Regie: Roy Rowland
Drei Südstaatler auf der Flucht...
Der amerikanische Filmregisseur Roy Rowland inszenierte routinierte
Unterhaltung ohne künstlerische Ambitionen. Er war in allen Filmsparten
- Western, Musicals, Krimis, Komödien, Liebesfilmen oder Melodramen .
tätig. Seine interessanteste Inszenierung war der Gruselfilm "Die 5000
Finger des Dr. T." Seine 1950 gedrehter Western "Blutiger Staub" wurde
im Laufe der Zeit zu einer kleinen Perle in der Kategorie der B-Western.
Der Film heißt im Original "The Outriders" und beschreibt den
Werdegang von drei konföderierten Soldaten nach dem Ausbruch aus einem
Nordstaatenlager. Der Film wurde in schönem Technicolor gedreht und
macht nicht unbedingt den Eindruck eines billigen Genrebeitrags. Auch
die Schauspieler-Riege kann sich sehen lassen. In der Hauptrolle
überzeugt Joel McCrea, der aber durch die guten Leistungen seiner
Kollegen gar nicht so markant aufspielen kann. Sein Freund und späterer
Gegenspieler wird vom charismatischen Barry Sullivan gespielt. Der
dritte Ausbrecher wird von James Whitmore verkörpert. Es sind die drei
Soldaten Jesse (Barry Sullivan), der Unteroffizier Will (Joel McCrea)
und der etwas ältere Clint (James Whitmore). Will ist der Anführer des
Trios, er ist im Grunde ein ruhiger und verantwortungsbewusster Mann.
Jesse dagegen ist eher der Draufgänger, der bei der Flucht auch noch
einen jungen Wachmann völlig ohne Grund tötet. Die drei geraten in die
Hände der eigenen Leute - allerdings sind es keine Soldaten, sondern ein
paar Söldner des Rebellen Quantrill, die von einem gewissen Keeley
(Jeff Corey) angeführt werden. Der will, dass die drei Soldaten sich
einem harmlosen Siedlertreck anschließen und diesen in eine Falle
locken. Denn die habern nicht nur einen kranken Priester (Martin
Garralaga) zu transportieren, sondern der Treckführer Don Antonio Chaves
(Ramon Novarro) hat auch eine Menge Gold als Fracht dabei. Zuerst sind
die Siedler misstrauisch und erteilen den drei Männern eine Absage, als
sie sich anschließen wollen. Doch als die drei den Siedlern bei einem
Indianerangriff beistehen, können sie sich das Vertrauen der Siedler
erschleichen. In diesem Treck fährt auch die attraktive Jen Gort (Arlene
Dahl) mit ihrem jungen Schwager Roy (Claude Jarman jr) mit. Jesse
begehrt die Frau sofort und auch Will hat Interesse an der Frau. Schon
bald verliebt er sich in die Frau. Damit meldet sich bei Will auch das
schlechte Gewissen. Wie gelingt es ihm, die Siedler vor dem Zugriff der
eigenen Männer zu bewahren ?
Roy Rowlands Film ist sehr spannend und bietet doch eine Menge von
sehr stimmiger Einzelszenen. Alles wirkt auch richtig gut und
authentisch. So sind die drei so unterschiedlichen Südstaatler zuerst
ein verlauster Haufen, erst nach der Flucht sehen sie wieder
zivilisierter aus. Die Szenen mit den Indianern sind auch recht
atmosphärisch gestaltet. An der Kinokasse spielte der Film ganz passable
2,2 Millionen Dollar ein, was ein Gewinn von einer halben Million
Dollar für MGM bedeutete. Sehr schöne Landschaftsaufnahmen von Utah
durch den Kameramann Charles Schoenbaum runden den positiven Eindruck
des Farbfilms ab. So wie es sich für einen guten Western auch gehört.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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