Montag, 1. Oktober 2018

Land der Gottlosen

























Regie: Michael Curtiz

John Brown soll hängen...

Nachdem Michael Curtiz bereits Nominierungen für die Filme "Unter Piratenflagge, "Chicago- Engel mit den schmutzigen Gesichtern" und "Yankee Doodle Dandy" bekommen hatte, klappte es beim 4. Anlauf für den begehrten Regie-Oscar mit seinem bekanntesten Film, dem legendären Humphrey Bogart Klassiker "Casablanca". 
In seiner Filmographie finden sich aber auch andere Meisterwerke wie "Mildred Pierce", "Robin Hood - König der Vagabunden" oder der Weihnachtsfilm "Wir sind keine Engel".
Mit dem Duo Errol Flynn und Olivia de Havilland drehte er mehrere erfolgreiche Kinofilme. Neben den bereits genannten "Unter Piratenflagge" und "Robin Hood" war dieses Film-Traumpaar auch Garant für erfolgreiche Western. Curtiz drehte mit den beiden Genrebeiträge wie "Herr des Wilden Westens" oder  "Land der Gottlosen".
Die Beziehungen zwischen Regisseur und dem männlichen Topstar, die bei den vorangegangenen gemeinsamen Arbeiten "Herr des wilden Westens" und "Goldschmuggel nach Virginia" schon recht feindselig gewesen waren, fanden bei den Dreharbeiten zu "Land der Gottlosen" ihren hitzigen Höhepunkt. Man sagt, dass Regisseur und Star sich gegenseitig nach dem Leben trachteten, nach einem blutenden Drehbeginn war Flynn so aufgeheizt, dass er den provozierenden Michael Curtiz erwürgen wollte. Zwei Assistenten konnten ihn gerade noch davon abhalten.
Nach der Fertigstellung des Films gingen der undisziplinierte Flynn und der autoritäre Curtiz jedenfalls getrennte Wege.
In seinem Erscheinungsjahr war "Land der Gottlosen" (Originaltitel: Santa Fe Trail) einer der umsatzstärksten Filme überhaupt und erzählt die Geschichte des Abolitionisten John Brown und seiner Gruppe.
Doch zuvor wird der Zuschauer Zeuge was sich im Jahr 1854 auf der Militärakademie West Point alles abspielt. Sowohl Jeb Stuart (Errol Flynn), George Armstrong Custer (Ronald Reagon) und Rader (Van Heflin) sind Absolventen der Abschlußklasse der angesehenen Militärakademie. Rader ist ein starker Kritker der Sklaverei und sympathisiert mit John Brown (Raymond Massey) und seinen radikalen Ansichten. Immer wieder kommt es zu Schlägereien mit dem Südstaatler Jeb Stuart, irgendwann kommt es soweit, dass Rader unehrenhaft aus der Akademie verwiesen wird. Doch ein paar Jahre später wird man sich wieder begegnen. Während die beiden Freunde Stuart und Custer ein Kommando in Kansas bekommen, wirft der Bürgerkrieg immer mehr seine dunklen Schatten voraus.
In Fort Leavenworth lerenn die beiden Offiziere die hübsche Kit Carson Holliday (Olivia de Havilland) kennen, beide Männer ringen um die Gunst des Mädchens. Viel Zeit für das Flirten bleibt den Jungs aber nicht, denn John Brown führt inzwischen seinen Kampf um die Sklaven zu befreien mit viel Blut. Bei einem der Gefechte wird Browns jüngster Sohn Jason (Gene Rowlands) schwer verletzt. Am Sterbebett verrät der Junge den Aufenthaltsort seines fanatischen Vaters...


An der geschichtlichen und politischen Dimension seines Filmstoffes hatte Curtiz keinerlei Interesse, daher ist die historische Wahrheit rein nebensächlich. Curtiz wollte einen großen publikumswirksamen und effektvollen Film machen. Dies ist ihm auch gelungen. Wobei Errol Flynn als strahlender Held dennoch viel weniger interssant erscheint als die Schurken des Films. Raymond Massey wirkt als Fanatiker irgendwie charismatisch und Van Heflin als Feigling und späterer Berater Browns hat auch mehr Tiefgang. So ist "Land der Gottlosen" vor allem auch ein Starfilm, der Errrol Flynn für seine vielen Fans strahlen lässt.


Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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