Sonntag, 7. Oktober 2018

14 Stunden



























Regie: Henry Hathaway

Geplanter Selbstmord...

Der Film "14 Stunden" von Henry Hathaway aus dem Jahr 1951 bekam 2012 mit "Ein riskanter Plan" von Asger Leth ein Remake mit Sam Worthington in der Hauptrolle. Im Originalfilm spielt der damals noch nicht sehr bekannte Richard Basehart die Rolle des Lebensmüden. Er meisterte dies so gut, dass Federico Fellini ihn für "La Strada" haben wollte. Die bekannteste Rolle von Basehart dürfte aber die des Seemanns Ismael in John Hustons "Moby Dick" sein. Für seine Rolle in "14 Stunden" wurde er mit dem NBR Award ausgezeichnet. Die Geschichte, die Henry Hathaway hier verfilmte, basiert auf einer wahren Begebenheit. Am 28. Juli 1938 kletterte der manisch-depressive John Warde durch das Fenster eines Hotelzimmers in der 17. Etage auf einen schmalen Sims. Dort in 50 Meter Höhe stürzte er dann in die Tiefe. Die Produzenten ließen damals zwei verschiedene Schlussversionen herstellen. Die eine hielt sich an die Realität und endete folglich tödlich, die andere sah die Rettung des Mannes durch ein Sicherheitsnetz vor. Man wollte dem Publikum überlassen, welcher Schluß der Bessere ist. Mehrheitlich entschied sich das Kinopublikum natürlich für die Rettung.
Eigentlich ein Tag wie jeder andere in New York. Doch an diesem Tag wird auch noch der St. Patricks Day gefeiert. Ein Kellner bringt einem Mann das Frühstück und wenig später bemerkt er, dass dieser aus dem Fenster stieg und auf der schmalen Kante steht. Der Mann will seinem Leben ein Ende machen - das scheint klar. Schnell alamiert er den Hotelchef, das Sicherheitspersonal und die Polizei. Der besonnene Verkehrspolizist Charlie Dunnigan (Paul Douglas) hat von unten auf der Straße das Drama - wie viele andere Passanten - mitbekommen. Beherzt eilt er nach oben und versucht mit dem Mann Kontakt aufzunehmen, er versucht beruhigend auf ihn einzureden. Dann wird er aber schon vom stellvertretenden Polizeipräsidenten Moskar (Howard da Silva) zurückgepfiffen. Der will einen schnellen und raschen Zugriff, doch so einfach ist das nicht. Der hinzugezogene Psychiater (Martin Gabel) sieht eher im ruhigen Gespräch mit dem Mann einen hoffentlichen Erfolg. Tatsächlich fasst der Lebensmüde (Richard Basehart) am ehesten Vertrauen zu Dunnigan, den er als einziger Gesprächspartner akzeptiert. Immerhin findet die Polizei heraus, dass der Mann, der vorhat in den Tod zu springen, Robert Cosick heißt und so werden im Laufe der Aktion dessen Mutter (Agnes Moorehead) und später auch der Vater (Robert Keith), der die Familie verließ, versuchen den Sprung zu verhindern. Auch Roberts Freundin Virginia Foster (Barbara Bel Geddes) versucht durch ein Liebesbekenntnis eine Wende herbeizuführen...



In Nebenrollen sind attraktive Darsteller zu sehen. Darunter die damals noch blutjunge Grace Kelly, die sich als Mrs. Fuller von ihrem Mann scheiden lassen will, aber durch die tragischen Ereignisse dann doch ins Wanken kommt. Sehr stimmig ist auch die Romanze, die sich unten bei den Zuschauern zwischen Jeffrey Hunter und Debra Paget anbahnt. So hat auch jedes noch so schlimme Ereignis positive Kräfte frei, wenn man die Sache im Gesamten betrachtet. Henry Hathaway hat straff inszeniert und auch wenn die Dialoge etwas altmodisch klingen, die Figurenzeichnung von Mutter und Psychiater zu überzogen wirkt, begeistert auch heute noch das Szenenbild des Films. Damals wurde diese Leistung von Lyle Wheeler, Leland Fuller, Joseph C. Wright und Fred J. Rode mit einer Oscar-Nominierung belohnt.
Die Inszenierung von Hathaway trägt deutlich einen journalisten Stil, der zum Film perfekt passt.  Das National Board of Review of Motoion Pictures zählte damals "Vierzehn Stunden" zu den 10 besten Filmen des Jahres.




Bewertung:7 von 10 Punkten.

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