Regie: Henry Hathaway
Geplanter Selbstmord...
Der Film "14 Stunden" von Henry Hathaway aus dem Jahr 1951 bekam 2012 mit "Ein riskanter Plan" von Asger Leth ein Remake mit Sam Worthington in der Hauptrolle. Im Originalfilm spielt der damals noch nicht sehr bekannte Richard Basehart die Rolle des Lebensmüden. Er meisterte dies so gut, dass Federico Fellini ihn für "La Strada" haben wollte. Die bekannteste Rolle von Basehart dürfte aber die des Seemanns Ismael in John Hustons "Moby Dick" sein. Für seine Rolle in "14 Stunden" wurde er mit dem NBR Award ausgezeichnet. Die Geschichte, die Henry Hathaway hier verfilmte, basiert auf einer wahren Begebenheit. Am 28. Juli 1938 kletterte der manisch-depressive John Warde durch das Fenster eines Hotelzimmers in der 17. Etage auf einen schmalen Sims. Dort in 50 Meter Höhe stürzte er dann in die Tiefe. Die Produzenten ließen damals zwei verschiedene Schlussversionen herstellen. Die eine hielt sich an die Realität und endete folglich tödlich, die andere sah die Rettung des Mannes durch ein Sicherheitsnetz vor. Man wollte dem Publikum überlassen, welcher Schluß der Bessere ist. Mehrheitlich entschied sich das Kinopublikum natürlich für die Rettung.
Eigentlich ein Tag wie jeder andere in New York. Doch
an diesem Tag wird auch noch der St. Patricks Day gefeiert. Ein Kellner
bringt einem Mann das Frühstück und wenig später bemerkt er, dass dieser
aus dem Fenster stieg und auf der schmalen Kante steht. Der Mann will
seinem Leben ein Ende machen - das scheint klar. Schnell alamiert er den
Hotelchef, das Sicherheitspersonal und die Polizei. Der besonnene
Verkehrspolizist Charlie Dunnigan (Paul Douglas) hat von unten auf der
Straße das Drama - wie viele andere Passanten - mitbekommen. Beherzt
eilt er nach oben und versucht mit dem Mann Kontakt aufzunehmen, er
versucht beruhigend auf ihn einzureden. Dann wird er aber schon vom
stellvertretenden Polizeipräsidenten Moskar (Howard da Silva)
zurückgepfiffen. Der will einen schnellen und raschen Zugriff, doch so
einfach ist das nicht. Der hinzugezogene Psychiater (Martin Gabel) sieht
eher im ruhigen Gespräch mit dem Mann einen hoffentlichen Erfolg.
Tatsächlich fasst der Lebensmüde (Richard Basehart) am ehesten Vertrauen
zu Dunnigan, den er als einziger Gesprächspartner akzeptiert. Immerhin
findet die Polizei heraus, dass der Mann, der vorhat in den Tod zu
springen, Robert Cosick heißt und so werden im Laufe der Aktion dessen
Mutter (Agnes Moorehead) und später auch der Vater (Robert Keith), der
die Familie verließ, versuchen den Sprung zu verhindern. Auch Roberts
Freundin Virginia Foster (Barbara Bel Geddes) versucht durch ein
Liebesbekenntnis eine Wende herbeizuführen...
In Nebenrollen sind attraktive Darsteller zu sehen.
Darunter die damals noch blutjunge Grace Kelly, die sich als Mrs. Fuller
von ihrem Mann scheiden lassen will, aber durch die tragischen
Ereignisse dann doch ins Wanken kommt. Sehr stimmig ist auch die
Romanze, die sich unten bei den Zuschauern zwischen Jeffrey Hunter und
Debra Paget anbahnt. So hat auch jedes noch so schlimme Ereignis
positive Kräfte frei, wenn man die Sache im Gesamten betrachtet. Henry
Hathaway hat straff inszeniert und auch wenn die Dialoge etwas
altmodisch klingen, die Figurenzeichnung von Mutter und Psychiater zu
überzogen wirkt, begeistert auch heute noch das Szenenbild des Films.
Damals wurde diese Leistung von Lyle Wheeler, Leland Fuller, Joseph C.
Wright und Fred J. Rode mit einer Oscar-Nominierung belohnt.
Die Inszenierung von Hathaway trägt deutlich einen journalisten
Stil, der zum Film perfekt passt. Das National Board of Review of
Motoion Pictures zählte damals "Vierzehn Stunden" zu den 10 besten
Filmen des Jahres.Bewertung:7 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen