Regie: Michael Curtiz
John Brown soll hängen...
Nachdem Michael Curtiz bereits Nominierungen für die Filme "Unter
Piratenflagge, "Chicago- Engel mit den schmutzigen Gesichtern" und
"Yankee Doodle Dandy" bekommen hatte, klappte es beim 4. Anlauf für den
begehrten Regie-Oscar mit seinem bekanntesten Film, dem legendären
Humphrey Bogart Klassiker "Casablanca".
In seiner Filmographie finden sich aber auch andere Meisterwerke
wie "Mildred Pierce", "Robin Hood - König der Vagabunden" oder der
Weihnachtsfilm "Wir sind keine Engel".
Mit dem Duo Errol Flynn und Olivia de Havilland drehte er mehrere
erfolgreiche Kinofilme. Neben den bereits genannten "Unter
Piratenflagge" und "Robin Hood" war dieses Film-Traumpaar auch Garant
für erfolgreiche Western. Curtiz drehte mit den beiden Genrebeiträge wie
"Herr des Wilden Westens" oder "Land der Gottlosen".
Die Beziehungen zwischen Regisseur und dem männlichen Topstar, die
bei den vorangegangenen gemeinsamen Arbeiten "Herr des wilden Westens"
und "Goldschmuggel nach Virginia" schon recht feindselig gewesen waren,
fanden bei den Dreharbeiten zu "Land der Gottlosen" ihren hitzigen
Höhepunkt. Man sagt, dass Regisseur und Star sich gegenseitig nach dem
Leben trachteten, nach einem blutenden Drehbeginn war Flynn so
aufgeheizt, dass er den provozierenden Michael Curtiz erwürgen wollte.
Zwei Assistenten konnten ihn gerade noch davon abhalten.
Nach der Fertigstellung des Films gingen der undisziplinierte Flynn und der autoritäre Curtiz jedenfalls getrennte Wege.
In seinem Erscheinungsjahr war "Land der Gottlosen" (Originaltitel:
Santa Fe Trail) einer der umsatzstärksten Filme überhaupt und erzählt
die Geschichte des Abolitionisten John Brown und seiner Gruppe.
Doch zuvor wird der Zuschauer Zeuge was sich im Jahr 1854 auf der
Militärakademie West Point alles abspielt. Sowohl Jeb Stuart (Errol
Flynn), George Armstrong Custer (Ronald Reagon) und Rader (Van Heflin)
sind Absolventen der Abschlußklasse der angesehenen Militärakademie.
Rader ist ein starker Kritker der Sklaverei und sympathisiert mit John
Brown (Raymond Massey) und seinen radikalen Ansichten. Immer wieder
kommt es zu Schlägereien mit dem Südstaatler Jeb Stuart, irgendwann
kommt es soweit, dass Rader unehrenhaft aus der Akademie verwiesen wird.
Doch ein paar Jahre später wird man sich wieder begegnen. Während die
beiden Freunde Stuart und Custer ein Kommando in Kansas bekommen, wirft
der Bürgerkrieg immer mehr seine dunklen Schatten voraus.
In Fort Leavenworth lerenn die beiden Offiziere die hübsche Kit
Carson Holliday (Olivia de Havilland) kennen, beide Männer ringen um die
Gunst des Mädchens. Viel Zeit für das Flirten bleibt den Jungs aber
nicht, denn John Brown führt inzwischen seinen Kampf um die Sklaven zu
befreien mit viel Blut. Bei einem der Gefechte wird Browns jüngster Sohn
Jason (Gene Rowlands) schwer verletzt. Am Sterbebett verrät der Junge
den Aufenthaltsort seines fanatischen Vaters...
An der geschichtlichen und politischen Dimension seines Filmstoffes
hatte Curtiz keinerlei Interesse, daher ist die historische Wahrheit
rein nebensächlich. Curtiz wollte einen großen publikumswirksamen und
effektvollen Film machen. Dies ist ihm auch gelungen. Wobei Errol Flynn
als strahlender Held dennoch viel weniger interssant erscheint als die
Schurken des Films. Raymond Massey wirkt als Fanatiker irgendwie
charismatisch und Van Heflin als Feigling und späterer Berater Browns
hat auch mehr Tiefgang. So ist "Land der Gottlosen" vor allem auch ein
Starfilm, der Errrol Flynn für seine vielen Fans strahlen lässt.Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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