Montag, 23. Mai 2022

Millionenraub in San Francisco


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Ralph Nelson

Wenig Chancen für Morgen...

Nur sehr selten drehte Alain Delon im nichteuropäischen Ausland - die Ausflüge in die USA in "Scorpio, der Killer" oder "Airport 80 - Die Concorde" waren auch nicht so erfolgreich wie erhofft. Auch nicht die 1965 entstandene französisch-amerikanische Coproduktion "Once a thief" (Deutscher Titel: Millionenraub in San Francisco), der von Ralph Nelson (Lilien auf dem Felde, Charly, Duell in Diablo, Wiegenlied vom Todschlag) inszeniert wurde.
Aber immerhin wollten mehr als eine Dreiviertel Million Franzosen ihr Filmidol im Kino sehen. Ausserhalb von Frankreich floppte der Film eher. Was aber nichts über seine Qualiät aussagen muss, denn den Machern ist es schon ganz gut gelungen den US-Gangsterfilm mit dem französischen Gangsterfilm zu kreuzen.
Dabei wird im Laufe der Geschichte (Drehbuch: Zekial Marko) irgendwann klar, dass der Protagonist der Geschichte wenig Chancen für Morgen haben dürfte.
Es ist der Ex-Sträfling Eddie Pedak (Alain Delon), der inzwischen ein ganz normales bürgerliches Leben mit seiner liebevollen Frau Kristine (Anne Margret) und der kleinen Tochter Cathy (Tammy Locke) führt. Doch immer noch ist er im Fokus des rachsüchtigen Polizeidetektiven Mike Vido (Van Heflin). Der ist nämlich felsenfest davon überzeugt, dass Eddie ihn während eines Banküberfalls vor 6 Jahren in den Bauch geschossen hat. Doch beweisen konnte er diese Straftat nie. Obwohl er nur die Augen des Schützen sah, lässt er sich von seinem Verdacht nicht abbringen. Daher ist für ihn sofort klar, dass dieser Eddie auch der Mörder an einer Chinesin war. Der Mörder fährt den gleichen Wagen wie Eddie und war auch ähnlich angezogen. Auch die Kugel von damals ist identisch, ausserdem soll der Komplize des Todesschützen den Namen "Eddie" gerufen haben. Doch der Verdacht läuft ins Leere, denn der Augenzeuge ist sich sicher, dass Eddie nicht der Mörder war. Zur gleichen Zeit wird auch Eddies älterer Bruder Walter (Jack Palance) aus dem Gefängnis entlassen und er plant mit einigen dubiosen Typen (John Davis Chandler, Tony Musante) einen Millionenraub in San Francisco. Und Eddie soll ihm dabei helfen. Eddie erteilt dem Bruder eine Absage, doch die Gangster wollen wiederkommen. Durch die zeitweilige Verhaftung von Vido verliert Eddie aber auch seine Arbeitsstelle als LKW Fahrer. Nun will er doch den Coup mitmachen....



Was natürlich eine fatale Fehlentscheidung ist, denn die Gangster - allen voran der blonde James, gespielt von John Davis Chandler, spielt auf eigene Rechnung und ist auch ansonsten total unberechenbar. Sehr gut ist die Beziehung zwischen Eddie und dem Polizisten dargestellt, die sich im Laufe der Geschichte ändert. Der Film gefällt durch eine coole Großstadtoptik, optimal dazu passen die Kamerabilder von Robert Burks und die jazzige Musik von Lalo Schifrin. "Millionenraub in San Francisco" ist ein wenig bekannter Alain Delon Film, der allerdings - trotz der verhaltenen Kritik bei seinem Erscheinen - überraschend gut und spannend inszeniert.




Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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