Regie: Ken Annakin
Traum vom Fliegen...
Im Filmjahr 1965 dominierten die Blockbuster "Sound of Music" von
Robert Wise, "Doktor Schiwago" von David Lean und "James Bond -
Thunderball" von Terence Young in den Filmjahrescharts. Aber gleich
danach konnten sich zwei Filme in der Gunst des Kinopublikums
durchsetzen, bei denen sich alles um ein Wettrennen dreht. In Blake
Edwards "Das große Rennen rund um die Welt" konkurrierten Tony Curtis
als "der große Leslie" und Jack Lemmon als hinterlistiger Prof. Fate
miteinander, wer das schnellste Auto hat. Fast zeitgleich gelang es auch
dem Briten Ken Annakin mit dem amüsanten Fliegerfilm "Die tollkühnen
Männer in ihren Fliegenden Kisten" einen perfekten Kinohit zu landen.
Edwards Film spielte 11,5 Millionen Dollar ein und landete in der
Jahresabrechnung auf Platz 5. Auf Rang 4 landete Annakins Film mit einem
Einspielergebnis von 14 Millionen.
Eine
kurze Erzählung beschreibt die ersten Flugversuche des Menschen seit
der Steinzeit, inspiriert durch den Flug eines Vogels, zu sehen mit
Filmmaterial aus der Stummfilmzeit, und den Menschen, der durch einen
„Testpiloten“ (Red Skelton) dargestellt wird, der bei seinen Versuchen
immer wieder auf Unglück stößt. Im
Jahr 1910, nur sieben Jahre nach dem ersten Flug, der schwerer als Luft
war, waren Flugzeuge zerbrechliche und unzuverlässige Gebilde, die von
"unerschrockenen Vogelmenschen“ gesteuert wurden. Der
pompöse britische Zeitungsmagnat Lord Rawnsley (Robert Morley)
verbietet seiner angehenden Fliegertochter, der leidenschaftlichen
Frauenrechtlerin Patricia (Sarah Miles), das Fliegen. Flieger
Richard Mays (James Fox), ein junger Armeeoffizier und (zumindest in
seinen eigenen Augen) Patricias Verlobter, hat die Idee eines
Flugrennens von London nach Paris, um die Sache der britischen Luftfahrt
und seine Karriere voranzutreiben. Mit Patricias Unterstützung überredet er Lord Rawnsley, das Rennen als Werbegag für seine Zeitung zu sponsern. Rawnsley,
der die Idee voll und ganz anerkennt, kündigt die Veranstaltung der
Presse an und Einladungen werden an führende Flieger auf der ganzen Welt
verschickt. Dutzende
Teilnehmer treffen auf dem Flugplatz an der Rennstrecke "Brookley“ ein,
wo die Flieger in den Tagen vor dem Rennen Übungsläufe absolvieren. In
dieser Zeit gerät eine bunt gemischte internationale Schar von Fliegern
aneinander, von denen die meisten mit sämtlichen nationalen Stereotypen
ausgestattet sind: Der preußische Offizier Oberst Manfred von Holstein
(Gert Fröbe) und sein getreuer Captain Rumpelstoss (Karl Michael
Vogler), der sich nach Liebe sehnende Franzose Pierre Dubois'
(Jean-Pierre Cassel), der nacheinander auf die Französin Brigitte, auf
die schwedische Ingrid, auf die deutsche Marlene auf die belgische
Francoise, auf die Bulgarische Yvette und auf die britische Betty (alle
Irina Demik) trifft. Natürlich auch der
ungestüme und nationastolze italienische Graf Emilio Ponticelli
(Alberto Sordi), der vom Designer Harry Popperwell (Tony Hancock)
verschiedene Flugzeuge kauft und sie bei Testflügen zerstört; der
skrupellose britische Baron Sir Percy Ware-Armitage (Terry-Thomas),
unterstützt von seinem gemobbten Diener Courtney (Eric Sykes); und
der robuste amerikanische Cowboy Orvil Newton (Stuart Whitman), der
sich in Patricia verliebt und mit ihr und Mays eine Dreiecksbeziehung
eingeht. Bereits beim Teste der Flugzeuge gibt es größtes Chaos. Dann
trifft auch noch der Japaner Yamamoto (Yujiro Ishihara) ein..
Das ist erst das Warm up dieses ausgelassenen Filmspasses. Das Filmdrehbuch war 1966 für einen Oscar nominiert, der Film erhielt den Britischen Filmpreis in der Kategorie "Kostüme" und außerdem je eine Nominierung für Kameraarbeit und Farbgestaltung. Bei den Golden Globes gab es Nominierungen als „beste Filmkomödie“, für Alberto Sordi als „bester Schauspieler in einer Komödie“ und für James Fox in der Kategorie "Vielversprechender Newcomer".
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