Die beste Polizeigruppe...
"Grenzpolizei Texas" (Original: The Texas Rangers) aus dem Jahr
1936 ist nicht King Vidors bekanntester und bester Western. Der
legendäre Regisseur glänzte in diesem Genre vor allem durch den
geplanten Zweiteiler "Nordwest Passage", bei dem es leider nur beim
ersten aktionreichen Teil 1 blieb, dem opulenten "Duell in der Sonne"
und dem Kirk Douglas Klassiker "Mit stahlharter Faust".
Aber immerhin kann der Westernfreund in diesem alten, fast
vergessenen Western den noch sehr jungen Fred MacMurray bewundern, lange
bevor er gegen Mitte der 40er Jahre mit anspruchsvolleren Rollen großen
Erfolg hatte.
Der Film ist eine Hohelied auf die legendäre Texas Rangers
Division. Diese US-Strafverfolgungsbehörde wurde 1823 von Stephen F.
Austin gegründet. Ihre Mitglieder galten schon immer als sehr
aufrichtige und gesetzestreue Polizisten, denen der Lohn zweitrangig war
- sie erledigten ihre Aufgaben aufgrund der inneren Überzeugung den
Schurken und den kriegerischen Indianern das Handwerk zu legen.
Alles fängt aber mit der Geschichte der drei Banditen Sam McGee
(Lloyd Nolan), Jim Hawkins (Fred McMurray) und dem dauernd plappernden
Wahoo Jones (Jack Oakie) an. Die überfallen listenreich Postkutschen,
dabei lässt sich Wahoo zuerst als Kutscher engagieren und wartet
natürlich während der Fahrt nur darauf, dass seine beiden Kumpane zum
Überfall starten. Doch die Zeiten ändern sich bzw. sie sehen etwas
schlechter aus für Postkutschenüberfälle. Denn der Gouverneur von Texas
hat die Texas Ranges beauftragt Postkutschen zu begleiten. Und so geht
der nächste Überfall in die Hose. Die drei werden getrennt. Jim und
Wahoo können entkommen, wissen aber nicht wo ihr Freund Sam abgeblieben
ist. Ist er vielleicht sogar gefasst worden ?
In der Not schließen sich die beiden Outlaws tatsächlich den Texas
Rangers an, denn dort soll es ja Kost und Logis geben. Sie haben aber
keine Ahnung, was sie nun leisten müssen. Faulenzen ist nicht - der
erste Auftrag wartet auch schon und sie werden in die Prärie geschickt,
um Viehdiebe auszumachen. Dort treffen sie wieder auf ihren alten Kumpel
Sam, der sich nun zum Viehdieb im großen Stil hocharbeiten will. Die
beiden wollen ihrem Freund Informationen zukommen lassen, die sie als
Texas Rangers bekommen. Auf dem Weg zurück zu ihrem Lager werden Wahoo
und Jim Zeuge eines Indianerüberfalls auf eine Gruppe Siedler. Ihre
Hilfe kommt zu spät, sie können nur noch den Jungen David (Benny
Bartlett) retten, für den sie danach Helden sind. Diese Wertschätzung
löst dann doch etwas aus. Auch Amanda (Jean Parker), Tochter von Major
Bailey (Edward Ellis) finden die beiden neuen Texas Rangers sympathisch.
Sie verliebt sich sogar in Jim. Bei einem weiteren Indianerüberfall
können Jim und Wahoo erstmalig beweisen, dass sie das Zeug zum Helden
haben...
Dieser Indianerangriff ist sehr gut inszeniert, wie viele andere
Szenen des Films. Dabei ist "Grenzpolizei Texas" an manchen Stellen
vielleicht etwas zu rührselig, aber das Gesamtprodukt ist doch gut
gelungen und sorgt für eine klassische Wohlfühl-Western-Atmosphäre.
Natürlich ist das auch nicht der Film, der als beispielhaft für
seinen politisch korrekten Umgang mit den Indianern berühmt ist. Wie
auch in seinem später gedrehten "Nordwest Passage" sind die Ureinwohner
hier gesichtslose Barbaren, die im Kampf auch noch äusserst doof - weil
lebensmüde - agieren. Es war aber noch nicht die zeit für die kritische
Hinterfragung der eigenen Vergangenheit, die kam erst später. So darf
auch selbst noch der kleine Junge davon schwärmen, später mal ganz viele
Rothäute abzuknallen.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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