Montag, 23. Mai 2022

Mordersyndikat San Francisco

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Joseph Kane

Der Kriegsheimkehrer...

Joseph Kanes Kriminalfilm "Hoodlum Empire" aus dem Jahr 1952 bekam in Deutschland den Filmtitel "Mördersyndikat San Francisco", obwohl die Handlung des Films in New York spielt und im Titel höchstens die großen Expansionsbestrebungen eines Gangstersyndikats in den USA gemeint sind. Die Bande möchte ihre lukrativen, aber ungesetzlichen Geschäfte auf das gesamte Land ausweiten. Getarnt als ganz normale vermögende Bürger scheffeln sie damit extrem viel Geld und so wurde nicht nur der Kopf der Bande  Nick Mancini (Luther Adler) richtig reich. Seine Kompagnons Charley Pigantalli (Forrest Tucker), die attraktive Connie Williams (Claire Tevor)  sowie der windige Anwalt Benjamin Lawton (Taylor Holmes) sind jedoch wenig davon angetan, dass Nick seinen Neffen Joe Gray (John Russell), einen Kriegsheimkehrer wieder als Partner für seine schmutzigen Geschäfte zu gewinnen. Joe war vor dem Krieg ein Gangster, hat aber an der Front durch seinen Vorgesetzten William J. Stevens (Brian Donlevy) und seinen Kameraden (Grant Withers) gelernt, was wahre Freundschaften sind und eifert nun diesen neuen Vorbildern nach. Ausserdem hat er in Frankreich in der hübschen Marte Dufour (Vera Ralston) seine Liebe des Lebens kennengelernt. Nach dem Krieg nimmt er die Angebetete mit in die USA, heiratet sie, nachdem er seine Ex Connie Williams einen Korb gibt. Mit ein Grund warum Connie ihren früheren Lover nun auch hasst. Das Gesetz wird vertreten durch William J. Stevens, der inzwischen zum Senator wurde und seinen Kollegen Blake (Don Beddoe) und Tower (Gene Lockhart). Gemeinsam mit Police Commissioner Garrison (Charles Trowridge) und Polizeiinspektor Willard (John Halloran) wollen sie dem Syndikat von Mancini das Handwerk legen. Dies kann aber nur gelingen, wenn Zeugen den Mund aufmachen. Der inzwischen geläuterte Joe Gray könnte so ein Mann sein, doch der hat seinem Onkel Nick geschworen, dass er trotz des Ausstiegs aus der Organisation, nie reden wird. Doch Nick und seine Kumpane kriegen langsam kalte Füße...



Joseph Kane drehte für die Republic Studios meistens Western. Der Routinier war bekannt darfür, dass er seine Projektie sehr schnell herunterkurbelte, was den Produzenten gefiel. Und er war so routiniert genug hin und wieder auch einen ganz brauchbaren Genrefilm mit ganz wenig Mitteln zu drehen. Besonders seine alten B-Western erfreuen sich seit dem Ritterschlag durch Autorenfilmer Quentin Tarantino einer gewissen Beliebtheit. Auch im Film Noir wa er tätig. Dieses "Hoodlum Empire" ist ganz gut gelungen, wenn man seine Erwartungen an das große Kultgenre "Schwarze Serie" etwas herunterschraubt. Die große Zeit des Noir war nämlich schon beinahe vorbei und es gab ab dieser Zeit bis zur Entmachung von Senator McCarthy starke Veränderungen in der Machart dieses Genres, was natürlich auch der Einflussnahme durch die damals stattfindende Hexenjagd geschuldet ist. Die Protagonisten der Noirs waren nicht mehr die desilussionierten Verlierertypen, sondern Männe, auf die Amerika stolz sein konnte. So ist Kanes Held Joe Gray natürlich ein anständiger Junge mit bürgerlichem Background geworden. Die Schauspielerleistungen des Films sind jedoch ganz gut, was aufgrund der bekannten Namen wie Claire Trevor, Brian Donlevy oer Luther Adler nicht verwunderlich ist. Selbst Vera Ralston, diesmal in einer wichtigen Nebenrolle, ist viel besser als in vielen anderen Filmen.




Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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