Montag, 22. Oktober 2018

Grenzpolizei Texas (The Texas Rangers)

Regie: King Vidor

Die beste Polizeigruppe...

"Grenzpolizei Texas" (Original: The Texas Rangers) aus dem Jahr 1936 ist nicht King Vidors bekanntester und bester Western. Der legendäre Regisseur glänzte in diesem Genre vor allem durch den geplanten Zweiteiler "Nordwest Passage", bei dem es leider nur beim ersten aktionreichen Teil 1 blieb, dem opulenten "Duell in der Sonne" und dem Kirk Douglas Klassiker "Mit stahlharter Faust".
Aber immerhin kann der Westernfreund in diesem alten, fast vergessenen Western den noch sehr jungen Fred MacMurray bewundern, lange bevor er gegen Mitte der 40er Jahre mit anspruchsvolleren Rollen großen Erfolg hatte.
Der Film ist eine Hohelied auf die legendäre Texas Rangers Division. Diese US-Strafverfolgungsbehörde wurde 1823 von Stephen F. Austin gegründet. Ihre Mitglieder galten schon immer als sehr aufrichtige und gesetzestreue Polizisten, denen der Lohn zweitrangig war - sie erledigten ihre Aufgaben aufgrund der inneren Überzeugung den Schurken und den kriegerischen Indianern das Handwerk zu legen.
Alles fängt aber mit der Geschichte der drei Banditen Sam McGee (Lloyd Nolan), Jim Hawkins (Fred McMurray) und dem dauernd plappernden Wahoo Jones (Jack Oakie) an. Die überfallen listenreich Postkutschen, dabei lässt sich Wahoo zuerst als Kutscher engagieren und wartet natürlich während der Fahrt nur darauf, dass seine beiden Kumpane zum Überfall starten. Doch die Zeiten ändern sich bzw. sie sehen etwas schlechter aus für Postkutschenüberfälle. Denn der Gouverneur von Texas hat die Texas Ranges beauftragt Postkutschen zu begleiten. Und so geht der nächste Überfall in die Hose. Die drei werden getrennt. Jim und Wahoo können entkommen, wissen aber nicht wo ihr Freund Sam abgeblieben ist. Ist er vielleicht sogar gefasst worden ?
In der Not schließen sich die beiden Outlaws tatsächlich den Texas Rangers an, denn dort soll es ja Kost und Logis geben. Sie haben aber keine Ahnung, was sie nun leisten müssen. Faulenzen ist nicht - der erste Auftrag wartet auch schon und sie werden in die Prärie geschickt, um Viehdiebe auszumachen. Dort treffen sie wieder auf ihren alten Kumpel Sam, der sich nun zum Viehdieb im großen Stil hocharbeiten will. Die beiden wollen ihrem Freund Informationen zukommen lassen, die sie als Texas Rangers bekommen. Auf dem Weg zurück zu ihrem Lager werden Wahoo und Jim Zeuge eines Indianerüberfalls auf eine Gruppe Siedler. Ihre Hilfe kommt zu spät, sie können nur noch den Jungen David (Benny Bartlett) retten, für den sie danach Helden sind. Diese Wertschätzung löst dann doch etwas aus. Auch Amanda (Jean Parker), Tochter von Major Bailey (Edward Ellis) finden die beiden neuen Texas Rangers sympathisch. Sie verliebt sich sogar in Jim. Bei einem weiteren Indianerüberfall können Jim und Wahoo erstmalig beweisen, dass sie das Zeug zum Helden haben...



Dieser Indianerangriff ist sehr gut inszeniert, wie viele andere Szenen des Films. Dabei ist "Grenzpolizei Texas" an manchen Stellen vielleicht etwas zu rührselig, aber das Gesamtprodukt ist doch gut gelungen und sorgt für eine klassische Wohlfühl-Western-Atmosphäre.
Natürlich ist das auch nicht der Film, der als beispielhaft für seinen politisch korrekten Umgang mit den Indianern berühmt ist. Wie auch in seinem später gedrehten "Nordwest Passage" sind die Ureinwohner hier gesichtslose Barbaren, die im Kampf auch noch äusserst doof - weil lebensmüde - agieren. Es war aber noch nicht die zeit für die kritische Hinterfragung der eigenen Vergangenheit, die kam erst später. So darf auch selbst noch der kleine Junge davon schwärmen, später mal ganz viele Rothäute abzuknallen.



Bewertung: 6,5 von 10 Punkten. 

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