Montag, 23. Mai 2022

Die letzte Nacht der Titanic


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie. Roy Ward Baker

Untergang...

Der Untergang der Titanic gilt bis heute eine der größten Schifffahrtskastrophen überhaupt. Das tragische Ereignis wurde auch mehrmals fürs Kino verfilmt. Im dritten Reich entstand 1943 unter der Regie von Herbert Selpin der Film "Titanic". Hollywood zog nach mit dem Drama "Der Untergang der Titanic". In Großbritannien entstand 1958 "Die letzte Nacht der Titanic" unter der Regie von Roy Ward Baker. Höhepunkt aber ist und bleibt die berühmte James Cameron Verfilmung aus dem Jahr 1997 mit Leonardo diCaprio und Kate Winslet, die insgesamt 11 Oscars gewann und bis heute einer der erfolgreichsten Filme der Kinogeschichte wurde.
Von diesem Superlativ ist der britische Film, der im Original "A Night to Remember" heißt, weit entfern. Er wurde auch aufgrund des damals sehr hohen Budgets und der eher schwachen Kinoauswertung in den USA nicht unbedingt ein echter Kassenhit. Doch im Vereinigten Königreich lief der Katastrophenfilm erfolgreich in den Lichtspielhäusern.
Durch Camerons Film kennt man ja einige Abläufe auf dem Schiff und man trifft auf ein ähnliches Horrorszenario und auf die ähnlichen Verhaltensweisen der Menschen. Einige in voller Panik, einige nur an sich denkend und andere - als Paradebeispiel dient hier die Musikkapelle - sie versuchen die letzten stunden ihres Lebens noch etwas Schönes zu gestalten.
Damals im Jahr 1956 ging man noch sehr vorsichtig mit der Schuldfrage um, warum der größte und scheinbar unsinkbare Luxusliner bei seiner Jungfernfahrt mit einem Eisberg kollidierte und so schwer beschädigt wurde, dass binnen nur weniger Stunden das Schiff im Meer versank.
Die Titanic war das größte schwimmende Schiff und zu den Passagieren gehörte die Creme de la Creme der britischen und amerikanischen Gesellschaft. Auch der zweite Offizier Charles Lightoller (Kenneth More) ist schwer begeistert, dass er an Bord sein darf. Die feine Gesellschaft lässt sich kaum stören, auch wenn die Titanic eine Reihe von Eiswarnungen von nahe gelegenen Dampfern erhält. Selbst für Kaptain Smith (Laurence Naismith) hat dies kaum Priorität und lässt mit hoher Geschwindigkeit das Schiff weiter fahren. Dann entdeckt ein Ausguck einen Eisberg direkt vor dem Schiff - die Titanic wendet hart nach Backbord, aber die Kollision lässt sich nicht mehr aufhalten. Die ersten fünf Abteilungen unterhalb der Wasserlinie sind beschädidt und der Konstrukteur Thomas Andrews (Michael Goodlife) erkennt sofort, dass das Schiff in wenigen Stunden sinken wird. Sofort werden Notsignale gesendet. Ein Schiff, dass sich nur 10 Kilometer vom Unglücksort befindet, hört die Signale nicht. Inzwischen werden die ersten Rettungsboote mit Frauen und Kindern bestückt. Die Menschen in der dritten Klasse haben vorerst das Nachsehen, doch in der Panik suchen diese Passagiere nach einem Weg aufs Deck des sinkenden Schiffes...




Am Ende überleben von den insgesamten 2.224 Menschen an Bord nur 710 den Untergang. 1514 Menschen sind Opfer dieser Katastrophe. Roy Ward Baker schildert in einem sehr sachlichen Stil die Ereignisse und verzichtet auf die Hervorhebung von Einzelschicksalen. Dies verleiht dem Film dennoch eine gute Spannung und einen halbdokumentarischen Stil. Hervorragend ist auch die Kameraleistung von Geoffrey Unsworth. Als Passagier Robbie Lucas ist John Merivale zu sehen, seine Frau wird von Honor Blackman gespielt. Der Vorsitzende der White Star Line, J. Bruce Ismay wird von Frank Lawton verkörpert. Als junges Ehepaar Clarke sind Ronald Allen und Jill Dixon zu sehen. Ausserdem ist David McCallum als Funkmaat Harold Pride zu sehen.





Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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