sich nur schwer von ihr lösen. Ruth war von Joans Geburt an wie eine Mutter zu ihrer kleinen Schwester. Die Mutter starb bei der Entbindung. In Las Vegas beginnt Joan sich fürs Glücksspiel zu interessieren. Der Casinobesitzer Corrigan (Stephen McNally) führt Joan mit einem paar Chips in das Glücksspiel ein. Im Nu wird aus dem Interesse riesiger Spass und ganz schnell schleicht sich eine unbändige Sucht ein immer weiter zu spielen, auch wenn man merkt, dass man alles verliert. Die Abhängigkeit ist so stark, dass der soziale Abstieg immer mehr präsent wird...



Fans von Tony Curtis können sich freuen, ihr Idol wird für einige Sekunden einen Hotelportier spielen. Die Stanwyk ist natürlich in jeder Rolle gut und ihre Co-Stars Robert Preston und Stephen McNally unterstützen sie adäquat. Natürlich fehlt in "Spielfieber" der Krimianteil. Doch in der Optik erweist sich das Drama als stark Noir beinflusst. Gelegentlich erinnert die Geschichte an Billy Wilders "Das verlorene Wochenende". Lediglich der Schluß kommt vielleicht zu oberflächlich daher.



Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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