Sonntag, 8. Mai 2022

Brennt Paris ?


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Rene Clement

Totale Zerstörung ?

Durch den immensen Erfolg des Kriegsfilms "Der längste Tag", der Regisseure Ken Annakin, Andrew Morton und Bernard Wicki, war auch Rene Clements "Brennt Paris ?" ein Film, der von einzelnen Handlungssträngen der verschiedenen Kriegspartnern lebt. In "Der längste Tag" ging es um den D-Day, der aus der Sicht der Deutschen, der Franzosen und der landenden Allierten geschildert wird - in Clements Film geht es um das Schicksal der französischen Hauptstadt. Für die hat der inzwischen durchgeknallte Führer (Billy Frick) die totale Zerstörung befohlen, falls die deutsche Armee die Besatzung nicht mehr halten kann. Und so wie es aussieht, stehen die Amerikaner schon sehr dicht vor der französischen Hauptstadt. Allerdings haben die andere Prioritäten und sie wissen auch nicht, dass General Dietrich von Cholditz, General der Infanterie und Befehlshaber von Groß-Paris diesen zerstörerischen Befehl von Hitler persönlich bekommen hat. Er ist also verpflichtet diese Katastrophe tatsächlich auszulösen, falls der Feind nach Paris kommt. Natürlich trifft auch bereits die französische Resistance (ua. Alain Delon, Jean Paul Belmondo, Charles Boyer, Jean Pierre Cassel, Bruno Cremer, Marie Versini) Vorbereitungen für den Umsturz. Als deutsche Besatzer sind u. a. Joachim Hansen, Wolfgang Preiss, Hannes Messemer und Harry Meyen zu sehen. Bei den Amis sind Kurzauftritte von Glenn Ford, Kirk Douglas, George Chakiris, Anthony Perkins, und Robert Stack das Salz in der Suppe. Auch Yves Montand, Simone Signoret, Pierre Dux, Michel Piccoli, Jean Louis Trintignant, Orson Welles, Leslie Caron, Daniel Gelin sind zu sehen in diesem All-Star Movie. 




Nach Ansicht des Filmkritikers Bosley Crowther sabotieren die vielen Stars die filmische Illusion, dass es sich hier um eine reale Befreiung handelt, trotz der vielen tatsächlichen Archivaufnahmen, die Clement in sein Kriegsepos eingepflegt hat. Einige der besten Szenen des Films fokussieren sich auf die Straßenkämpfe in Paris. Das Drehbuch wirkt etwas verworren, aber es spiegelt auch sicherlich die chaotische Zeit, die der Film aufgreift. 4 Millionen Franzosen gingen beim Erscheinen des Films im Jahr 1966 in die Kinos, somit ein großer Erfolg - allerdings wurde "Die große Sause" mit Bourvil und Louis de Funes im gleichen Jahr der Sieger der Kinojahrescharts. Die Komödie spielt ebenfalls in Paris in Zeiten der Besatzung. 1967 wurde "Brennt Paris" mit zwei Oscarnominierungen (beste Ausstattung und beste Kamera Marcel Grignon) und einer Golden Globe Nominierung (für die Musik von Maurice Jarre) belohnt.




Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

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