Regie: Georg Wilhelm Pabst
Das gescheiterte Attentat...
Der bedeutendste Umsturzversuch des militärischen Widerstandes in
der Zeit des Nationalsozialismus war die "Operation Walküre" am 20. Juli
1944. Die Hauptaufgabe - eine Aktentasche mit Sprengstoff in der Nähe
von Adolf Hitler zu platzieren - kam Claus Schenk Graf von Stauffenberg
zu. In Georg Wilhelm Pabsts Spielfilm "Es geschah am 20. Juli" aus dem
Jahr 1955 wird er von Bernhard Wicki gespielt.
In den ersten Szenen des Films werden dem Zuschauer die
Vorbereitungen von von Stauffenberg gezeigt, der gemeinsam mit seinem
Adjudanten Werner von Haeften (Til Kiwe) zum Führerhautpquartier
Wolffschanze unterwegs ist, dort ankommt und nur wenige Minuten Zeit hat
den Koffer mit der Bombe in den Besprechungsbaracke zu bringen und von
dort auch wieder zu verschwinden. Er stellt den Koffer unter den
Kartentisch und verlässt unter dem Vorwand ein dringendes Gespräch mit
Berlin führen zu müssen, den Raum. Nach der Zerstörung der Säurekapsel
des chemischen Zünders blieben bis zur Explosion nur 10 Minuten. Dies
geschieht um 12:42 - der Attentäter und sein Begleiter können durch
Geschick alle Kontrollpunkte passieren. von Stauffenberg ist fest davon
überzeugt, dass der Führer dieses Attentat nicht überlebt haben kann und
dies sollte eigentlich sofort die "Operation Walküre" auslösen, doch in
Berlin zögern die Verschwörer, weil sie keine Verbindung zur
Wolfsschanze haben. Die meisten Beteiligten der Verschwörung stammen aus
dem früheren Adels, der Wehrmacht und der Verwaltung.
Leider schlägt das Attentat fehl, denn Hilter hat den Anschlag
leichtverletzt überlebt. In Berlin nimmt die Machübernahme aber bereits
volle Fahrt auf. Der Rundfunk bringt widersprüchliche Nachrichten
-einmal von den Männern des 20. Juli, dann aber auch vom Führer selbst.
In der Gewissheit, dass dieser überlebt hat, schwenkt irgendwann Major
Otto Ernst Remer (Albert Hehn) um und nimmt von der geplanten Verhaftung
des Propagandaministers Joseph Goebbels (Willy Krause) Abstand. Damit
gewinnt der Führer wieder die Oberhand an diesem Tag des geplanten
Umsturzes. Noch in derselben Nacht werden Claus Schenk von Stauffenberg,
sein Adjudant Werner von Haeften, Albert Ritter Mertz von Quirnheim und
Friedrich Olbricht (Erik Frey) im Hof des Bendlerblocks erschossen.
Der Film von Georg Wilhelm Pabst kam etwa zeitgleich mit einem
weiteren von Stauffenberg Film in die Kinos. In Veit Harlans "Der 20.
Juli" spielte Falk Harnack den deutschen Widerstandskämpfer. In weiteren
Rollen sind Carl Wery als Generaloberst Friedrich Fromm, Karl Ludwig
Diehl als Generaloberst a.D. Ludwig Beck, Jochen Hauer als
Generalfeldmarschall Weilhelm Keitel, Walter Holten als Generaloberst
Hoepner, Hans Cossy als General Erich Fellgibel und Annemarie Sauerwein
als Frau Olbricht zu sehen.
"Es geschah am 20. Juli" ist natürlich lange nicht so effektiv
inszeniert wie der bekannte Walküre Film mit Tom Cruise. Er bemüht sich
jedoch um eine sachliche Aufarbeitung der Ereignisse dieses Tages.
Regisseur Pabst war einer der berühmtesten Regisseure der Weimarer
Republik, er drehte Filmklassiker wie "Die freudlose Gasse", "Tagebuch
einer Verlorenen", "Die Büchse der Pandora", "Westfront 1918" und "Die
Dreigroschenoper". Die künstlerische Qualität dieser Filme erreicht er
mit "Es gescha am 20. Juli" jedoch nicht mehr.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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