Regie. John Ford
1776 in Amerika....
"Trommeln am Mohawk" entstand 1939 und ist John Fords erster Farbfilm. Im selben Jahr feierte der Regisseur Kinoerfolge mit seinen Klassikern "Ringo" und "Der junge Mr. Lincoln", ein Film über die Jugend und Anwaltsjahre des späteren amerikanischen Präsidenten. Gleich nach "Trommel am Mohawk" realisierte Ford "Die Früchte des Zorns" nach dem berühmten Roman von John Steinbeck. Zusammen ergeben diese frühen Werke Fords ein nüchternes und auch stellenweise sehr dunkles Bild amerikanischer Geschichte. Durch die schönen Farben wirkt der Film, der zur Zeit des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs im Jahr 1776 spielt, teilweise sehr hell und pittoresk. Doch im Hintergrund dieses Paradieses am Mohawk lauert auch der bitterkalte Winter. Ernten werden verloren, Fehlgeburten sind an der Tagesordnung und immer wieder muss der Neubürger dieser Gegend mit Indianerangriffen rechnen.
In dieser kolonialen Zeit heiratet Lana Borst (Claudette Colbert),
eine Tochter aus wohlhabendem Haus aus Albany, New York Giblert Martin
(Henry Fonda), der mit ihr das luxuriöse Zuhause verlässt. Gil hat eine
kleine Farm in Deefield im Mohawk Tal und dort wollen die beiden in
Zukunft leben. Es ist Juli 1776 und der Geist der Revolution liegt in
der Luft - die überwiegend deutschstämmigen Siedler des Tals haben in
der Erwartung eines bevorstehenden Krieges eine Miliz gebildet. Lana ist
das raue Leben nicht gewöhnt und sie hat gegenüber den Indianern auch
Vorurteile aufgrund ihrer Angst. Gil ist sogar mit dem christlichen
Indianer Blue back (John Big Tree) befreundet. Gil schließt sich der
Miliz an, denn angeführt von dem Tory Caldwell (John Carradine) sind die
Indianer auf dem Kriegspfad und fackeln die Hütten der Siedler einfach
ab. Schnell verlassen die Siedler das Tal und flüchten in das
nahegelegene Fort Schuyler. Gils Bauernhof wird von den Angreifern
zerstört. Nun ist das junge Paar ohne Heim, doch sie finden Arbeit und
neuen Mut auf der Farm der wohlhabenden Witwe McKlennar (Edna May
Oliver). Doch der Krieg ist noch lange nicht vorbei...
Der Film beruht auf historischen Ereignissen und ein zentrales
Thema ist der Schlacht von Oriskany gewidmet. Er basiert auf dem Roman
von Walter D. Edmonds und trägt die Handschrift des Regisseurs John
Ford: Einerseits romantisch, an Legendenbildung interessiert und eine
echte Abenteuergeschichte einfacher Menschen, die zu dieser Zeit leben.
Mit leisem Humor, mit viel Gefühl und der ganzen Fülle von Blut und
Donner und natürlich voll von gefährlichen Indianerangriffen, die Ford
meisterhaft in Szene gesetzt hat. Wenn die Krieger zum Beispiel aus dem
Wald auftauchen oder wenn zwei Indianer hartnäckig Henry Fonda
verfolgen, der Hilfe holen will. Natürlich setzt Ford wie gewohnt auf
eine gute Atmosphäre und dies macht auch "Trommeln am Mohawk" zu einem
feinen geschichtlichen Bilderbogen. Die Kamerarbeit von Bert Glennan und
Ray Rennahan wurde gerechterweise für einen Oscar nominiert.
Schauspielerisch überzeugen neben Henry Fonda und Claudette Colbert vor
allem auch Edna May Oliver, die für ihre Nebenrolle als Mrs. McKlennar
ebenfalls mit einer Oscar-Nominierung belohnt wurde. Sie musste sich
allerdings Hattie McDaniel in "Vom Winde verweht" geschlagen geben.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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