Samstag, 20. Oktober 2018

Die Furchtlosen

























Regie: Robert D. Webb

Ein Sheriff braucht Hilfe...

 Robert D. Webbs feiner B-Western "Die Furchtlosen" ist eine Art Vorläufer des unverwüstlichen Genreklassikers "Rio Bravo" von Howard Hawks. Es taucht sogar Walter Brennan in einer ähnlichen Rolle auf. Nur heißt er in "The Proud Ones"  - so der Originaltitel des Films - nicht nicht Stumpy, sondern Jake - aber er ist einer der Bewacher im örtlichen Gefängnis, dass zur Zeit Banditen beherbergt, die der Oberschurke befreien will. So hat der Sheriff, genau wie in "Rio Bravo" nur eine Handvoll von Helfern zur Verfügung, um gegen die Bösen bestehen zu können.
Robert D. Webb gehörte zu den Oscarpreisträgern des Jahres 1938. Für die Regieassistenz (diese Kategorie wurde in den frühen Oscarjahren eine Zeitlang vergeben) erhielt er für "In Old Chicago" den Oscar.  Als Regisseur schuf er Filme wie "Das Höllenriff", "Die weiße Feder" oder "Pulverdampf und heiße Lieder".
Grandios ist schon die Filmmusik, geschrieben von Lionel Newman. Die Aufnahme von Nelson Riddle wurde sogar ein US-chartshit. Kein Wunder - diese gepfiffene Melodie nimmt irgendwie schon den Italo Western vorweg und prägt gleich am Anfang die spannende Cowboyatmosphäre.
Cass Silver (Robert Ryan) ist der Marshall der kleinen Stadt Flat Rock. Dort verläuft alles friedlich, denn der Gesetzeshüter sorgt für Ruhe. Doch als ein großer Rindertreck in die Stadt kommt, sieht die Weichen zukünftig auf Expansion gestellt. Dies gefällt den Bürgern der Stadt, denn mit neuen Menschen kommt auch das Geld nach Flat Rock. Dies Aussicht auf wirtschaftlichen Aufschwung bringt auch den zweifelhaften Kasinobesitzer John Barrett (Robert Middleton) auf den Plan seine Zelte dort aufzuschlagen wo schnelles Geld zu holen ist. Cass Silver kennt den Geschäftsmann von früher. Er hat bereits einmal einen Posten als Sheriff wegen Barrett verloren, der damals zwei Killer auf ihn ansetzte, damit sie ihn ermorden. Er setzte aber das Gerücht in die Welt, dass Cass die beiden Männer tötete, obwohl die keine Pistolen mit sich trugen. Verbittert kehrte Cass damals seiner alten Heimatstadt den Rücken. Nun ist er wieder mit seinem Feind konfrontiert. Doch es kommt noch schlimmer. Unter den Cowboys des Viehtrecks befindet sich auch der junge Thade Anderson (Jeffrey Hunter), dessen Vater einer der beiden angesetzten Killer war. Der sinnt zwar auf Rache an dem Vatermörder, doch er lässt sich immerhin überzeugen, dass Cass damals aus Notwehr so handeln musste. Als in Barretts neuem Saloon ein Mann von Barretts rechter Hand Dillon (George Matthews) kaltblütig ermordet wird, steckt Cass ihn ins Gefängnis. Auch zwei weitere Banditen von Barrett kommen dazu. Dort sollen sie bleiben, bis der Richter kommt. Doch dies ist äusserst gefährlich. Denn Cass kann sich lediglich auf Hilfsheriff Jim (Arthur O´Connell) und den alten Jake (Walter Brennan) verlassen. Seine Freudin Sally (Virginia Mayo) rät ihm die Stadt mit ihr gemeinsam zu verlassen, denn sie kennt Barrett auch von früher. Und Thade Anderson wirkt immer wieder ambivalent was den Marshall betrifft. Manchmal glaubt er ihm, ein anderes mal tauchen wieder die Bilder vom Tod des Vaters auf. Und Barrett hat inzwischen mit Chiko (Rodolfo Acosta) und Pike (Ken Clark) zwei Auftragsmörder für die Wahrung seiner Interessen engagiert...



"Die Furchtlosen" erweist sich als famoser kleiner B-Western mit einem sehr guten Schauspieler-Ensemble. Dabei sind die Bösewichte markant gezeichnet. Robert Middleton dürfte den Filmfans vielleicht durch seine Rolle des Sam Kobish in William Wylers "An einem Tag wie jeder andere" in bester Erinnerung geblieben sein. Jeffrey Hunter spielt einen coolen jungen Cowboy, der allerdings durch den Tod des Vaters immer noch traumasiert erscheint und Robert Ryan macht immer eine gute Figur. Auch die gemeinsamen nächtlichen Rundgänge durch die Stadt, die Ryan und Hunter absolvieren, sorgen für das typische "Rio Bravo" bzw. "El Dorado" Flair.




Regie: 7,5 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen